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Jazzzeitung
2006/03 ::: seite 2
news
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Das German Jazz Meeting neu im Netz
Unter www.germanjazzmeeting.de
gibt es ab sofort Informationen zum ersten deutschen Jazz-Come-Together
im Rahmen der Messe jazzahead! ’06 in Bremen. Neben kurzen
Porträts der auftretenden Bands, unterteilt nach den beiden Auftrittstagen,
finden Sie dort eine Darstellung des Vereins German Jazz Meeting sowie
eine gesonderte Seite zu den berühmten FAQs einer solchen Veranstaltung.
Die Seiten können somit auch endlich als Verweis für all diejenigen
dienen, die sich schon immer gefragt haben, was denn das German Jazz Meeting
eigentlich überhaupt sei beziehungsweise solle. Vielleicht helfen
sie auch, einige bereits leider kursierende Missverständnisse zur
Veranstaltung zu klären. Unter der Rubrik „Neuigkeiten“
werden kurz aufgearbeitete Informationen zu wichtigen Aspekten der Veranstaltung
und seiner Vorbereitung präsentiert.
Nominierungen für Jazz Echo lösen Kontroverse aus
ACT-Produzent Siggi Loch hat sich an die Öffentlichkeit gewandt.
Der Anlass: Die Nominierungen für den JAZZ ECHO 2006, welche da sind:
Götz Alsmann mit „Kuss“, Michael Bublé mit „It´s
Time“, Jamie Cullum mit „Catching Tales“, Diana Krall
mit „Christmas Songs“, Lizz Wright mit „Dreaming Wide
Awake“. Eine Auswahl, die selbst hartgesottene Diana-, Alsmann-
oder Cullum-Fans nicht wirklich überzeugen kann. Nicht nur die eigenen
CDs des temperamentvollen Produzenten sind noch nie mit einem JAZZ ECHO
der Deutschen Phonoakadamie ausgezeichnet worden. Dieses Schicksal teilt
er mit allen anderen unabhängigen Jazz-Labels, was für uns Grund
genug ist, den offenen Brief Lochs an Michael Haentjes, den neuen Vorsitzenden
der Deutschen Phonoverbände, abzudrucken.
Lieber Michael,
heute habe ich den Bewertungsbogen der Jury für den JAZZ ECHO 2006
der Deutschen Phonakademie (DPhA) bekommen. Ich kann an dieser Jury
aus guten Gründen nicht mehr teilnehmen, denn aus meiner Sicht
ist die Vorschlagsliste für den JAZZ ECHO 2006 eine Beleidigung
für alle, die sich ernsthaft mit dieser Musik beschäftigen.
Dir ist sehr gut bekannt, dass die unabhängigen deutschen Jazz-Label
zu den wichtigsten Produzenten der Welt gehören. Die nationale
Jazz-Szene ist darüber hinaus außerordentlich lebendig. In
den letzen zwei Jahren haben sich mehr Jazz Alben für die deutschen
Pop–Charts qualifiziert als in den zwanzig Jahren davor. Trotzdem
gibt es nur einen Preis für „nationale und internationale“
Produktionen. Und wenn dann, wie im letzten Jahr geschehen, Götz
Alsmann den ECHO für die weltweit beste Jazzproduktion des Jahres
erhält, dann macht sich die DPhA damit absolut lächerlich.
Meine Kritik gilt hier nicht dem betroffenen Künstler, sondern
ausschließlich den Funktionären der DPhA.
In der Vergangenheit habe ich in Gesprächen mit Deinen Vorgängern
den Versuch unternommen, die DPhA dazu zu bewegen, dem Jazz innerhalb
der laufenden Arbeit der Akademie, aber besonders auch beim ECHO, einen
seinem künstlerischen Stellenwert gerecht werdenden Platz einzuräumen.
Leider ohne Erfolg. Nachdem es jetzt innerhalb der DPhA einen Wechsel
in der Führung gegeben hat, ist es mir auch eine Herzensangelegenheit,
mich aktiver für eine Änderung der misslichen Situation einzusetzen.
