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Der Posaunist Nils Landgren ist ein bemerkenswerter Musiker. Ruhelos ist er unterwegs, von seinem Haus in Südschweden aus in ganz Europa und auch mal auf Tour in China. In den letzten zehn Jahren hat er sich vom Geheimtipp als Sideman (für ABBA ebenso wie für die Crusaders oder Herbie Hancock und in schwedischen, niederländischen oder deutschen Big Bands) zu einem der bekanntesten Solisten und Bandleader in Europa gemausert – immer gut zu erkennen an seinem roten Instrument, dem er seinen Spitznamen verdankt: Mr. Red Horn. „Nils Landgren – red & cool“ erzählt vom Leben und Werk des Posaunisten, doch die Herausgeber Rainer Placke und Ingo Wulff präsentieren diese Biografie als Lesebuch und Foto-Album – eine gelungene Form für den Band im gerade noch kompakten Format. Denn Nils Landgren ist beides: Hansdampf auf den Bühnen der JazzBaltica, in Montreux oder auch in Shanghai, Entertainer mit angeborenem Charme und, abseits der Bühne, verläßlicher Freund, Ehemann und in den Worten der Sängerin Rigmor Gustavsson „einfach ein netter Mensch“. Es ist die Stärke des Buchs, all die Freunde zu Wort kommen zu lassen, die Landgren auf und neben der Bühne gefunden hat. Kollegen wie Michael Brecker, Esbjörn Svensson, Viktoria Tolstoy oder Maria Schneider erzählen Anekdoten von gemeinsamen Tourneen, Journalisten wie Wolfgang Mönnighoff berichten von interaktiven Filmaufnahmen auf der Kuhweide und Rainer Haarmann, künstlerischer Leiter der JazzBaltica, diesem schleswig-holsteinischen Festival, dem Landgren von Anfang an verbunden ist, würdigt den nimmermüden Musiker und Musikvermittler, in dessen Kielwasser ein großer Teil der „Skandinavien“-Welle nach Süden gelangte. Der Band schließt mit einem Blindfoldtest, einer umfassenden Diskografie, englischen Übersetzungen der Texte. Das alles auf 180 starken Seiten in hervorragender Druckqualität in einem Hardcover, das man gerne immer wieder zur Hand nimmt. Tobias Richtsteig |
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