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German Jazz Trophy 2005 für Kenny WheelerIn der Regel wird Kenny Wheeler für einen Engländer gehalten, er ist aber Kanadier, der seit 1952 in England lebt. Als Jazztrompeter ist er selbstverständlich Kosmopolit, das wird dann ganz besonders deutlich, wenn man sich ansieht, mit wem der exorbitante Trompeter schon gespielt hat: Evan Parker, Derek Bailey, Alexander von Schlippenbach, Anthony Braxton, Keith Jarrett, Dave Holland, Jack de Johnette, Peter Erskine, John Taylor, Jan Garbarek, John Abercrombie, Michael Brecker oder Norma Winston. Wheeler war aber nicht nur über Jahrzehnte als Solist stilbildend, er schrieb auch unzählige Stücke und Arrangements für kleine und große Ensembles. Kenny Wheeler ist der fünfte Preisträger der „German
Jazz Trophy – A Life for Jazz“, die gemeinsam von der Sparda-Bank
Baden-Württemberg, der Jazzzeitung und der Kulturgesellschaft Wort
und Musik e.V. vergeben wird. Bisherige Preisträger waren Erwin Lehn,
Paul Kuhn, Wolfgang Dauner und Toots Thielemanns. Ehrung und Konzert für
und mit Kenny Wheeler finden am 17. Dezember in den Räumen der Sparda-Bank
Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Friedlander-Retrospektive im Haus der Kunst MünchenSeit Chris Dercon Direktor vom Haus der Kunst in München ist, werden regelmäßig monografische Ausstellungen zur zeitgenössischen Fotografie durchgeführt. Nach Arbeiten von Bernd und Hilla Becher und von Robert Adams folgt ab dem 11. November die Retrospektive von Lee Friedlander. Warum dieser Hinweis in der Jazzzeitung? Der 1934 in Aberdeen, Washington, geborene Friedlander war zu Beginn seiner Karriere Anfang der Fünfzigerjahre, als er Fotografie noch als reinen Brotberuf ausübte, Fotograf für Zeitschriften wie „Sports Illustrated”, „Holiday” oder „Seventeen”. Sein zweites Arbeitsgebiet waren Farbporträts von Jazzmusikern wie John Coltrane, Aretha Franklin und Miles Davis. Friedlander holte sich die Musiker nicht ins sterile Studio, er begleitete sie im Bandbus, er traf sie in den Clubs, er sah während Aufnahmesessions hinter die Kulissen und er bekam Einblick in ihre Privatsphäre. Aus dieser Zeit stammt seine lebenslange Liebe zum Jazz. Die Retrospektive in München zeigt unter anderem seine sämtlichen „Musikbilder” aus den 50ern – ein Muss für den Jazzfan und eine Gelegenheit das Gesamtwerk dieses außergewöhnlichen Jazzliebhabers kennenzulernen. Obwohl die eigentlichen Jazzsujets nur einen Bruchteil seines Schaffens ausmachen, atmet Friedlanders Werk die Freiheit und die Atmosphäre dieser ursprünglich so typisch amerikanischen Musik. Und in Abwandlung des Satzes von Hanns Eisler zur Musik, kann man sagen: Wer nur was von Jazz(-fotografie) versteht, der versteht auch nichts vom Jazz. ak
Keller bis 2008 Chefdirigent der hr-BigbandJörg Achim Keller bleibt Chefdirigent der hr-Bigband. Einen entsprechenden Vertrag bis zum Ende der Saison 2007/08 haben der Intendant des Hessischen Rundfunks (hr), Helmut Reitze, und Jörg Achim Keller im August unterzeichnet. Seit seinem Amtsantritt im Februar 2000 hat Jörg Achim Keller mit der hr-Bigband äußerst erfolgreich gearbeitet. Das Orchester, das mittlerweile deutlich Kellers Handschrift trägt – er ist heute international einer der gefragtesten Arrangeure und Dirigenten –, kommt beim Publikum hervorragend an und wird in der Presse entsprechend bewertet.