Als aktiver Jazzproduzent und Labelinhaber, ehemaliges Gründungs-
und Vorstandsmitglied der Deutschen Phono Akademie sowie als außerordentliches
Mitglied dieser Institution fordere ich die DPhA auf, auf die Verleihung
des JAZZ ECHO in diesem Jahr zu verzichten. Gleichzeitig bitte ich erneut
darum, in einem Arbeitskreis vernünftige Kriterien für die
zukünftigen Verleihungen eines „nationalen“ wie auch
eines „internationalen“ Jazz Echos zu erarbeiten. Die Arbeit
und die Erfolge der Jazz-Musiker und deren Produzenten sollen durch
die DPhA kompetent bewertet und ausgezeichnet werden.
Mit freundlichen Grüßen, Dein Siggi Loch
Ausschreibung: Ortstermine 2006 – Musik im öffentlichen
Raum
Die Landeshauptstadt fördert auch in diesem Jahr mit einer
öffentlichen Ausschreibung über 90.000 Euro die lokale Musikszene.
Im Herbst 2006 sollen circa sechs zeitgenössische Musikprojekte im
Münchner Stadtraum in frei zugänglichen Orten und Gebäuden
realisiert werden. „Ortstermine 2006“ unterliegt keiner thematischen
Bindung, Grenzüberschreitungen innerhalb aller Musikrichtungen sind
dabei ebenso erwünscht wie spartenübergreifende Projekte (z.b.
Bildende Kunst, Literatur, Neue Medien, etc.). Kommerziell orientierte
Vorschläge können nicht gefördert werden. Die Projekte
werden Mitte September der Öffentlichkeit präsentiert und müssen
bis Ende November 2006 abgeschlossen und abgerechnet sein. Bewerber müssen
ihren Wohnsitz im S-Bahn-Bereich München haben, bei größeren
Gruppen sollte mindestens die Hälfte aller Teilnehmer dieses Kriterium
erfüllen. Eine Bewerbung (bitte in sechsfacher Ausfertigung!) umfasst
einen Kostenplan, die Künstlervita und eine detaillierte Ausführung
unter Benennung des Veranstaltungs- bzw. Aufführungsortes sowie der
Projektlaufzeit. Hör- und Arbeitsproben sowie weitere Fachreferenzen
werden gerne zusätzlich eingesehen. Anmeldeschluss ist der 6. April
2006, Anfang Mai entscheidet dann eine Fachjury über die Vergabe.
Bewerbungen an: Kulturreferat der Landeshauptstadt München, Abteilung
kulturelle Veranstaltungen und Programme – Ortstermine, z. Hd. Herrn
Hartel (Zi. 236), Burgstraße 4 in 80331 München, erwin.hartel@muenchen.de
Musiker für internationales Jazz-Projekt gesucht
Das Projekt „sound expansion“ sucht für den Zeitraum
vom 24. April bis 1. Mai 2006 Jazzmusiker aus Deutschland, Tschechien,
Slowenien, Ungarn, Slowakei und Polen, die neue musikalische Erfahrungen
sammeln wollen, Lust auf Europa haben und an einem innovativen Projekt
zur EU-Erweiterung teilnehmen möchten.
„sound expansion“ ist ein Projekt des Europazuges 2006. Dieser
rollt durch sieben Länder Mittel- und Osteuropas. In den Bahnhöfen
der Städte Ceské Budejovice, Maribor, Pécs, Kosice,
Kraków, Görlitz/Zgorzelec und Berlin finden jeweils Europafestivals
statt.
Wenn der Zug am 24. April in Berlin los, fährt, wird das erste Mitglied
der „sound expansion“-Band bereits mit an Bord sein. An allen
Bahnhöfen steigt jeweils ein Musiker dazu und lernt im Zug die anderen
schon mitreisenden Mitglieder kennen. Während der Zugfahrt proben
sie für die auf den Europafestivals stattfindenden Konzerte. Ziel
dabei ist es, durch Improvisation möglichst unterschiedliche, durch
verschiedene Kulturen vertretene musikalische Auffassungen zu verbinden
und einen „europäischen sound“ zu finden, der sowohl
Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten verarbeitet. „sound expansion“
bietet die Möglichkeit neue musikalische Inspiration zu finden, Musiker
aus den Ländern Mittel- und Osteuropas kennen zu lernen, sieben Länder
zu bereisen und eine Menge Spaß zu haben. Reisekosten, Verpflegung
und private Unterkunft werden vom Europazug 2006 übernommen.
