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„Die Zeit war reif etwas Eigenes zu machen“, bringt der Perkussionist Biboul Darouiche den Beweggrund für seine erste Produktion unter eigenem Namen kurz und bündig auf den Punkt. Der aus Kamerun stammende und seit knapp zehn Jahren zur festen Besetzung in Klaus Doldingers Paßport gehörende Musiker hat sich mit der Band SOLEIL BANTU einen Traum erfüllt. „Die zurückliegenden Jahre habe ich damit verbracht, andere Musiker zu begleiten. Es sind Ideen und Vorstellungen in meinem Kopf entstanden, aus denen ich jetzt ein Potpourri gemacht habe. Dabei geht es auch um das eigene Vergnügen zu hören, was musikalisch in mir steckt.“
Biboul Darouich nimmt stilistische Abgrenzungen innerhalb seiner Musik nicht allzu ernst. Das liegt an den Einflüssen, die ihn schon sehr früh und vor allem nachhaltig geprägt haben. Der Gesang der Bantu, ein Stamm im Süden Kameruns, dem Bibouls Mutter angehörte, hatte eine erste entscheidende Wirkung auf sein musikalisches Weltbild. Durch die Brüder bekam er Kontakt zum Soul der sechziger Jahre, Jazz, Rhythm & Blues, arabischer und natürlich immer wieder afrikanischer traditioneller Musik. 1976 zog der damals dreizehnjährige mit seiner Familie nach Europa, wo sich all die komplexen Einflüsse und frühen Erfahrungen seiner Kindheit in verschiedenen Musikprojekten manifestieren sollten. Gleichzeitig entwickelte sich Biboul in den verschiedenen Besetzungen weiter, vervollkommnete seine musikalische Persönlichkeit mit jedem einzelnen Engagement. Er war Mitglied des „Connexion Latina“ Orchesters, lebte einige Jahre in Kopenhagen, wo er unter anderem mit Fred Aitkins auftrat, gründete 1983 mit seinen Brüdern in München die „Voodoo Gang“, deren Produktion „Return Of The Turtle“ ausgezeichnet wurde, spielte mit Al di Meola, dem Intergallactic Maiden Ballett und Kurtis Blow. Anfang der neunziger Jahre zieht es ihn nach Paris, um mehr mit seinen afrikanischen Wurzeln in Kontakt zu kommen. Doch die französische Metropole war auf Dauer für Biboul eher frustrierend, sodass er 1994 nach München zurückkehrte. Hier nahm er seine alten Kontakte erneut auf, konnte mit dem Trio „Babamuda“ (Roberto di Gioia, Adrian Mears) Erfolge feiern, stand mit Roy Ayers, Johnny Griffin, Gary Thomas, Randy Brecker und Roben Ford gemeinsam auf der Bühne. Fast „nebenher“ absolvierte der 1963 geborene Biboul Live Perkussions- – Auftritte für verschiedene House Produzenten und DJs, war Stargast in kleinen Clubs und auf großen Festivals. All diese Einflüsse sind auch auf „Africa Is Calling“ zu spüren, die von einer internationalen Besetzung in Biboul Darouichs Heimstudio eingespielt wurde. Auf der musikalischen Gästeliste stehen Instrumentalisten wie Francois Essindi und MC Olangue, Johannes Enders, Roberto di Gioia, Christian Klein, Guy Nwogang oder Jan Kahlert. Sie alle sorgen auf dieser internationalen Produktion für eine unglaublich lebendige Atmosphäre. Auf die Frage, ob Soleil Bantus „Africa Is Calling“ ein einmaliges oder längerfristiges Projekt sein soll, antwortet Biboul: „Ich kann natürlich meine ganze Lebensgeschichte nicht in eine einzige Platte stecken. Diese Aufnahme ist nicht einmal ein Zehntel, von dem, was ich musikalisch geplant habe. ‚Africa Is Calling“ ist erst der Beginn.“ Jörg Konrad
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