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Seit seinen frühen Blue-Note-Jahren und der Zusammenarbeit mit
Miles Davis in den 60er-Jahren gehört der Pianist Herbie Hancock
zu den Heroen des Jazz, aus amerikanischer wie internationaler Sicht.
Immer wieder überraschend ist seine Bandbreite, die vom Neo-Bop aus
der Zusammenarbeit mit Davis bis zu seinen elektronischen Popproduktionen
à la Headhunters in den neuesten Fassungen, von „Gershwin’s
World“ (Verwe 1998) zu „Future 2 Future“ (Transparent
Music, 2001) reicht. 2002 hatte er große Auftritte, zum Beispiel
im Duo mit Wayne Shorter bei dem North Sea Festival in Den Haag. Wie aus dem Jungbrunnen kam die Piano Legende in der spannungsgeladenen Kommunikation mit den beiden um mindestens eine Generation jüngeren Musikern vom ersten Ton an daher. Man konnte ein neues Projekt erleben, das überhaupt nichts zu tun hatte mit marktorientierten Auftritten, wie man sie oft genug bei amerikanischen Exportgruppen in Diensten der Major Labels erleben muss. Was die Vier boten, war aktuelle Musik, die sich bemühte, die Jahrzehnte musikalischer Erfahrung des Herbie Hancock mit den frischen und überzeugenden Ideen der beiden jungen Leute, vor allem des Scott Colley, zusammen zu bringen. Was gerade Colley bewegen kann, hat er in letzter Zeit mehrfach bewiesen, sowohl in den Gruppierungen von Andrew Hill als auch ganz aktuell im Trio mit Chris Potter und Bill Stewart. Im Gespräch während des Viersener Jazz-Festivals 2003 Ende September verwies er darauf, dass die Zusammenarbeit mit Herbie Hancock einfach unvergleichlich ist. Nach dem alten wie neuen Partner Bobby Hutcherson befragt, erklärte Hancock, dass er keinesfalls mit ihm die alten Ideen wieder aufgreifen, sondern neue gemeinsame Wege finden wolle. Sein Manager habe vor der Tournee unter den Veranstaltern, vor allem auch in Europa, das Gerücht gestreut, dass Hancock vorhabe, mit Hutcherson wieder auf Tournee zu gehen. Die begeisterte Reaktion habe dann den letzten Ausschlag dafür gegeben, dies nun auch wirklich zu tun. Der Sound der Band ist nach seiner Ansicht einfach einzigartig. Es stört Hancock nicht, dass viele seiner Titel in der Welt des HipHop auch neu bearbeitet oder gesampelt werden, wenn dies damit verbunden ist, dass „eine neue Generation ernsthaft nach neuen Wegen sucht“. Dem ausdrücklich geäußerten Dank für die großartige Musik, die er der Welt geschenkt habe, begegnete er mit dem Hinweis, dass ihm die Welt dies geschenkt habe. Hans-Jürgen von Osterhausen |
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