So lobte beispielsweise die Süddeutsche Zeitung den „furiosen Auftritt“ der hr-Bigband beim letzten Deutschen Jazzfestival in Frankfurt, und die Frankfurter Allgemeine Zeitung hob „die absolut souveräne und an den Klang- und Notationsvorstellungen Neuer Musik geschulten Arrangements von Bandleader Jörg Achim Keller“ hervor. Neben den „klassischen“ Aufgaben, Jazz und Swing zu präsentieren, hat sich die hr-Bigband unter Kellers Leitung auch immer wieder an ungewöhnliche Projekte herangewagt. Bei Konzerten mit Klezmer-Musik (mit der Gruppe Kol Simcha), argentinischem Tango („In memoriam Astor Piazzolla“), mit einem balinesischen Gamelan-Ensemble, mit der Formation „Jazzkantine“ oder mit der Orchestrierung der Visionen des wegweisenden Altsaxophonisten Ornette Coleman hat die hr-Bigband Aufsehen erregt und mit großem Erfolg musikalisches Neuland betreten. In dieser Richtung will Jörg Achim Keller weiterarbeiten, wie ambitionierte Projekte zeigen, die für die kommende Saison 2005/06 geplant sind. Die erstmalige Orchestrierung von Trio-Einspielungen Duke Ellingtons und die genreübergreifende Begegnung mit der Popgruppe De-Phazz sind weitere Meilensteine, die die hr-Bigband in der neuen Saison setzen wird. 10 Jahre LJBB ThüringenDie Landesjugend Big Band (LJBB) wurde 1995 vom Landesmusikrat Thüringen in Zusammenarbeit mit der LAG Jazz gegründet. Den Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren wird in der Big Band die Möglichkeit gegeben, in traditioneller Big-Band-Besetzung alle Stilrichtungen des Jazz kennen zu lernen und sich zu qualifizieren. In zweimal jährlich stattfindenden Probenphasen unter Anleitung erfahrener Jazzdozenten und ihres Bandleaders Bob Lanese erarbeiten die jungen Jazzer ein Konzertprogramm. In der LJBB musizieren gegenwärtig bis zu 28 Jugendliche, die aus allen Teilen Thüringens kommen. Mit ihren gesammelten Big Band Erfahrungen kehren sie in ihre heimatlichen Bands zurück und geben ihre Kenntnisse weiter. Unter der Leitung von Bob Lanese hat sich die LJBB kontinuierlich weiterentwickelt und ist längst eine feste Größe in der Kulturlandschaft Thüringens. Goethe-Preis für EisenhauerDer Drummer Gerwin Eisenhauer, unter anderem Mitglied der Regensburger Scheibenjury, hat beim Internationalen Musikwettbewerb Goethe vs. Schiller der deutschen Goetheinstitute mit dem Stück „Gesang der Geister über den Wassern“ (Die Seele des Menschen) aus seiner CD „Boomclack-Diggyboomclack“ in der Kategorie Pop den ersten Preis erhalten. Er ist mit einer Konzertreise nach Salvador da Bahia/Brasilien im Dezember verbunden, zusätzlich wird der Song, der mit Lisa Wahlandt und Bernd Meier in Regensburg produziert wurde, auf einer Compilation erscheinen. +++ veranstaltungstipps +++Auf seine bereits traditionelle Herbsttour begibt sich das Jim Mullen & Helmut Nieberle Sextet, mit dabei haben die beiden Gitarristen wieder Michael „Scotty” Gottwald: drums, Wolfgang Kriener: bass, Charlie Meimer: vocal, und Bob Rückerl: saxophone. Jim Mullen wurde des öfteren zum besten britischen Jazz- und Bluesgitarristen gewählt. 