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Unter dem prosaischen Begriff „Bujazzo-Arbeitsphase“ verbirgt sich eine der für junge Jazzmusiker aufregendsten und wichtigsten Stationen am Beginn ihrer Karriere: die Mitgliedschaft im Bundesjazzorchester. Anlässlich der Insolvenzmeldung des Deutschen Musikrates bringt die Jazzzeitung ein Kurzportrait dieser unverzichtbaren „Schule der Jazzer“. Die erste der inzwischen über 30 Arbeitsphasen des Bundesjazzorchesters
führte Peter Herbolzheimer kurz vor Weihnachten 1987 durch. Das Premierenkonzert
gab die frisch gebackene Big Band am 6. Januar 1988 im Bonner Kanzleramt.
Inzwischen sind 15 erfolgreiche Jahre vergangen: Am BuJazzO vorbei machen
heute nur noch wenige Jazzmusiker Karriere. Dagegen gibt es eine erfreulich
große Anzahl von „Ehemaligen“, die sich inzwischen einen
internationalen Namen gemacht haben, darunter Till Brönner, Steffen
Schorn oder Claudio Puntin. Mit Peter Herbolzheimer war es dem Deutschen
Musikrat damals gelungen, eine Galionsfigur des deutschen (Big Band-)Jazz
als künstlerischen Leiter zu gewinnen. Wie wichtig das sein sollte,
zeigt sich an dem Stand, den das Ensemble in der Jazzszene von heute hat.
Jazzmusik und ihre Szene haben in den vergangenen zehn, zwanzig Jahren
eine Wandlung erfahren, sind Teil des etablierten Musikbetriebes geworden,
dem sich die Jüngeren immer besser anpassen, professionell und seriös
auftreten, Perspektiven entwickeln und auch den finanziellen Realitäten
ins Auge sehen. Das 15-jährige Bestehen des Bundesjazzorchesters
ist Anlass für einige Projekte, die es so noch nie gab. „Das
Jahr 2003 geht los mit einem gemeinsamen Projekt von BJO, also dem Bundesjugendorchester
und dem BuJazzO“, sagt Peter Ortmann, Projektleiter des Bundesjazzorchesters.
„Diese Begegnung ist die erste dieser Art.“ Die Programmierung
dieses Kooperationskonzertes der zwei Jugendorchester ist außergewöhnlich. Neueste Unternehmung der Bundesjugend-Jazzer ist ein „Ehemaligen-Projekt“: Das Solisten- und Komponistenprojekt „Contemporary Dialogues“, gefördert durch die Stiftung Kunst & Kultur NRW und das Kultursekretariat Gütersloh. Dazu luden Ortmann und Herbolzheimer Komponisten und Solisten wie Steffen Schorn (Leiter der Jazzabteilung an der Musikhochschule Nürnberg/Augsburg, Claudio Puntin, Torsten Wollmann, Nils Wogram und andere ein, Stücke für die Big Band zu schreiben und diese teilweise auch selbst mit dem Ensemble aufzuführen. Mit diesen Arbeiten ist das BuJazzO vom 9. Mai an auf Deutschland-Tournee. Der deutsche Botschafter des Jazz, wie die Big Band gerne auf ihren Auslandstourneen genannt wird, finanziert sich erfolgreich über Drittmittel: Nur die Geschäftsstelle wird aus Geldern des Jugendministeriums bezahlt. Als einen Erfolg des Jahres 2002 kann Projektleiter Peter Ortmann verbuchen, dass der Sponsorenvertrag mit Yamaha unterschriftsreif ist. Damit wird die Riege der Hauptsponsoren wie DaimlerChrysler, GVL, WDR sowie das Jugendministerium um einen wichtigen Partner verstärkt. Weitere Sponsoren sind die Stiftung Kunst & Kultur, die Sparkasse Bonn und die GEMA-Stiftung, die 2003 eine Arbeitsphase in der Musikakademie Rheinsberg sponsert. Andreas Kolb Konzerttermine 2003
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