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Charlie Haden with Michael Brecker: „American Dreams“, Gitantes 2002 aufgenommen im Mai 2002 in Los Angeles
Brad Mehldau gehört zu den Pianisten der jüngeren Generation, die sich als Improvisatoren mit besonders eigenständiger Spielweise etabliert haben. Bei „Prism“ orientiert er sich im 1. Chorus häufig an der Melodie des Themas, spielt sie ohne das vorgegebene Legato Jarretts jedoch eher perkussiv und ungewöhnlich akzentuiert (man höre in diesem Zusammenhang Mehldaus Version von „Moon River“ auf dem Album „Live at the Village Vanguard“). Im 2. Chorus schwingt sich Mehldau zu schnellen 16tel-Linien auf, die in den Takten 3-4, 13 und 28-29 die Harmonik sprengen und „outside“ bzw. chromatisch verlaufen. In T7-11 kommt Mehldaus typisch polyphone Spielweise zum Vorschein. Sein Mentor Fred Hersch brachte ihn auf den Gedanken, die linke Hand nicht stets wie eine „Klaue“ einzusetzen (also akkordisch), sondern mit eigener Melodieführung zur rechten Hand. In T17-20 und 25-28 wird erneut mehldauesk das Thema zitiert, die „Kunst des Akzents“ durchzieht das gesamte Solo. Die Notation kann rhythmische Finessen („tight & loose“-Spiel) nur bedingt wiedergeben. Achteltriolen in T21-23 setzen sich zu einer Sequenz aus absteigender kleiner Sekunde und folgendem Dreiklangs-Arpeggio zusammen. Sparsam verwendet bilden sie ein „Hörgerüst“ für das Ohr des Publikums. Ron Cherian |
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