1996 erhielt er den Telecom Jazz Award. Gespielt und aufgenommen hat er mit dem „who’s who” der britischen und internationalen Jazzszene. seine derzeitigen Projekte umfassen „The Organ Trio”, „Terry Callier Band” und „Jim Jam”. Helmut Nieberle gilt als einer der führenden Jazzgitarristen Europas. Als Träger des Bayerischen Kulturförderpreises ist er im Gipsy-Jazz und -Swing genauso zu Hause wie bei argentinischen Tangos und französischen Musettes. Er komponierte Musik für diverse Buster-Keaton-Stummfilme, für den Shakespeareauszug „Rose, Schwert & Wunde” und das Kindertheaterstück „Die kleine Wolke”. Das repertoire umfasst Stücke aus dem „great american songbook” und Eigenkompositionen. Die Frontline mit zwei Gitarren und Baritonsaxophon ist ein wahrer Genuss. Tourdaten: Donnerstag, 10. November: Passau, Scheune am Severingstor; Freitag, 11. November, Neuburg, Jazzclub Birdland; Samstag, 12. November, München, Cafe Deller; Sonntag, 13. November, Amberg, Cafe Central; Montag, 14. November, Abensberg, Jazzclub mit Aufnahme des Bayerischen Rundfunks; Mittwoch, 16. November, Grafenau, Cafe Salto; Freitag, 18. November, Lörrach, Jazztone; Samstag, 19. November, Friedberg, Cafe Heckenstaller. +++ „Women in Jazz” heißt das neue Internationale Jazzfestival in Halle, das vom 2. bis 4. Februar 2006 im Opernhaus Halle stattfinden wird. Mit dem Thema „Frauen im Jazz” setzen die Macher des Festivals bewusst auf einen Trend in der derzeitigen internationalen Festivallandschaft, um so nach einigen Jahren Abstinenz wieder ein Internationales Jazzfestival in Sachsen-Anhalts Kulturhauptstadt erfolgreich zu etablieren. Nachdem Rebekka Bakken und Silje Neergard noch in diesem Jahr in der Reihe „Jazz in der Oper” gastieren, werden 2006 gleich sechs weibliche Topacts der internationalen Jazzszene gemeinsam die Saalestadt besuchen. Am ersten Festivaltag wird mit dem schwedischen Shooting-Star Viktoria Tolstoy bereits das große Highlight des Festivals überhaupt erwartet. Ein Geheimtipp für alle Piano-Trio-Fans à la EST ist am gleichen Tag die junge japanische Pianistin Hiromi Uehara. Das Programm des zweiten Tages ist nicht weniger hochkarätig. Marilyn Mazur, ehemals Side-Woman von Miles Davis und die schwedische Sängerin Rigmor Gustaffson geben sich die Ehre. Dass Polen eine der interessantesten Jazzszenen Europas hat, darauf weisen die diesjährigen 29. Leipziger Jazztage bereits hin. In Halle wird dann am 4. Februar „die” weibliche Vokalistin unseres Nachbarlandes erwartet: Anna Maria Jopek. Die Amerikanerin Jocelyn B. Smith komplettiert das Festivalprogramm von „Women in Jazz” mit Musik ihrer aktuellen CD „Phenomenal Woman. Im Rahmen des Festivals findet darüber hinaus eine Uraufführung der halleschen „compania bella soso” statt. In der Choreografie von Yvonne Lützkendorf entsteht exklusiv für das Festival „Women in Jazz” eine getanzte Hommage an die großen Diven des Jazz, wie Ella Fitzgerald, Billie Holiday oder Nina Simone. Bereits im Vorfeld des Festivals eröffnet im Foyer des Opernhauses eine Ausstellung des Fotografen Rüdiger Schestag, ebenfalls unter dem Motto „Women in Jazz”. Die Ausstellungseröffnung am Mittwoch, dem 1. Februar 2006, begleitet
ein Konzert der amerikanischen Pianistin Lola Perrin. |
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