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Der Sommer hat es gezeigt: Die deutsche Jazztradition zwischen Rhein und Oder blüht ungebrochen! Kein inländisches Stadt- und Wurstfest ging mehr über die Bühne ohne einschlägige Boogie- und Swing-Rhythmen, diese Kern-Essenzen der deutschen Feierlaune. Selbst Kleinstadtperlen der Provinz wie Kanneberg, Wintershalden oder Neu-Schleumsdorf durften sich in diesem Sommer zu Recht mit dem Ehrentitel einer „Jazz-Hochburg“ schmücken. Bei Jazzfrühschoppen, Jazzbrunch, Jazztee, Jazzjause, Jazzdinner und Fast-Food-Jazz schlemmte sich Deutschland kreuz und quer durch die Geschichte der swingenden Musik. Auch wer es dieses Jahr nicht auf eines der 317 hiesigen Sommer-Jazzfestivals geschafft hat, musste keinen Tag lang auf unseren liebsten Sommer-Sound verzichten. Denn Jazz-Konzertreihen finden sich inzwischen landauf, landab hinter jeder Hausecke – in muffelnden Dorfscheunen, aufgelassenen Kasernen, verbummelten Bummelzügen und selbst in der staubtrockensten Ratsapotheke. Einfach mal nachfragen! Auch Weinproben im Fürstenschloss, spontane Hinterhoffeste und feucht-fröhliche Altstadt-Jubiläen gehen gar nicht mehr ohne den „Groove des Swing“. Zu den hottesten Aufsteigern der Freiluftsaison 2012 gehörte zweifellos die rüstige Senioren-Dixie-Band „Pommes Rot-Weiß“ aus Hauserstadt-Ost mit ihrem singenden Papagei „Satchmo“: Unschlagbar! Auch der Boogie-Klamauk-Jazz der Studentengruppe „Die Heimwerker“ aus Düsseldorf-Wolzogen sorgte in etwa 50 deutschen Jazz-Metropolen für heftiges Stimmungsaufkommen – eine quietschbunte Mischung aus Rhythmus, Comedy, lustigen Ballons und Gummibärchen! Kurzum: Swing war der Soundtrack des inländischen Sommers. Und hat wieder einmal bestätigt, dass Deutschland mit seiner jahrhundertealten Wein- und Wurst-Tradition zum absoluten Jazz-Zonen-Kernland gehört. Rainer Wein (rainer.wein@gmx.net)
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