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Jazzzeitung
2006/07 ::: seite 11
jazz heute
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Wäre es nicht sinnvoll, unsere Bundeskanzlerin würde auch
einen Jazzbeauftragten ernennen? Er könnte sich um Probleme kümmern,
die schon lange einer Klärung bedürfen:
• Ein Bundesbigbandgesetz würde das deutsche Musikleben wesentlich
bereichern und zahlreiche neue Arbeitsplätze schaffen. Jede Gemeinde
über 5.000 Einwohner hat eine kommunale Big Band (16–17 Musiker)
aufzustellen und zu unterhalten. Als Gegenleistung unterhält die
Big Band die Gemeinde. Für durchreisende Musiker ist ein Gästehaus
einzurichten, für aus Altersgründen ausscheidende Musiker ein
Seniorenheim mit einer Big Band.
• Der Stromverbrauch elektrischer Geräte ist auf ein Minimum
zu begrenzen. Eine spezielle verbrauchsabhängige Ökosteuer könnte
hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Das eingenommene Geld sollte
zur Entwicklung solargetriebener Pultleuchten verwendet werden.
• Es geht nicht an, dass während langer Solos ein Teil der
übrigen Musiker untätig herumsteht, und dies bei gleicher Gage.
Schließlich haben die Zuhörer dafür bezahlt, dass sie
Musiker beim Spielen erleben und nicht beim Zuhören. Ein Gagenbereinigungserlass
würde dafür sorgen, dass Musiker nur für die Zeit bezahlt
werden, während der sie spielen.
• Der Gesundheit unserer Musiker ist besondere Aufmerksamkeit zu
schenken. Eine Bundestempoverordnung sollte festlegen, dass Tempi von
Jazzstücken zwischen 80 und 180 Schlägen pro Minute liegen müssen.
Höhere Tempi vergrößern das Herzinfarktrisiko, niedrigere
die Gefahr von Kreislaufzusammenbrüchen.
Joe Viera
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