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Jazzzeitung
2003/03 ::: seite 2
news
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Polar Music Prize 2003 für Keith Jarrett
Keith Jarrett ist der Gewinner
des Polar Music Prize, der von der Königlich Schwedischen Akademie
verliehen wird und als eine der wichtigsten Auszeichnungen in der internationalen
Musikwelt gilt. Jarrett ist in diesem Jahr der einzige Träger des
Preises, der bisher immer getrennt in den Sparten „ernste“
und „populäre“ Musik vergeben wurde – eine Kategorisierung,
der sich der Pianist in seiner beispiellosen Laufbahn ohnehin stets entzogen
hat. Er bekommt den mit einer Million Schwedische Kronen dotierten Preis,
so die Begründung der Jury, als „Pianist, Komponist und Meister
auf dem Gebiet improvisierter Musik. Keith Jarretts musikalische Kunst
ist gekennzeichnet durch seine Fähigkeit, mühelos Grenzen in
der Welt der Musik zu überschreiten.“ Der Polar Music Prize
wird seit 1992 jährlich an Persönlichkeiten, Gruppen oder Institutionen
für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Musik vergeben. Unter
den bisherigen Gewinnern sind Pierre Boulez, Bob Dylan, Ravi Shankar,
Iannis Xenakis, Joni Mitchell, Karlheinz Stockhausen, Witold Lutoslawski,
Nikolaus Harnoncourt, Dizzy Gillespie, Paul McCartney, Mstislav Rostropovich,
Sofia Gubaidulina, Quincy Jones, Miriam Makeba, Stevie Wonder, Elton John,
Robert Moog und Isaac Stern.
Keith Jarrett wird den Preis am 12. Mai in Stockholm von König Karl
XVI. von Schweden während einer Gala-Zeremonie entgegennehmen, an
der auch Königin Silvia und Kronprinzessin Victoria teilnehmen werden.
Foto: ECM
Jones und Simone 70
Sie gilt als die Hohepriesterin
des Soul, was weniger auf die Musik als das Feeling zielt. Wie keine andere
Sängerin hat Nina Simone ihren Platz gefunden zwischen schwarzen
Jazz-Songs, traditionellem Blues und weißen Show-Melodien. Nina
Simone, die am 21. Februar siebzig wurde ist ihren Weg zwischen Jazz und
bluesgefärbter Popmusik konsequent und erfolgreich gegangen.
Seit einem halben Jahrhundert betätigt er sich als Musiker, Arrangeur,
Bandleader und Produzent. Er hat ebenso für Louis Armstrong und Duke
Ellington geschrieben wie für den Film („In der Hitze der Nacht“)
und für viele Popstars. Quincy Jones, der am 14. März siebzig
wird, ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der amerikanischen
Unterhaltungsindustrie. Er produzierte den Michael-Jackson-Hit „Thriller“,
die mit 40 Millionen meistverkaufte Platte der Musikgeschichte. „Ich
nehme jede Art von Musik ernst“ lautet Jones´ Credo. Die Quittung
sind 26 Grammies und ein Oscar. rk
Studieren in Dinkelsbühl
Der Fachbereich Rock/Pop/Jazz
an der Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl nimmt wieder
Musiker/-innen auf. Das zwei- bis dreijährige Studium im Bereich
Contemporary Popmusic mit staatlichem Abschluss beginnt am 15. Septemebr
2003. Es umfasst Vokal-, Instrumental- und Bandarbeit, Homerecording,
Arranging, Bodypercussion sowie alle theoretischen Fächer wie Harmonielehre,
Gehörbildung und MusicBusiness. Das Kompaktseminar Popmusik, Workshops
und Clinics mit Gastdozenten ergänzen das Programm. Für die
stilübergreifende Ausbildung Popularmusik können sich Sänger,
Instrumentalisten und Songwriter bis zum 31. Mai 2003 bewerben. Anmeldung
und Info: Berufsfachschule für Musik, Klostergasse 1, 91550 Dinkelsbühl.
