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Jazzzeitung
2002/12-2003/01 ::: seite 2
news
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Ausstellung in Hamburg
Noch bis 7. Januar 2003 kann
man im Altonaer Museum in Hamburg die Ausstellung „Als der Jazz
nach Hamburg kam“ der Jazz-Gesellschaft „Swinging Hamburg
e.V.“ besuchen. Zu sehen sind unter anderem Fotos, Instrumente,
Plakate, Schallplatten, Dokumente und Autographen, die die Mitgleider
seit 1946 gesammelt haben.
Junge Talente in Meck-Pomm haben’s schwer
Die Arbeitsgemeinschaft Jazz
in Mecklenburg-Vorpommern hat bemängelt, dass Jazztalente dort nicht
ausreichend gefördert würden. An den meisten Musikschulen des
Landes stecke die Jazzausbildung noch in den Kinderschuhen. Auch an der
Rostocker Hochschule für Musik und Theater gebe es keine Jazzabteilung,
kritisierte der Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft, Andreas Pasternack.
Die „Lobby der Klassik“ blocke dies ab, obwohl zu jeder Hochschule
eine gute Jazz- und Popabteilung gehöre. Pasternack: „Dies
ist mit ein Grund, warum der talentierte Nachwuchs abwandert.“
Happy Birthday, ACT!
Siggi Lochs ACT-Label feiert
dieser Tage seinen zehnten Geburtstag. Und der wird von dem in Feldafing
am Starnberger See ansässigen Label auch so begangen wie es sich
gehört: Mit einer ebenso spannenden wie preiswerten Jubiläums-CD.
„ACT: 10 Magic Years“ (ACT 9400-2) vereint die größten
Erfolge und die ganze Vielfalt von mittlerweile rund 100 ACT-Produktionen
auf einer CD. Das Spektrum reicht von Jazz-Rock mit Jasper Van’t
Hof und Wayne Krantz („Blue Balls“, 1992), die Flamenco-Jazz-Kreuzung
von „Jazzpana II“ (2002), Joachim Kühn/Markus Stockhausen/Michael
Gibbs („Norwegian Psalm“, 1994) bis hin zu ACT-Künstlern,
die wie das Esbjörn Svensson Trio oder Nils Landgren in den letzten
Jahren für eine skandinavische Prägung des Jazz gesorgt haben.
Der Label-Gründer hat in seiner vierzigjährigen Karriere als
Pop- und Jazz-Produzent bereits mit Größen wie Spencer Davis,
den Rattles oder Klaus Doldinger gearbeitet. Sein 1992 gegründetes
ACT-Label versteht sich als Plattform für einen zeitgenössischen
Jazz, der sich – auch dank ACT – zu einer Weltsprache mit
vielen unterschiedlichen Akzenten und Dialekten entwickelt hat: „World
Jazz bedeutet für ACT nicht nur weltumspannende und weltläufige,
sondern vor allem weltoffene Musik von und für musikalische Freidenker
in der Tradition der improvisierten Musik.“ Wie das klingt? Ganz
einfach: So wie die Jubiläums-CD. cl
Statement der Jazzzeitung z.Hd. Christian Ude
Der Jazzclub Unterfahrt ist
nicht nur einer der traditionsreichsten Jazzclubs in München und
in Bayern, sondern auch einer der aktivsten. 30 Tage Programm pro Monat,
das macht den Unterfahrt-Machern so schnell keiner nach. Rechnet man die
Besucherzahlen aufs Jahr hoch, dann werden sämtliche mehr oder weniger
hoch subventionierten Festivals weit übertrumpft. Das Programm der
Unterfahrt ist zeitgenössisch und dennoch publikumswirksam. Zudem
gelingt dem Jazzclub der schwierige Spagat, sowohl der Münchner Szene
gerecht zu werden als auch den internationalen Größen dieser
Kunstrichtung ein wichtiges und attraktives Podium zu bieten. Die Jazzzeitung
appelliert an das Kulturreferat der Stadt München, an den Kulturausschuss
des Stadtrates sowie an Oberbürgermeister Christian Ude, der Unterfahrt
endlich Planungssicherheit zu gewähren, sowohl in Bezug auf den Standort,
als auch was die Fördergelder für das kommende Jahr betrifft.
