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David Sanborn: Upfront (Elektra, 1992). David Sanborn (sax), Ricky Peterson (organ), Marcus Miller (bass), Steve Jordan (drums) u.a. Joachim-Ernst Berendt sieht in Sanborns Spiel eine Übertragung des Vokalstils Stevie Wonders auf das Saxophon und David Ritz schreibt in seinen Liner Notes zu „then again“: „Ich habe ihn immer als einen Sänger gehört“. Bei „Snakes“ ist ein solcher Vokalbezug ebenfalls vorhanden: Laut Sanborn schrieb Marcus Miller das Stück „mit James Brown im Kopf“ und auch das hier transkribierte Solo wirkt inspiriert vom „Godfather of Soul“. Akzentuiert, knackig, präzise und extrem energetisch jagt Sanborn die 16tel-Figuren aus seinem Saxophon. Zu Beginn seines Solos impliziert er einen 3/4-Takt, indem er ein aus drei Vierteln bestehendes Motiv über den 4/4-Takt der Rhythmusgruppe hinweg wiederholt – ein ebenso beliebter wie wirkungsvoller Effekt. In den Takten 8 bis 11 arbeitet er raffiniert mit nur zwei Tönen, die er rhythmisch verschiebt. Charakteristisch in Bezug auf das Tonmaterial ist der Einsatz der Moll-Pentatonik über das weitgehend modale Stück, angereichert durch die Blues-typische übermäßige Quarte, welche immer wieder an exponierter Stelle steht und oft mit einem leichten Bending von unten angespielt wird. Außerdem verwendet Sanborn gelegentlich die große None und die große Sexte als Klangbestandteile sowie zahlreiche chromatische Durchgangstöne. Sing it like David Sanborn, play it like James Brown! Julian Schunter
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