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am Anfang stand die Lust am Aufbruch: Man wollte den Frack weg haben, den Muff des klassischen Konzertbetriebs, man wollte improvisieren und provozieren, man wollte ein neues Publikum, klassische Musik sollte von einem Gesellschaftsritual wieder zu etwas werden, was der Mensch braucht. So könnte man in etwa die programmatischen Anfänge des Münchner Klaviersommers im Jahr 1982 umreißen. Künstler wie Friedrich Gulda, Nicolas Economou und Chick Corea initiierten zusammen mit den findigen Konzertveranstaltern von Loft ein Festival, wie man es in München und anderswo in Deutschland bis dahin nicht gekannt hatte. Und von Anfang an war der Jazz mit dabei.
Nach der Phase der Experimente schloss sich eine Phase der Stars an: Bis Ende der 90-er Jahre buchte man alles was Rang und Namen hatte – der Klaviersommer wurde ein prunkvolles Festival, wie es den Münchnern gefallen musste. Doch das Starkarussell erschöpfte sich. Ermüdungserscheinungen stellten sich ein, das Konzept der 80er- und frühen 90er-Jahre hatte keine Zugkraft mehr. Die Stadt München zog sich aus der Förderung zurück. Als ein Clubfestival überlebte der Klaviersommer in den edlen Palais und im Nachtclub des Hotels Bayerischer Hof, dank des Engagements der Hotelchefin und Jazzliebhaberin Innegrit Volkhardt. Doch der Klaviersommer kam zurück: Manfred Frei, Klaviersommer-Gründer der ersten Stunde und unermüdlicher Musikfilmproduzent, machte das einzig Richtige: Er tat sich mit wichtigen Münchner Veranstaltern aus Klassik und Jazz zusammen. Weiterhin dabei der Bayerische Hof mit zehn Konzerten, dann der Veranstalter MünchenMusik und die Staatsoper. Der Clou der Unternehmung im Jahr 2006 ist die Beteiligung des Jazzclubs Unterfahrt. Hier spielen vor allem junge deutsche und europäische Musiker. Und so steht bei der 25. Ausgabe des Münchner Klaviersommers (11. bis 28. Juli 2006) wieder die Lust am Neuen und am Experimentellen im Zentrum. Das genaue Programm finden Sie im beigelegten Flyer sowie in der Jazzzeitung Juli/August 06. Andreas Kolb |
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