Die Existenz und Funktionstüchtigkeit dieses bundesweit und international
bekannten und anerkannten Jazzclubs durch zu langes Zögern zu gefährden,
wäre ein kulturpolitischer Fehler. Andreas Kolb, Ursula Gaisa
Jazzzeitung
Berklee Meets Europe
Unter diesem Motto steht die
fünfte Auflage des Workshopklassikers für Jazzer vom 13. bis
20. April 2003 an der Landesmusikakadmeie NRW. Nachwuchs- und Laienmusiker,
Musikstudenten, freiberufliche Musiker und Musikpädagogen können
sich ab sofort zur Arbeit mit den hochkarätigen Berklee-Dozenten
wie Larry Monroe, Greg Badolato, Matt Nicholl, Scott Stroman oder Adrienne
West anmelden. Aktuelles Thema im Fokus ist erstmals „Jazz- und
Gospelchor“. Infos: Landesmusikakadmemie NRW, Steinweg 2, 48616
Heek-Nienborg, E-Mail: info@landesmusikakademie-nrw.de,
http://www.landesmusikakademie-nrw.de
Jazzfestival Münster 2003
Kreativer Jazz aus Europa ist
zentrales Thema des 19. Internationalen Jazzfestivals Münster vom
3. bis 5. Januar 2003. Nahezu 20 Programmpunkte mit Jazzmusikern aus 13
Ländern umfasst das Festival, das vom Kulturamt der Stadt veranstaltet
und vom WDR unterstützt wird. Für die Verbindung des Jazz mit
Musiktraditionen einzelner Kulturkreise stehen so hochkarätige Musiker
wie Rabih Abou-Khalil, Gerardo Nunez mit Carmen Cortez, Paolo Fresu oder
das Brian Irvine Ensemble aus Belfast. Mit dem Wettbewerb „Westfalen-Jazz“
richtet sich der Spot auch auf die regionale Szene. Infos: http://www.jazzfestival-muenster.de
Radio-Tipp des Monats
„Jazz zwischen Chaos
und Charisma“: taktlos, das Musikmagazin von Bayern2Radio und der
neuen musikzeitung (Freitag, 6. Dezember, 20.05 bis 21.00 Uhr) begibt
sich endlich mal wieder in die Jazzkeller (unter besonderer Berücksichtung
der bayerischen Szene!). Nebst Musikern, die live spielen werden, hat
Moderator Theo Geißler auch Andreas Kolb von der Jazzzeitung ins
Studio eingeladen. Und direkt im Anschluss: Hans Ruland mit dem Hot Club
(21.00 bis 21.30 Uhr). Wenn Ihr Rechner einen Real Player auf der Festplatte
hat, dann lohnt es sich übrigens, einmal durch die taktlos-Sendungen
zu surfen: Radio im Internet für Musiker und Musikliebhaber.
Bewerbungen fürs Weekend
Musiker und Musikerinnen, die
im nächsten Jahr zum Bayerischen Jazzweekend (10.–13.7.2003)
in Regensburg eingeladen werden möchten, sollten bis 31. Januar ihre
Bewerbung an das Bayerische Jazzinstitut, Brückstr. 4, 93047 Regensburg
schicken. Bandinfo, druckfähiges Foto und Hörproben für
die Jurymitglieder sind die Mindestausstattung. Die Gage wurde zu einem
runden Betrag aufgerundet. Pro Musiker und Auftritt können jetzt
80 Euro ausgezahlt werden – bei knapp 600 Musiker und 108 Bands
im letzten Jahr eine bemerkenswerte Leistung der Stadt Regensburg, die
als Veranstalter das bayerische Musikleben inzwischen zum 22. Mal bereichert.