Das Projekt findet im Begleitprogramm der IV. Internationalen Sommerschule
der Künste Görlitz-Zgorzelec-Zhorelec 2006 statt.
Der Europazug 2006 ist ein Projekt des MitOst e.V., der Deutschen Gesellschaft
für Auswärtige Politik Berlin und der Edith Stein Gesellschaft
Breslau. Gefördert von der Europäischen Kommission, der Robert
Bosch Stiftung und von MitOst e.V. Bewerbungen mit Kurzlebenslauf und
kleinem Motivationsschreiben (bitte nur in digitaler Form!) an: Maike
Theuerkauf, ul. Marii Curie Sklodowskiej 10/6a, 31-025 Kraków,
Tel. +48-51276 28 04, E-mail: maike.theuerkauf@europazug.de
Weitere Informationen zum Europazug 2006 / further information on
Europazug
2006: www.mitost.de
16. Sulzbacher Jazzworkshop
Vom 3. bis 5. März 2006 veranstaltet die Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal
zum 16. Mal ihren alljährlichen Jazzworkshop. Trotz hoher Auslastung,
sind die Veranstalter bemüht, auch in diesem Jahr die familiäre
Atmosphäre des Kurses zu erhalten. Dazu trägt das gut eingespielte
Dozententeam bei, das dieses Mal durch Anette von Eichel (Dozentin für
Jazzgesang an der Musikhochschule Köln und dem Königlichen Konservatorium
Den Haag) und Horst Müller (Leiter des Jazzchors „92 Hertz“)
um zwei hochkarätige Lehrkräfte erweitert wurde. Begleitet wird
der Workshop traditionell von abendlichen Konzerten, die jeweils um 20
Uhr im Salzbrunnenhaus Sulzbach stattfinden werden. Karten für die
beiden sind im Sekretariat der Musikschule oder an der Abendkasse für
7 E(ermäßigt 4 E) erhältlich.
Kursgebühr: 85 €, Anmeldung: Sekretariat der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal,
Sulzbachtalstraße 126, 66280 Sulzbach/Saar, Tel. 06897/ 56 77-62,
Fax –64; www.jazzworkshop-sulzbach.de
veranstaltungstipps +++ veranstaltungstipps +++ veranstaltungstipps
+++ Große Namen werden auch bei der 18. Ausgabe des Jazzfestes
Gronau vom 21. bis 30. April 2006 wieder in die Provinz kommen.
Die Veranstalter präsentieren dem Publikum in diesem Jahr zwei stilistisch
sehr unterschiedlich ausgerichtete Wochenenden: Die Freunde des Funk,
Groove, Soul und Rock werden ihre Programmhighlights mit großer
Sicherheit am ersten Wochenende vom 21. bis 23. April finden, wenn die
weltberühmten „Earth, Wind & Fire“ unter Leitung
ihres musikalischen Direktors Al McKay in Gronau ebenso gastieren wie
die nicht minder bekannte englische Funkband „Incognito“.
Desweiteren werden als Highlights die US-Kultband „Mothers Finest“
(Sonderkonzert im Rock’n‘Popmuseum Gronau) sowie die deutsche
Formation „De Phazz“ erwartet. Die niederländische Dancefloorformation
„New Cool Collective“ und „Kozmic Blue“ runden
das Programm des ersten Wochenendes ab.
Das zweite Wochenende vom 28. bis 30. April 2006 beginnt mit der so genannten
„Nacht der Nächte“ am Freitag, 28. April, wenn in der
Gronauer Innenstadt 22 Bands live zu erleben sein werden. Der Zugangsbutton
wird in diesem Jahr 7,50 E kosten; dafür haben die Buttonbesitzer
zusätzlich freien Eintritt für den sonntäglichen Jazz-Frühschoppen
(30.4.) in der Bürgerhalle mit der „Old Merry Tale Jazzband“
und dem amerikanischen Blues & Boogie-Pianisten Little Willie Littlefield.
Neben dem umfangreichen Freitagsprogramm gibt’s auch am Samstag
und Sonntag in der Gronauer Innenstadt tagsüber wieder genügend
„Live-Musik“ zum Nulltarif. Besonders gespannt sein darf man
auch auf die „Swing-Nacht“ am Samstag, 29.4., wenn in der
Bürgerhalle einer der weltbesten Drummer und Mitbegründer der
„Spencer Davis Group“, Pete York, mit seiner Formation „Swing
& String“ konzertieren wird. Im Programm dieses Abends ebenfalls
zu finden ist die unverwüstliche „Barrelhouse Jazzband“,
das älteste und wohl beste traditionelle Jazzorchester Deutschlands
mit der amerikanischen Bluessängerin Angela Brown.