Tel. 09851/572 50, http://www.berufsfachschule-fuer-musik.de
Konzertreihe „Visions of Jazz“
Am Puls der Zeit und des aktuellen
Szenegeschehens wird „Visions of Jazz“ im monatlichen Turnus
Musiker und Gruppen wie Laurent de Wilde, Erik Truffaz, Beady Belle oder
E.S.T. vorstellen, die den gegenwärtigen Dialog zwischen Jazz, seinen
improvisaroischen Elementen und elektronisch generierten, tanzbaren Clubsounds
mit ihren individuellen und frischen Klangkonzepten vorantreiben. „Visions
of Jazz“ wendet sich an ein junges Publikum, das sowohl im Jazz
als auch in der Popmusik zu Hause ist. Die Konzerte werden an Spielorten
stattfinden, die ansonsten eher Pop- und Rockevents vorbehalten sind:
Dazu gehören die Hamburger Fabrik, die Muffathalle in München
und der Colos-Saal in Aschaffenburg. Weitere Informationen und Tourdaten
unter http://www.visionsofjazz.com,
http://www.hopper-management.com
Burghausen 2003
Mit internationalen Stars wartet
die 34. Internationale Jazzwoche Burghausen auf, die in diesem Jahr vom
7. bis 11. Mai in der Grenzstadt an der Salzach stattfindet. Das erste
Konzert am Mittwoch beginnt mit einem musikalischen Leckerbissen: Pat
Metheny & Charlie Haden. Weiter geht’s am zweiten Tag mit Branford
Marsalis und Billy Cobham. Weitere Konzerte featuren unter anderem Pharao
Sanders, Jane Monheit, Maceo Parker und Peter Sadlo & Friends. Neben
den großen Hauptkonzerten steigern weitere Zusatzveranstaltugen
den Charme des Festivals. Während der Jazznight am Samstag swingt
und jazzt es in vielen Lokalen der Burghauser Altstadt. Seit 34 Jahren
gastieren in Burghausen während des traditionsreichen Festivals internationale
Jazzspitzen vor einem weit angereisten Publikum.
Thad Jones
Kornett und Flügelhorn
waren die Hauptinstrumente des Bandleaders, Komponisten und Arrangeurs
Thad Jones, dessen beide Brüder ebenfalls den Jazz bereicherten.
Sein älterer Bruder Hank Jones machte sich am Klavier einen Namen,
Elvin Jones setzte als Schlagzeuger Zeichen. Thad Jones spielte im Lauf
seiner Karriere mit Musikern wie Tommy Flanagan, Charles Mingus und Count
Basie, bevor er sich dreizehn Jahre lang mit seiner eigenen Truppe, dem
Thad Jones-Mel Lewis Orchester, international präsentierte. Seine
Big-Band-Arrangements bereichern noch heute manches Repertoire. Thad Jones
zog 1978 nach Kopenhagen, wo er die Leitung des Danish Radio Orchestras
übernahm, er unterrichtete dort am Royal Conservatory und trat in
ganz Europa auf. 1985 wurde er in die USA zurückgerufen, um die Leitung
des Count Basie Orchesters zu übernehmen, der im Jahr zuvor
verstorben war. Sein angeschlagener Gesundheitszustand zwang ihn aber
dazu, diesen Posten nach nur einem Jahr aufzugeben. Am 20. August 1986
verstarb auch er, nach Dänemark zurückgekehrt, an Krebs. In
diesem Jahr veranstaltet die Danish Broadcasting Corporation zum dritten
Mal einen Kompositionswettbewerb (Einsendeschluss: 1. September 2003)
in seinem Namen: http://www.dr.dk/jazz/thad_competition.htm
1987 wurde Jones in die Down Beat Hall of Fame aufgenommen. In einem 1985
in der August-Ausgabe des Down Beat Magazins veröffentlichten Interview
stellte er fest: „Jazz, to me, has been the most
vital and progressive music of the last 200 years.“ Die Lebendigkeit
und die
Kreativität seines Spiels macht es leicht, ihm in dieser Einschätzung
beizupflichten. Am 28. März hätte Thad Jones seinen 80. Geburtstag
gefeiert.
