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„Musikkritiker spielen, Musiker bewerten“: Das ist die Idee einer Band Münchner Musikkritiker unter der musikalischen Leitung von Bassvirtuose Wolfgang Schmid. Bereits zum vierten Mal war „M3” Vorbote des Jazz Sommers im Bayerischen Hof und wer glaubt, die Luft aus dieser Idee sei raus, sah sich nach dem Konzert und dem Lesen der Kritiken eines Besseren belehrt. Maßgeblich zur Steigerung der kritisch-musikalischen Kompetenz trug dieses Jahr das Temperament und die Stimme von Sängerin Caro Roth bei. Schön war’s: Stefan Schulze zeichnete M>3 während des Konzerts und unerwartet viele Zuhörer sandten wohlwollend-kritische Kommentare an die Redaktion. Sonst war die Besetzungsliste unverändert mit: Ulrich Möller-Arnsberg (Violin/B5Kultur, Süddeutsche Zeitung), Ralf Dombrowski (Guitar, Piano/Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, BR), Andreas Kolb (Trombone/Jazzzeitung, nmz), Klaus von Seckendorf (Piano/Rolling Stone, Die Zeit, Jazzthetik), Roland HH Biswurm (Percussion/BR), Andreas Florek (Drums/Bravo), Oliver Hochkeppel (Piano/Süddeutsche Zeitung, Jazzzeitung) und Wolfgang Schmid (Bass, Bandleader). Lesen Sie hier einige ausgewählte Konzertkritiken (mehr davon unter www.jazzzeitung.de). Musikkritiker als EntertainerRampensau-Qualitäten, eine gehörige Portion Selbstironie und nicht zuletzt eine
Leidenschaft für das Musizieren, die eventuelle Peinlichkeitsgefühle überwiegt – all dies demonstrierte das Münchner Kritiker-Ensemble um Wolfgang Schmid dieses Jahr aufs Neue. Verstecken brauchen sich die „Herren der Journaille“ (Zitat Schmid), die nun schon zum vierten Mal die Vorhut des Jazz Sommers des Bayerischen Hofs bilden, dabei sicherlich nicht. Zwar wurde das ein oder andere Mal kräftig danebengegriffen und das Fehlen der professionellen Kaltschnäuzigkeit in der Performance war dem Publikum nicht zu verheimlichen, der Unterhaltungswert der ganzen Sache aber daher umso größer. Der komödiantische Anteil dieser etablierten Kenner-Gaudi wurde befeuert durch die Wahl der durchgängig bekannten Songs: „Afro Blue“ z.B. avancierte schon in der ersten Hälfte zum potenziellen Höhepunkt des Abends. Von Bossa über Funk bis zu poppigen Stücken wurde alles geboten. Django Reinhardt, Duke Ellington, die Beatles – die Kritiker-Bande verschonte niemanden und drückte den Klassikern ihren durchaus als individualistisch zu bezeichnenden Stil auf. Die Wahl der Tempi fiel dabei meist etwas zu smooth aus, so dass vor allem die solistischen Perkussionseinlagen Feuer ins Spiel brachten. Gewöhnungsbedürftig an der sonst traditionell aus Piano, Gitarre, Bass und Drums bestehenden Combo war die klanglich kuriose Paarung von Posaune und elektronisch abgenommener Geige. Die nicht umsonst als „Caro-Ass“ (Biswurm) betitelte Sängerin Carolin Roth spornte die Herren auf der Bühne dagegen zu musikalischen Höhenflügen an. (…) Ein runder Jazzabend„It Don’t Mean A Thing If It Ain’t Got That Swing“ Und geswingt haben die acht Musiker aus Leidenschaft am Sonntag Abend bei der Veranstaltung „Münchner Musikkritiker machen Musik“ im Night Club im bayerischen Hof auf jeden Fall. Mitwippen, Mitfühlen und Mitlachen war angesagt, denn der Spaß und die Freude auf der Bühne waren einfach ansteckend. Zu Beginn noch etwas holprig spielten sich die Jazzfreunde in die Herzen der Zuhörer und brachten den Saal ordentlich zum Grooven. Unterstützt wurden sie dabei von der wundervollen Sängerin und Songwriterin Caro Roth, die es mit Leichtigkeit schaffte, die Gäste in ihre „Klangwelt“ zu entführen. Ihre Begeisterung für die Musik, die die acht Herren auch beruflich vereint, war mitreißend und ihr Mut, auch kleinere Fehler zu machen, zauberte breites Lächeln auf alle Gesichter. Ein schöner Abend – nur eins ist traurig: Es gibt ihn nur einmal pro Jahr! Gut gemacht! Oliverderjenige mit der Geige auch der Wolfgang plappert zu viel Entlang der SetlistHappy Days (McCoy Tyner) Elizette (Clare Fischer) Isn’t She Lovely (Stevie Wonder) You Don’t Know What Love Is (Don Raye, Gene de Paul) Afro Blue (Mongo Santamaría) Pick Up the Pieces (Hamish Stuart, Roger Ball u.a.) Maraba Blue (Abdullah Ibrahim) Yemayah (Wolfgang Schmid) Mercy, Mercy, Mercy (Joe Zawinul) Marek Chroust, Unterschleißheim |
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