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Ein halbes Jahrhundert haben sie es jetzt miteinander ausgehalten: die Stadt am Main und der Jazz. In den fünfziger Jahren galt Frankfurt unangefochten als Jazzhauptstadt Deutschlands. Hier wurden damals einige bis heute maßgebliche Institutionen des deutschen Jazzlebens gegründet. 1952: der „Jazzkeller“, Stammkneipe, Vereinsheim, Trainingslager und Gebärmutter des Jazz in der Main-Metropole; 1953: das „Deutsche Jazz-Festival Frankfurt“, zunächst eine „Leistungsschau der nationalen Szene“, bald so etwas wie „ein Schaufenster zur Welt“, heute das weltweit älteste Festival seiner Art; 1958: das „Jazzensemble des Hessischen Rundfunks“, damals die Institutionalisierung der Subkultur, bis heute republikweit eine einzigartige Formation in der Jazzlandschaft; 1959: die mittlerweile ebenfalls legendäre Veranstaltungsreihe „Jazz im Palmengarten“. Die vitale Frankfurter Szene der fünfziger Jahre beförderte Karrieren von international bedeutenden Musikern wie etwa die von Albert Mangelsdorff, Attila Zoller und Hans Koller. In diesem Umfeld entstand die Konzertagentur „Lippmann & Rau“, ein äußerst prosperitätsfördernder Motor für die Jazzszene. Der Nukleus für diese Frankfurter Blüte nach dem Krieg entstand freilich schon in den Kriegsjahren, als sich eine Szene um Carlo Bohländer, Hans Otto Jung und Emil Mangelsdorff formierte, die Jazz als Bestandteil einer Untergrund-Jugendkultur spielte und lebte. In einer fünfteiligen Reihe lässt Jürgen Schwab mit zeitgenössischen musikalischen Tondokumenten und aktuellen Kommentaren noch lebender Zeitzeugen die Anfänge des deutschen Jazzgeschehens in Frankfurt wiederauferstehen. Die Sendungs-Reihe wurde bereits im Frühjahr 2003 im hr2 Jazzstudio gesendet und war Auftakt einer aufwendigen Recherche, die sich in der Folge in einer Artikelserie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung niederschlug und schließlich in das Buchprojekt „Der Frankfurt Sound – eine Stadt und ihre Jazz-Geschichte(n)“ mündete. Das von der Stadt Frankfurt in Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk herausgegebene Buch wird am Sonntag, den 4. Juli 2004, im Rahmen einer öffentlichen Konzertveranstaltung im Karmeliterkloster Frankfurt präsentiert. Die fünf hr2-Sendungen sind dem Buch als Audios beigefügt.
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