Seminar Jazzkomposition
Am 1. März findet von
15 bis 18 Uhr im G.I.Z. Berlin Zehlendorf ein Kurs für Jazzkomposition
statt. Das Seminar befasst sich mit dem Arrangieren von Melodie, Harmonik
und Rhythmus anhand jazztypischer Stilistik und gutbewehrten Techniken.
Vorraussetzungen sind Grundkenntnisse in Notenlesen und Musiktheorie.
Voranmeldung notwendig unter Tel. 030/78 89 49 60 oder per E-Mail: fahlingjazz@yahoo.com
443. Jazzkurs Burghausen
Ein Sonderkurs für Swing-
und Bluespiano findet vom 23. bis 25. Mai im Mautnerschloss Burghausen
statt. Auf dem Programm stehen Klavierimprovisation in Swing, Blues und
Boogie Woogie. Dozent ist Hans-Jürgen Bock, der Kurs wendet sich
auch an Einsteiger. Zur Anmeldung und für weitere Informationen wenden
Sie sich bitte an Joe Viera, Tel. 089/361 27 28.
10. Jazz-Workshop 2003 in Mecklenburg-Vorpommern
Der Landesmusikrat Mecklenburg-Vorpommern
e.V. veranstaltet 2003 den 10. Jazz-Workshop vom 14. bis zum 17. April
2003 in Rostock. Der Workshop richtet sich an jazzinteressierte junge
Musiker. Grundkenntnisse und Fähigkeiten auf dem Instrument werden
vorausgesetzt. Begriffe wie Tonleiter oder Akkord sollten keine Fremdwörter
sein. Vermittelt werden Formen, Stilistiken, Interpretation und Improvisation
verschiedener Spielweisen des Jazz. Ziel des Workshops ist es, den Teilnehmern
ein Konzept mit nach Hause zu geben, mit dem sie in eigener Regie weiterarbeiten
können. Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro für alle
Teilnehmer. Übernachtung und Vollverpflegung werden bei Bedarf gestellt
und kosten nichts extra. Weitere Informationen und Anmeldungen unter:
„Pumpe“ e.V., Ziolkowskistr. 12, 18059 Rostock, Tel. 0381/44
27 26, http://www.pumpeev.de,
info@pumpeev.de
Gruntz komponiert Oper
In Gstaad findet alljährlich
das Yehudi Menuhin Festival statt, bei dem viele Künstler aus aller
Welt auftreten, 2003 auch George Gruntz. Er komponiert eine jazzige Oper
auf Basis der Zauberflöte. Uraufführung ist am 8. August während
des Festivals. Die Jazzzeitung wird weiter berichten.
Louis-Armstrong-Gedächtnispreis 2003 an Ladi Geissler
Swinging Hamburg e.V., eine
gemeinützige Gesellschaft zur Förderung des traditionellen Jazz
hat Ende Januar dem Gitarristen, Komponisten, Arrangeur und Musiklehrer
Ladi Geissler den Louis-Armstrong-Gedächtnispreis 2003 verliehen.
In der Begründung der Jury heißt es, Geissler (75) habe „in
jahrzehntelangem Wirken bei unzählbaren Auftritten und Produktionen
allein und mit seinen Hamburger Kollegen in äußerst erfolgreicher
Weise die Ideale des swingenden Jazz vertreten und somit international
als ein musikalischer Botschafter der Hansestadt Hamburg gewirkt.“
Als Studioleiter und Lehrender gab und gibt Ladi Geissler sein Wissen
und Können in beispielhafter Weise an die Jugend weiter. Wir gratulieren.
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