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Die verschwundene Handball-Nationalmannschaft von Sri Lanka, zu Gast beim TSV Wittislingen, über die die Zeitungen mehrfach berichteten, gibt Anlass zum Nachdenken. Offensichtlich war sie gar nicht das, für das man sie hielt. Vorsicht, ihr Jazzveranstalter! Nehmt eure Gäste genau unter die Lupe, bevor ihr sie auftreten lasst und achtet genau darauf, in welcher Sprache sie sich unterhalten! Junge Damen aus Nordfriesland lassen sich leicht als skandinavische Sängerinnen herrichten, und ältere Bauern aus Niederbayern, vor allem wenn sie längere Zeit starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt wurden, als Ableger des kubanischen Buena Vista Social Clubs. Auch die Benützung eines guten Jazzlexikons ist zu empfehlen, wenn ihr die Angebote von Jazzagenturen studiert, vor allem die mit dem Zusatz „legendär” oder „nach längerer Pause wieder aktiv”. Mir fällt dazu eine Mitteilung des Jazz Podium im Dezember 1956 (S. 13) wieder ein. Danach hatte ein „Herr Gastspielleiter” der Deutschen Jazz-Föderation mitgeteilt, dass er die Absicht habe, „mit berühmten Jazz-Orchestern im Bundesgebiet Gastspiele zu absolvieren.” Wörtlich hieß es dann weiter in seinem Schreiben: „Würden Sie so freundlich sein und mir folgende Anschriften bekanntgeben: Sidney Bechet, Kid Ory, Jelly Roll Morton und King Oliver, Benny Goodman, Jimmy McPartland, Tommy Dorsey, Chick Webb, Jimmy Lunceford.” Zur Erinnerung: Oliver starb 1938, Morton 1941, Dorsey kurz zuvor (Nov. 1956), Webb l939, Lunceford 1947. Das wäre doch was gewesen! Besagter Herr hätte die Konzerte eigentlich auch noch aufnehmen und unter dem Titel „The Skeleton Sessions” herausbringen können… Joe Viera |
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