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die neue jazzzeitung sieht gut aus. Schön finde ich den Mut zu langen, Dossier-ähnlich angelegten Artikeln und die Idee, auf der ersten Seite ein Denkstück zu bringen. Das solltet Ihr auf jeden Fall beibehalten. Es hat mich zusätzlich auch sehr gefreut, dass Ihr dem Radio – und dabei wiederum dem BR – so viel Platz widmet. Es ist sehr gut, zu sehen, dass ein Medium wie das Radio anerkannt und geschätzt wird. Vielen Dank dafür. Einige Details aber haben mich aber gerade in dem Text zur Geschichte
und Entwicklung der BR-Jazzsendungen geärgert: Ebenfalls zu oberflächlich erscheint mir der Nachsatz, in dem es heißt, dass die Ü-Wagen des BR bei den Festivals in „Burghausen, Regensburg und Straubing natürlich präsent“ seien. Das klingt so nach „Jedes Jahr das selbe, egal was aktuell passiert“. In Wirklichkeit haben wir etwa neben der Jazzwoche Burghausen und dem Bayerischen Jazzweekend in Regensburg in jüngerer Zeit auch immer wieder andere Festivals berücksichtigt: zum Beispiel das experimentell angelegte „Jazz im Schloss“ auf Schloss Guttenburg am Inn und das Festival „Grenzenlos“ in Murnau. Und wenn Elmau wieder jazzt, sind wir dort voraussichtlich auch wieder vertreten. Denn wir versuchen an Ort und Stelle zu sein, wo gute und ungewöhnliche Musik gespielt wird. Dass das Jazzprogramm im BR „nicht mehr so facettenreich wie früher“ sei, scheint mir gerade vor diesem Hintergrund unreflektiert. Übrigens wurden bereits zu Zeiten des Kollegen Joe Kienemann die Sendeplätze für den Jazz stark erweitert. So gibt es heute in Bayern4 Klassik und Bayern2 Radio zusammen über 40 Stunden Jazz pro Monat (womit nur die reinen Jazzsendungen gezählt sind). Und meine Kolleginnen und Kollegen und ich versuchen, sie mit stilistisch so vielen Facetten wie möglich zu füllen. Alles in allem finde ich: Der Passus über die aktuelle Situation ergibt ein schiefes Bild. Ein bisschen mehr Nachforschung hätte gut getan. Dies auch, was den Artikel über die Jazzreihe des Gärtnerplatztheaters in derselben Ausgabe betrifft. In dieser Reihe schneiden wir seit Jahren alle Konzerte mit – weil uns sehr viel daran liegt, eine Veranstaltung zu unterstützen, die für den Jazz neues Publikum erschließt. Und die den Jazz an einen Spielort bringt, der zu den schönsten überhaupt gehört. Leider war Euch unser Engagement für diese Reihe keine Zeile wert – in einem ziemlich langen Text. So viel dazu – nichts für Ungut. Ansonsten wünsche ich Euch viel Glück mit der neuen jazzzeitung. Als Blatt für Leute, die gern Musik hören und gern lesen, ist sie für mich unverzichtbar. Auch wenn man dann mal was lesen muss, was einem nicht gefällt. Das gehört dazu. Herzliche Grüße, |
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