Jazzworkshop in den Bergen
Vom 2. bis einschließlich
5. Januar 2003 findet unter der Leitung von Wolfgang Lackerschmid in der
Propstei St. Gerold ein Workshop mit dem Schwerpunkt Zusammenspiel in
verschiedenen Formationen statt. Eine direkte Umsetzung der Theorie in
die Praxis ist vorgesehen. Für junge begabte Musiker gibt es die
Möglichkeit ein Stipendium zu beantragen.
Informationen bei Wolfgang Lackerschmid, E-Mail: mail@lackerschmid.de
Tel. 0821/34 99 861, Anmeldung bei: Propstei, A 6700 St. Gerold, Vorarlberg,
Österreich, Tel. +43-5550/21 21, Fax +43-5550/21 21 19, Details unter
http://www.lackerschmid.de
Kurs für Jazzstreicher
Vom 2. bis 6. Januar 2003 findet
in der Pension „Alte Schule“ in Idolsberg (Österreich)
der „6. Internationale Sonderkurs für Streicher“ statt.
Die Dozenten sind Mic Oechsner (violin, repertoire), Jost Hecker (cello),
Uwe Schwidewski (Bass, harmony, ear-training). Das Programm besteht aus
„Bowing and Fingering“, „Play along“ und „Listen
and Play“.
Die Kosten inclusive Halbpension liegen für die Teilnehmer bei 280
Euro. Nur der Kurs kostet 180 Euro. Die Anmeldung kann schriftlich, per
Fax oder E-Mail erfolgen. Kontakt: Alte Schule, Idolsberg 12, A-3544 Idolsberg,
Tel./Fax +43-2731/656, E-Mail: Alteschule@wvnet.at
Preis für Lisa Wahlandt
Bei Lisa Wahlandt, unserem
Titelmädchen von Ausgabe 11-02, scheint die Erfolgswelle nicht abzureißen.
Nach hervorragenden Kritiken ihrer neuen CD „Bossa Nova Affair“
mit Mulo Francel, hat sie nun den „Kulturpreis der Süddeutschen
Zeitung und des BR“ erhalten. Der Preis ist für Formationen
gedacht, die durch einen neuen Sound, ein stilübergreifendes Repertoire
und herausragende Musiker überzeugen. Vergeben wird der Preis von
einer Jury um den bayerischen Jazz-Impressario Ado Schlier, der gleichzeitig
der künstlerische Leiter der Erdinger Jazztage ist. Zum Preisträgerkonzert
im Rahmen der Jazztage reiste Wahlandt mit ihrer Band (Walter Lang, p;
Rüdiger Eisenhauer, git; Christian Diener, b, und Gerwin Eisenhauer,
dr) nach Erding und konnte sowohl Publikum als auch Kritik restlos überzeugen.
Joe Farrell
Schon als Teenager wechselte
Joseph Carl Firrantello, der Jazzwelt unter dem Namen Joe Farrell ein
Begriff, von der Klarinette zum Tenor-Saxophon, aber auch Sopran-Saxophon
und Flöte waren treue Begleiter seiner Karriere. Der bereits 1986
viel zu früh in Los Angeles verstorbene Musiker hätte am 16.
Dezember seinen 65. Geburtstag gefeiert. Im Laufe seiner Karriere spielte
er mit einer Vielzahl berühmter Jazzer, darunter Maynard Ferguson,
Slide Hampton, Charles Mingus, Thad Jones, Mel Lewis, Chick Corea oder
auch Herbie Hancock. Mit letzterem ist er am Sopran-Saxophon auf „Moon
Germs“ zu hören, eine 1972 für CTI in einer einzigen Session
eingespielte Platte, die zu den Highlights seiner Karriere zählt,
die später wegen seines Drogenproblems ins Straucheln geriet. Beim
„Bass Folk Song“, einem melodiösen Samba des damals erst
21-jährigen Bassisten Stanley Clake, spielt er Flöte. Außerdem
mit von der Partie war Jack DeJohnette als treibende Kraft am Schlagzeug.
Eine remasterte Version ist in diesem Jahr bei Columbia/Legacy erschienen.
