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Am 14. Februar 2003 feierte Maceo Parker seinen 60. Geburtstag. Seit dem 24. Februar 2003 gibt es einen weiteren Verweilpunkt in Maceo Parkers Karriere. Mit „Made by Maceo“ beschenkt er sich, alle und die Welt. Eine Funkparty über elf Songs. Federführend: Maceo Parker. Begleitend unter anderem: Greg Boyer, Candy Dulfer, Carry Harrington oder Rodney „Skeet“ Curtis. „Made by Maceo“ ist ein astreines Gütesiegel bezüglich Spielfreude, Originalität, Realität, Traum, Wirklichkeit, Ausgelassenheit, Rhythmus, Kopfnicken, Fußstapfen und letztendlich Anerkennung beim staunenden Hörer.
Das ist der Musiker Maceo Parker, den man kennt, liebt, verehrt und seit Jahrzehnten hört. Das klingt privat nach einem abwechslungsreichen Menschen, ständig bereit für die nächste Party. „Ist nicht ganz so“, lacht Maceo Parker, „normalerweise sitze ich vor der Glotze und schau den Western Kanal. Der sendet unglaubliche 24 Stunden nonstop einen Western nach dem anderen. Ich sehe mir die Filme an, bis ich einschlafe. Und erledige gerne die Hausarbeiten, räume auf oder spüle das Geschirr. Es gibt also einen normalen Maceo Parker“. Aber was ist normal? Musikgeschichte schreiben? Trotz Erfolg keine vierstöckige Autogarage zu besitzen? Kann es leicht sein, ein völlig normal-erfolgreicher Musiker zu sein? „Ich weiss nicht recht, ob ich das Wort ,leicht’ verwenden würde“, überlegt Maceo Parker. „Ich wusste, dass ich ein gewisses Talent habe und in mir ein musikalisches Potential fliesst. Daher wollte ich diese Fähigkeiten stets einem Publikum zugänglich machen, in der Hoffnung, es würde diese Musik so annehmen. So gesehen war es nie schwer für mich am Boden zu bleiben, weil ich diesen Gefühlen folgte. Ich denke, ich würde die gleiche Musik machen, wenn ich James Brown nie getroffen hätte. Dann hätte es andere Wege und Mittel gegeben, Maceo Parker bekannt zu machen“. Spät erst rückte er wirklich in den Mittelpunkt. „Das stimmt natürlich“, schmunzelt er, „ich war die Hälfte meiner Karriere als Sideman unterwegs. Ich habe mich als Sideman sehr wohl gefühlt, bin aber trotzdem dankbar für die Möglichkeit, mittlerweile meine Platten zu veröffentlichen und meine Musik zu produzieren“. Wie „Made by Maceo“. Herzöffnend. Funkenentzündend. Maceo Parker begründet: „Für mich kommt Funk zum Einsatz, wenn man feiern möchte. Es gibt keinen besseren Anlass, als mit Funk zu tanzen, die Hände hochzureissen und loszulegen“. Authentisch beschrieben. So beginnt „Made by Maceo“ und so scheint es nie aufzuhören. Es mutet größenwahnsinnig an, Maceo Parker nach einer Einordnung des Albums zu fragen. Ist es sein bestes, weil es neu ist? Ist es gut, weil selbst er sich noch weiterentwickelt? Ist es ein Meilenstein, weil das neue Album einer Legende diesen Untertitel tragen muss? Maceo Parker setzt zur Antwort an. Ganze zweimal. „Um wirklich ehrlich zu sein, ich kann es nicht einordnen. Ich habe es mir abgewöhnt die eigenen Platten zu beurteilen. Verschiedene Leute hören in jeder Platte verschiedene Aspekte. Es kommt auf den Geschmack des Hörers an. Diesen Geschmack kann man nicht von vornherein festlegen. Wenn ich spezieller denke, ist „Moonlight in Vermont“ auf dem neuen Album wohl eine meiner besten Balladen. Aber ob das reicht, ein ganzes Album als Bestes einzustufen, möchte ich bezweifeln“. Unzweifelhaft steht der 60. Geburtstag an. Ein runder. Aber damit ein zwingend anderer? „Keinesfalls ein anderer“, meint Maceo Parker. „Ich habe beim 25. Geburtstag aufgehört zu zählen. Was nicht heisst, dass ich Perspektiven und Ziele aus den Augen verliere. Dennoch frage ich mich manchmal, wo die ganze Zeit abgeblieben ist. Man darf aber nicht griesgrämig werden und aufhören Spass zu haben. Das sollte nach wie vor der zentrale Punkt des Lebens sein“. Am besten mit Hilfe der Musik. Wenn das nur immer so einfach wäre wie bei Maceo Parker. Sven Ferchow CD-Tipp
Tourtermine
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