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Jazzzeitung
2002/05 ::: seite 16
education
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Andreas Lonardoni: Modern Electric Bass II (Advanced), LEU-Verlag, 140 Seiten, mit CD (73 Min.), 24,90 Euro
Nicht explizit für Jazzer, aber wichtiges Handwerkszeug für Bassisten, die sich eventuell auch in diese
Richtung entwickeln wollen. Nette Idee in diesem und dem folgenden Horn-Buch: Die CD-Cover sind als
Inlays zum Ausschneiden (mit Index) drin. Vier große Themenbereiche führen durch die musikalische Welt
des fortgeschrittenen Musikers: Bass Session (das umfangreichste Kapitel, nach Stilrichtungen sortiert), Bass Special
(mit speziellen Spieltechniken, Grooves, Tipps zum Üben, Aufbau und Gestaltung eines Solos, Timing, Rhythmus
etc.), Bass Equipment (sehr wichtig natürlich die Ausrüstung, Zubehör, Werkstatt usw.) und schließlich
Was du noch wissen solltest (theoretisches Hintergrundwissen über Akkorde und Tonleitern, Termini,
Hörtipps bemerkenswert: auch zu Musikern der deutschen Szene und vieles mehr). Das Ganze prima gesetzt,
mit genug Platz für Notizen zwischendrin. Die Play-Along-CD mit Songs in je zwei Versionen (Listening Version
LV und Play Along Version PAV) ist sehr gut mit Band eingespielt. Gutes Handwerkszeug, fundiert und
kreativ.
Stefan Spielmannleitner: Die Hornsection. Blow your Horn. LEU-Verlag, Buch (44 Seiten) + Einzelstimmen/Partitur,
mit CD (60 Min.), 25,90 Euro (je nach Ausgabe)
Wie war das nochmal mit den Hörnern...? Bedeutet im Jazz jedes Blasinstrument (tatsächlich auch Holzbläser
etc.). Der Komponist, Trompeter und Arrangeur Stefan Spielmannleitner hat mit der Hornsection eine Ergänzung
zum sonstigen Unterrichtsmaterial für alle Trompeter, Saxophonisten und Posaunisten vorgelegt (entsprechend
ist der Band in drei Ausgaben erhältlich). In dieser umfassenden Edition gehts in erster Linie um Grundlagen,
Timing, Zusammenspiel, Satzprobe, Arrangierhilfen, Phrasing und Play Along Songs. Eine sehr praktische Ausgabe in
der handlichen Einschubmappe mit übersichtlichem Inhaltsverzeichnis (nicht zu unterschätzen) und viel
musikalischer Information. Details zu allen Songs gibts im Buch, die Noten dazu in den Einzelstimmen beziehungsweise
in der Partitur. Ein bisschen schade nur, dass die einzelnen Kapitel im laufenden Text nicht gleich als solche erkennbar
sind, das macht das Suchen ein wenig aufwändiger. Die CD begleitet mit gut eingespielten Play-Alongs (jeweils
eine Listening Version, eine Tpt.- bzw. Sax- bzw. Pos.-Version). Für Anfänger geeignet. Inspiriert sicher
auch leicht Fortgeschrittene.
Und hier ergänzendes Unterrichtsmaterial aus der jazzigen Video-Ecke:
Fred Sokolow: The Gershwin Songbook, Music Sales, 77 Minuten, 29 Euro
Mit Booklet (Standard- und Tabulatur-Schreibweise, Akkord-Symbolen und Texten; 70 Seiten). Here they are
die zeitlosen Jazz-Standards von George und seinem älteren Bruder Ira Gershwin. Sokolow, der unermüdliche
Gitarren-Mensch und -Lehrer, zeigt und spielt hier sechs ihrer Klassiker. Jeder Song wird zunächst gespielt,
dann gibts Infos zum Arrangement, zu kniffligen Stellen und Details zu Chord Progressions und Substitutionen.
Schließlich wird der Song nochmal langsamer gespielt, mit Split Screen, das heißt beide
Hände werden in Kamera-Nahaufnahme gezeigt. Und das alles gibts im Booklet zum Nachlesen. Die Songs sind
They cant take that away from me, Nice Work if you can get it, Our Love is here
to stay, Oh Lady be good!, Someone to watch over me und A foggy Day. Genuss
für Nostalgiker.
Fred Sokolow: Jazz Chord Solos for Beginners, Music Sales, 84 Minuten, zirka 28 Euro
Mit Booklet (Standard- und Tabulatur-Schreibweise, Akkord-Symbolen und Texten; 41 Seiten). Ein ideales Video für
alle, die bisher fürchteten, Standards wie Georgia on my Mind, Aint Misbehavin,
What a wonderful World, Fly me to the Moon, It had to be you oder das wunderbare
Summertime wären nur für fortgeschrittene Musiker/Gitarristen geeignet. Hier gehts Schritt
für Schritt musikalisch fundiert voran. Sokolow zeigt dabei, wie man während des Singens zu den Songs
Backup-Gitarre spielt oder wie in jeden Song gute Solostellen integriert werden können. Macht Lust auf mehr.
Classic Jazz Drummers Swing and Beyond, Hudson/Music Sales, 60 Minuten, zirka 35 Euro
Eine ganze Drum-Stunde voll kreativer Solos, Battles und mit Jazz-Bands, in selten gesehenen Filmausschnitten
aus Live-Konzerten, Performances und Fernsehshows. Jazz-Stoff aus unglaublichen sechs Jahrzehnten! Unter den 20
Drummern sind zu sehen Sid Catlett (mit Louis Armstrong), natürlich Gene Krupa und Buddy Rich (mit eigenen
Orchestern), Gus Johnson (mit der selten gehörten kleinen Besetzung von Count Basie), Joe Harris (Dizzy Gillespie
Orchestra), Panama Francis (Cab Calloway), Philly Joe Jones in vorher noch nie gezeigten Solo-Aufnahmen, Stan Levey,
Kenny Clarke und viele andere.
Monika Krämer
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