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Gene Lees: Friends along the way. A journey through jazz, Yale University Press, New Haven & London, 359 Seiten 13 Portraits ganz unterschiedlicher Persönlichkeiten des Jazz, manche von ihnen nie im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit wie der Posaunist Milt Bernhard und der Arrangeur Allyn Ferguson. Ein Deutscher, Claus Ogerman(n), der von 1953 bis 1957 in München bei Max Greger Pianist und Arrangeur war und 1959 in die USA emigrierte. Ein weiterer ist Willis Conover, der mit seinen Jazzsendungen über die Voice of America von 1955 bis 1997 (!) wohl mehr für die Verständigung zwischen West und Ost getan hat als jeder andere; er war in Osteuropa unglaublich populär. Dazu kommen der Filmkomponist Hugo Friedhofer, einer der bedeutendsten des amerikanischen Films und die chinesische Geigerin Yue Deng, die beide nur ganz am Rande mit Jazz zu tun haben, aber Gene Lees erzählt auch über sie so spannend, informativ und humorvoll, dass man ihm diese Themenüberschreitung gerne nachsieht. Ja,und dann gibt es zum Schluss noch die bizarre Lebensgeschichte von Joseph „Fingers“ Wombat, die beweist, dass Gene Lees auch im Erfinden groß ist. Wenn man noch seine Rolle als Textdichter hinzunimmt – er übersetzte beziehungsweise adaptierte beispielsweise aus dem Portugiesischen ins Englische eine Reihe der Songs von Jobim wie „Desafinado“ und „Corcovado“ – dann wird es langsam Zeit, auch über ihn ein Buch zu schreiben. Joe Viera
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