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Wenn vom 8. bis 11. Juli Jazzmusiker und -freunde nach Regensburg kommen, um das „Familienfest der bayerischen Jazzer“ gemeinsam mit der Stadtbevölkerung zu feiern, spürt man, dass mit dem Jazzweekend inzwischen weit mehr erreicht wird, als das ursprüngliche Ziel: den historischen Kern der Stadt mit künstlerischem Leben zu erfüllen. Längst ist das architektonische Erbe der Stadt ganz selbstverständlich in das Bayerische Jazzweekend eingebunden, das sich zum Ziel gesetzt hat, Bevölkerung wie Kulturtouristen mit einem künstlerisch wertvollen Programm zu unterhalten, das kostenlos zum Jazz (er-)leben einlädt. Denn wie vor 23 Jahren heißt es auch heute noch bei jedem der um die 100 Konzerte: „Eintritt frei“.
Als kulturelles Gut ist das Bayerische Jazzweekend eigentlich unbezahlbar - dass es sich eine kleine Großstadt wie Regensburg aber auch rein finanziell weiterhin leisten kann, eine solche mehrtägige Feier zu veranstalten, ist das Ergebnis einer richtungsweisenden Gemeinschaftsanstrengung von Stadt, Musikern, des Bayerischen Jazz-instituts, der Sponsoren und Partner, aber auch der Zuschauer, die selbst bei Regen „ihren“ Bands die Treue halten. Während die Stadt als Veranstalter darauf achtet, dass der Kommerz
nicht überhand nimmt, dabei aber dennoch genug Gelder organisiert
werden, damit die Musiker bespielbare Bühnen vorfinden und verpflegt
werden können, fällt die Vorbereitung, Planung und Organisation
der Veranstaltung bis hin zur Vertragsreife in das Aufgabengebiet des
Bayerischen Jazzinstituts, das die künstlerische Leitung hat. Dazu
gehört auch die Öffentlichkeitsarbeit, zu der die Gestaltung
und Pflege der Online-Präsenz www.bayerisches-jazzweekend.de
zählt. Erstmals sind in diesem Jahr die Bands nicht nur namentlich,
sondern auch mit Kurzbeschreibungen und Fotos vertreten.
Natürlich ist ein solches Fest nicht ohne Sponsoren und Partner
zu verwirklichen. Beim Bayerischen Jazzweekend greifen dann auch die verschiedensten
Rädchen ineinander: Zum einen unterstützt das Bayerische Staatsministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Bemühungen, der bayerischen
Jazzszene ein Forum zur Selbstdarstellung zu bieten, aber auch der Bayerische
Rundfunk trägt seinen Teil dazu bei: Am Sonntag werden unter der
Leitung von Peter Machac die Konzerte im Thon-Dittmer-Palais aufgezeichnet,
in denen vielversprechende Newcomer oder Neugründungen ihr Können
unter Beweis stellen. Alle lokalen Medien – von den Printmedien
über das Radio bis hin zum Fernsehen – unterstützen die
Bemühungen der beteiligten Kräfte. Sponsoren wie der Gewerbepark
Regensburg, die es nicht nötig haben, ihr kulturelles Anliegen mit
„großen“ Namen zu garnieren, unterstützen die Idee,
im Zusammenspiel Alt und Jung, Profis und Amateure, Musiker und Publikum
auf einem erfreulich hohen Unterhaltungsniveau zusammenzuführen –
ohne erhobenen Zeigefinger. Auch die Vereine vor Ort engagieren sich,
die Sozialen Initiativen treten einen Teil ihrer Einnahmen vom Bierausschank
am Haidplatz an das Bayerische Jazzweekend ab, der Jazzclub Regensburg,
der mit Unterstützung der Stadt ein ganzjähriges Jazzprogramm
auf die Beine stellt, übernimmt im Gegenzug zum Getränkeausschank
die Betreuung des Infostandes und in diesem Jahr erstmals auch die personelle
Betreuung der vier großen Hauptbühnen. In Regensburg muss man nicht „Events“ erfinden, die den Dialog zwischen den europäischen Kulturen und den Kulturen in anderen Teilen der Welt fördern – diese Aufgabe war von Anfang an integraler Bestandteil des Charakters des Bayerischen Jazzweekends. Schließlich widmet sich das Fest einer Musikrichtung, die ihre Ursprünge in Amerika hat, die sich aber längst in aller Welt etabliert und eigene Stilrichtungen ausgeprägt hat. Dank der gemeinsamen Basis bietet der Jazz jeglicher Spielart beste Voraussetzungen das Wichtigste zu leisten, was der moderne Mensch erstreben kann: der friedlichen und kreativen Kommunikation über alle Grenzen hinweg zu dienen. Über der ausgelassenen Stimmung vergisst man manchmal, dass hinter einem ‚Event’ wie dem Bayerischen Jazzweekend auch eine Philosophie steckt, weil es sich um ein Fest handelt, das mehr als „nur“ ein Festival sein will… |
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