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Das Landes-Jugendjazzorchester Bayern, das inzwischen etwa 150 jungen talentierten Musikern eine musikalische Heimat bietet, ist eine pädagogische Einrichtung. In vier bis fünf Arbeitsphasen im Jahr werden mit zwei kompletten Big Band Besetzungen und einem Vocal Ensemble die musikalischen Möglichkeiten eines großen Ensembles ausgelotet.
Dabei geht das Erfolgsteam Harald Rüschenbaum (Künstlerische Leitung) und Willi Staud (Organisationsleiter) konsequent eigene Wege: Zusätzlich zum beeindruckenden Standard-Repertoire und dem Freiraum, den man den Musikern bei der Erarbeitung eigener Werke und Arrangements gewährt, sucht man immer wieder nach neuen Kooperationen, um nicht nur den musikalischen Horizont der Nachwuchstalente zu erweitern. In diesem Jahr wurde in einer erweiterten Konzertbesetzung im Rahmen
des „Musica Sacra International“ Festivals gemeinsam mit dem
Carl Orff-Chor und Ein kirchliches Werk mit Jazzorchester und Chor zu erarbeiten ist ein Erlebnis, aber auch ein Wagnis. Das hohe Niveau, das dank des hochkarätigen Dozententeams im bayerischen Landes-Jugendjazz orchesters seit Jahren gehalten werden kann, aber auch die überzeugende kompositorische Leistung Nils Lindbergs, der schon Arrangements für Duke Ellington schrieb, waren dann aber die Basis dafür, dass in diesem Fall der Mut zum Anspruch durch mehrere unvergessliche Konzerte gekrönt wurde. Als besonderer Glücksfall erwies sich auch die Verpflichtung des Sängers und Musikdirektors des Schwedischen Chorzentrums, Fred Sjöberg, als Dirigent. In bayerisch-schwedischer Eintracht liefen Musiker und Sänger unter seiner souveränen Leitung zu Höchstform auf. Vom Dialog der Sopransaxophone von der Empore hinab ins Kirchenschiff und zurück, bis hin zu den an gregorianische Gesänge erinnernden Gesangspassagen – mit atemloser spannung verfolgten die Zuhörer die Darbietungen, die am Ende mit minutenlangem Beifall belohnt wurden. Beim Verlassen der Kirche hörte man prompt die Bemerkung „das war CD-reif“. Das Privileg, das Requiem im Herbst gemeinsam mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks aufzunehmen, bleibt wie man hörte aber den Profis der Hessischen Rundfunk Big Band vorbehalten. Schade eigentlich – für die Anwesenden wird das Requiem jedenfalls für immer mit Erinnerungen an die sensible Darbietung durch die jungen Hoffnungsträger der bayerischen Jazzszene verbunden bleiben. Sylke Merbold Nähere Informationen zum Landes-Jugendjazzorchester unter www.ljjb.de
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