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Was geschah in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai 1988 in jener Seitengasse in der Altstadt von Amsterdam wirklich? Ein Fenstersturz, so viel ist klar. Unfall? Suizid? Mord? Bis heute bleibt das Rätsel um Chet Bakers Tod ungelöst, gibt Raum für Spekulationen, Verschwörungstheorien und mysteriöse Gerüchte. Was wäre, wenn in unseren Tagen ein Detektiv den Fall noch einmal aufrollen sollte? Zunächst weigert sich der Jazzpianist Evan Horne, als sein Freund, der Musikprofessor Ace Buffington ihn bittet, die letzten Tage des schwer drogensüchtigen Trompeters noch einmal zu ermitteln in den Gassen, den Coffeeshops und den Jazzclubs von Amsterdam. Bald aber ist der Detektiv wider Willen mittendrin in einem Verwirrspiel um Vergangenheit und Gegenwart, Mythen und Fakten, Jazzmilieu und Drogenmafia, Musik und Geld, Heldenverehrung und Menschenverachtung. Jazz-Fiction könnte man nennen, was Bill Moody schreibt: Authentische Hintergründe und wahre historische Ereignisse bieten den Rahmen für seine spannenden Krimis, die bei weitem nicht nur Jazzfreunden jede Menge Unterhaltung bieten. Mit Evan Horne ist dem nach wie vor aktiven Schlagzeuger und Schriftsteller Moody eine Figur gelungen, die dem selbst gesetzten Ideal ziemlich nahe kommt, „mit Erfolg literarische Qualität und Authentizität in Jazzdingen zu kombinieren“. Bis in die letzten Szenen ist der auch sprachlich hochklassige Krimi packend, konkret und glaubwürdig sowohl in der Logik der Story wie auch in Sachen Jazz. Obwohl Bill Moody der Versuchung widersteht, den Spekulationen um Chet Bakers Tod eine weitere hinzu zu fügen, löst Evan Horne, emotional und nervlich reichlich angeschlagen, natürlich auch seinen fünften Fall um Jazz & Crime. Tobias Böcker |
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