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Schon als Teenagerin sang sie mit Charlie Parker. Von 1948 bis 1951 sang sie – noch als Lorraine Carter – bei Lionel Hampton, der ihr den passenden Spitznamen „Betty Bebop“ verpasste. Zwar hat sie in den 50er-Jahren mit vielen Berühmtheiten zusammengearbeitet (Miles Davis, Sonny Rollins), doch war sie alles andere als ein Star. Ihre Zusammenarbeit mit Ray Charles (1960-1963) zeitigte immerhin den Hit „It’s cold outside“. Das schmerzlich vermisste Originalgenie hat erst in den letzten Jahren Anerkennung als eine der bedeutendsten Jazzsängerinnen gefunden. Ihre eigentümliche Stimme und ihr seltsam-verquerer Gesang verwandelten altbekannte Melodien bis zur Unkenntlichkeit in ganz persönliche, unorthodoxe Statements. Sie überraschte uns mit unglaublichsten metrischen Verschiebungen. Da kommt es schon vor, dass „Betty Bebop“ im halben Tempo der Begleitband singt. Zu dieser Band gehörten einige der wichtigsten jungen Talente des Jazz, Pianisten wie Benny Green, Stephen Scott, Mulgrew Miller, Jacky Terrasson und Cyrus Chestnut. So genoß die Meisterin witzigen Scats und wagemutiger Song-Interpretationen (ähnlich wie Art Blakey) auch einen Ruf als Talentschmiedin. Marcus A. Woelfle
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