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Wie keine zweite Deutsche Jazzerin hat es Barbara Dennerlein geschaftt, sich ein internationales Publikum zu erspielen, sei es live oder mit vielen Alben auf Enja, Verve oder ihrem eigenen Label Bebab. Wenn die Hammond-Orgel, das Stiefkind unter den Tasteninstrumenten heute, Jahrzehnte nach seiner Glanzzeit, eine Renaissance erlebt, so dürfte das nicht zuletzt daran liegen, dass die mit viel Drive spielende, über eine breite stilistische Palette verfügende Münchnerin ihre Hände und Füße im Spiel hat. Dabei begnügt sie sich keineswegs mit der Reproduktion jenes Soul-Jazz-Sounds der 60er-Jahre, für die Spielweisen von Größen wie Jimmy Smith und Shirley Scott typisch waren, sondern sie geht als Komponistin und instrumentaltechnisch neue Wege. Besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass sie nicht nur (wie viele, aber eben nicht alle gute Organisten) mit dem Spiel auf den Basspedalen Bassisten mühelos ersetzt, sondern dass sie schon seit den 80er-Jahren mit Hilfe von Elektronik den Sound eines Kontrabasses wiedergeben kann. Danach rüstete sie ihre Orgel komplett mit Midi, neu eingebauten Tastenkontakten in beiden Manualen und im Fußpedal aus, mit denen sie Synthesizer und Sampler ansteuern kann. „Ich erfinde dabei meine Klänge meistens selbst“, erklärte sie mir bereits 1992. „Das ist sehr reizvoll in Kombination mit diesem wundervollen Hammond-Sound. Dann haucht die Hammond den Synthesizern das Leben ein und die Synthesizer geben der Hammond wieder ein neues Gewand, das unglaublich interessant klingt.“ Marcus A. Woelfle |
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