Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Immer wieder treffe ich Jazzer (Hörer wie Musiker), die es ablehnen, Jazzbücher zu lesen. Das brächte ihnen nichts, ihre Englischkenntnisse seien nicht gut genug, sie hätten schlechte Erfahrungen mit fehlerhaften Darstellungen gemacht (auf Befragen nennen sie dann fast immer irgendein heute völlig veraltetes Buch von 1960 oder 1965). Es ist ihnen völlig entgangen, dass es seit den 70er-Jahren eine ganz neue Generation von Jazzbüchern gibt (allerdings leider zumeist nur auf Englisch), die vielfach von ausübenden Musikern geschrieben wurden, zum großen Teil über früher gar nicht behandelte Themen, mit einer ganz anderen Sorgfalt und Faktengenauigkeit. Und dann sind da noch solche, die überhaupt noch nie ein Jazzbuch gelesen haben und trotzdem behaupten, es bringe ihnen nichts. Woher wissen sie das? Es ist das gleiche dumme Vorurteil wie das derjenigen, die nie bewusst Jazz gehört haben und trotzdem sagen, dass sie ihn nicht mögen. Ich lese ständig Bücher über Jazz (und andere Musikbereiche) und habe einen Teil davon in den letzten fünf Jahren in der Jazzzeitung besprochen. Sie haben insgesamt mein Wissen über den Jazz wesentlich erweitert und vor allem auch vertieft. Es würde mir einiges fehlen, hätte ich insbesondere „John Coltrane – his life and music“ (Lewis Porter), „Central Avenue Sounds“ (verschiedene Autoren), „Visions of Jazz – the first century“ (Gary Giddins), „Sayin’ something – jazz improvisation and interacting“ (Ingrid Monson), „Lost Chords“ (Richard M. Sudhalter), „Drummin‘ Men – the Swing Years“ (Burt Korall), „Bebop – the music and its players“ (Thomas Owens), „Ride, Red, Ride – the life of Henry Red Allen“ (John Chilton), „Africa and the Blues“ (Gerhard Kubik), „Bill Evans“ (Peter Pettinger), „The Great Jazz Day“ (Charles Graham/Dan Morgenstern), „Shelly Manne“ (Jack Brand/Bill Korst), „Jazz Rock“ (Stuart Nicholson), „Kind of Blue“ (Ashley Kahn), „The Oxford Companion to Jazz“ (verschiedene Autoren), „The American Popular Ballad of the Golden Era 1924–1950“ (Allen Forte), „Charles Mingus“ (Gene Santoro), „Duke Ellington – Jazz Composer“ (Ken Rattenbury), „Swingin’ the dream“ (Lewis A. Erenberg), „Before Motown – a history of Jazz in Detroit 1920–60“ (Lars Björn with Jim Gallert), „The Thelonious Monk Reader“ (Rob van der Bliek), „Collected Works“ (Whitney Balliett), „Black Bottom Stomp“ (David Jasen & Gene Jones), „Henry Mancini“ (Gene Lees), „Blue Note Records“ (Richard Cook), „Stardust Melody“ (Richard M. Sudhalter), „Bing Crosby“ (Gary Giddins), „Roy Eldridge“ (John Chilton), „Chet Baker“ (James Garvin), „Drummin’ – Men The Bebop Years“ (Burt Korall), „Warne Marsh“ (Safford Chamberlain), „No minor chords“ (Andre Previn), „Ruddy DeFranco“ (Fabrice Zammarchi/Sylvie Mas), „A jazz odyssey“ (Oscar Peterson) und „Gil Evans & Miles Davis 1957–62“ (Steve Lajoie) nicht gelesen. Aber mehr als das – ich arbeite auch mit ihnen. Immer wieder gibt es etwas nachzuschlagen, zu vergleichen, zu überprüfen. Lesen lohnt sich sehr wohl. Das weiß aber nur der, der liest. |
|