Für Fans dürfte interessant sein, dass drei seiner „Spätwerke“
als Leader, „Sonic Text“ (1979), „Darn That Dream“
(1982) und „Vim ‘n’ Vigor“ (1983) zwar erst unlängst
in Japan wieder auf CD erschienen sind (bei Amazon.de um 38 Euro), aber
auch schon vorher wiederveröffentlicht wurden: „Sonic Text“
vom Fantasy Label/USA (http://www.
fantasyjazz.com), „Darn That Dream“ von Drive Archive Records,
und „Vim ‘n’ Vigor“ bei Timeless Records (http://www.timeless
jazz.com) – mit ein bisschen Geduld sind alle drei auch noch in
den Online-Shops zu finden (jeweils um die 12 US-Dollar).
Gibson Herb Ellis
Gitarrist Herb Ellis, gebürtiger Texaner, der sich im Orchester von
Jimmy Dorsey in Kansas City seine ersten Sporen verdiente, später
Barney Kessel bei Oscar Peterson ablöste und schließlich mehr
als 30 Soloalben aufnahm, wird bei Gibson seit Jahren mit einem eigenen
„Signature“-Modell geehrt. Ein weiteres kommt nun erstmals
nach Deutschland, nämlich die Gibson Herb Ellis ES-165 in „vintage
sunburst“-Lackierung. Ausgestattet ist das Modell mit vergoldeter
Hardware, einem doppelspuligen 490R-Tonabnehmer mit Alnico-Magneten sowie
dem klassischen Trapez-Tailpiece. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt
bei 3.450 Euro, nähere Informationen erhalten Sie bei Musik und Technik,
Tel. 06420/82 60 oder im Internet unter http://www.musikundtechnik.de
Roland Combo Orgel
VK-8 nennt sich etwas prosaisch der jüngste Orgel-Spross aus dem
Hause Roland. Mit 61 anschlagdynamischen Tasten und 64 Presets ausgerüstet,
erfolgt die Tonerzeugung nach bewährter Manie: Rolands Physical-Modeling-Spielart
namens COSM sorgt für feine Orgelsounds, unter den 64 Stimmen finden
sich aber auch Strings und Pianos. Neun Zugriegel verändern den Sound
ebenso wie der eingebaute Effektprozessor mit Chorus/Vibrato, Verstärker-Simulation
mitsamt Overdrive, Ringmodulator, Hall und nicht zuletzt Leslie-Simulation.
Preislich schlägt die VK-8 mit 2.235 Euro zu Buche, weitere Informationen
erhalten Sie bei Roland, Postfach 1905, 22809 Norderstedt, oder im Internet
unter http://www.rolandmusik.de
Hohner Trumpet Call
Eine Mundharmonika für Feinschmecker: Im Zuge der Wiederauflage von
historischen Instrumenten präsentiert Hohner eine Neuauflage des
erstmals 1907 vorgestellten Modells namens „Trumpet Call“.
Das Besondere daran sind die fünf kleinen Schalltrichter aus Messing,
die der Luxusharmonika mit dem Holzgehäuse ein eigenwilliges Aussehen
geben. Die Klangkörper sind aus Birnbaumholz, was der „Trumpet
Call“ einen besonders weichen, hellen Klang geben soll. Nähere
Informationen zu diesem Instrument erhalten Sie im Internet unter http://www.matth.-hohner-ag.de
Sennheiser für den Regenwald
Ein „Signature“-Modell präsentiert die Firma Sennheiser
mit dem Gesangsmikrofon „evolution e865 Sting“: Für jedes
verkaufte Exemplar geht seitens des Herstellers ein Spende an Stings „Rainforest
Foundation Fund“ in New York. Das „evolution e865 Sting“
ist eine modifizierte Version des bewährten Modells „e865“,
wobei besonderen Wert auf eine gute Körperschalldämpfung sowie
eine hohe Rückkoppelungsunempfindlichkeit gelegt wurde. Nähere
Informationen zu diesem Modell erhalten Sie im Internet unter http://www.sennheiser.de
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