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Ian Carr/Digby Fairweather/Brian Priestley: Rough Guide Jazz. Der ultimative Führer zur Jazzmusik. 1800 Künstler und Bands von den Anfängen bis heute, übersetzt von Mirella Bauerle, Dieter Fuchs, Werner Voran und Ralf Siemers, 2. erweiterte und aktualisierte Auflage, 805 Seiten, 330 s/w, Abb., Kartoniert, € 29,95, ISBN 3-476-01892-X Im Metzler Verlag ist soeben die erweiterte und übersetzte Neuauflage des „Rough Guide Jazz“ erschienen. Die rund 1800 kleinen Biographien – von Cannonball Adderley bis Axel Zwingenberger – zu Künstlern und Bands der Jazzgeschichte bilden den Hauptteil des Bandes. Die meisten Stichpunkte werden durch aussagekräftige Kurzbesprechungen ausgewählter Tonaufnahmen ergänzt. Dem biographischen Hauptteil folgt ein 35-seitiges Glossar, das die wichtigsten Fachbegriffe des Jazz wie „Riff“ oder „Swing“ sowie verschiedene Stilrichtungen wie „Russischen Jazz“ oder „Salsa“ erläutert. Klassische Fotos von Jazzfotografen wie David Redfern oder Herman Leonard und Abbildungen alter Plattencover steigern das Lesevergnügen. Der Jazz hat in nur rund einhundert Jahren eine einzigartige Entwicklung und Vielfalt erlebt. Zwischen New Orleans Style, Bebop oder Fusion Jazz liegen Welten; das aktuelle Geschehen ist nahezu unüberschaubar. Angesichts dieser Situation will der „Rough Guide Jazz“ umfassende und aktuelle Orientierung bieten. Daher stellen die Autoren Carr, Fairweather und Priestley die verschiedenen Künstler nicht nur biografisch vor, sondern ordnen ihre Leistungen in ein musikgeschichtliches Umfeld ein. Dabei beziehen sie durchaus erfrischend eindeutig Position; so werden Wynton Marsalis „bizarre Ideen“ über den Jazz bescheinigt. Die Autoren zeigen, wie die Schlüsselfiguren des Jazz von folgenden Generationen immer wieder neu bewertet und ihre Musik anders aufgearbeitet wurde. Die Jazzgeschichte besteht jedoch mitnichten aus einer Kette schillernder Genies: Das Lexikon macht auf die wichtige Rolle gerne übergangener Sidemen, Begleiter und Arrangeure aufmerksam. Eine lehrreiche und unterhaltsame Erweiterung für das Bücherregal des Jazzliebhabers. Antje Rößler |
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