Die „Swing-Nacht“ findet erstmalig mit Tischbestuhlung und
Cateringservice statt, um den Besuchern das Konzerterlebnis noch angenehmer
zu gestalten.
Die Großkonzerte des 18. Jazzfestes Gronau finden in gewohnter Manier
in der Bürgerhalle statt. Einzige Ausnahme ist das Konzert mit „Mothers
Finest“ am Sonntag, 23.4, bei dem sich das Rock’n‘Popmuseum
in Gronau erstmalig als Spielort im Rahmen des Jazzfestes präsentiert.
Das gesamte Programm ist unter www.jazzfest.de
einzusehen. Den Programmflyer des 18. Jazzfestes können Interessenten
unter Einsendung eines frankierten Rückantwortbriefes über den
Touristik-Service Gronau (Tel. 02562/99006 oder touristik@gronau.de)
beziehen. Weitere Infos zum Programm beim Kulturbüro Gronau (Tel.
02562/718 70 ) oder unter kulturbuero.gronau@t-online.de
+++ Jazznachwuchsfestival in Leipzig, 25.3.2006: Bereits
zum 15. Mal findet in Leipzig das bundesweite Jazznachwuchsfestival statt.
Ungebrochenes Interesse an einem kleinen, aber feinen Festival bei Musikerinnen
und Musikern: Auch in diesem Jahr haben sich in der Moritzbastei und beim
jazzclub leipzig e.V. mehr als 40 Bands aus allen Teilen der Bundesrepublik
um die Teilnahme beworben. Einige der talentiertesten Musiker und der
spannendsten Bands werden nun an drei Abenden zu hören sein. Nirgendwo
sonst begegnet man innerhalb so kurzer Zeit so vielen neuen Bands mit
unterschiedlichen Stilistiken. Ein einmaliges Forum für den jungen
Jazz und ein Festival für musikalische Entdeckungen und Überraschungen
+++ „Jazzwelten 2006“ in Dresden: „Europäische
Jazzmetropolen in Dresden“ – mit diesem Thema der „Jazzwelten“
2006 konzentriert der Jazzclub Neue Tonne Dresden vom 12. bis 18. März
einige seiner bisherigen programmatischen Linien auf ein einziges Festival.
Musiker aus europäischen Jazzmetropolen waren schon in der Vergangenheit
kontinuierlich Gast in der „Tonne“. Das soll auch künftig
so bleiben. Zum „Jazzwelten“-Festival 2006 sollen Musiker
und deren Projekte aus einigen europäischen Jazzmetropolen präsentiert
werden, die entweder noch nicht oder zumindest schon lange nicht mehr
in Dresden aufgetreten sind und deren Musik verdeutlicht, dass innovativer
zeitgenössischer Jazz längst schon ein interessantes europäisches
Phänomen ist.
+++ Das European Jazz Ensemble feiert im März 2006
sein 30-jähriges Bestehen. Es finden Konzerte in der Landesmusikakademie
NRW Heek, Bonn, Viersen, Essen, Siegen, Amsterdam, London, Karlsruhe,
Ingolstadt und Paris statt. Mit dabei sind unter anderem so klingende
Namen wie Gerd Dudek, Ali Haurand, Joachim Kühn, Pino Minafra, Charlie
Mariano, Conny Bauer oder Manfred Schoof. Infos: www.jazzbox.com/eje/index.html
+++ Ein hochkarätiges Programm bietet auch im März
wieder einer der besten Jazzclubs Deutschlands, das Birdland in Neuburg:
Jazzcoast mit Veit Rudhardt, Dirk Schade und anderen gastieren am 3.3.,
das Uli Lenz Trio am 4.3., Till Brönner mit seinem neuen Projekt
Oceana am 7./8.3., Johannes Enders am 10.3., jeweils 20.30 Uhr. Alle weiteren
Termine unter www.birdland.de
+++ Vom 23. bis 25. März 2006 findet das 20. Internationale
Jazz Festival St. Ingbert statt. Das Publikum begegnet am Donnerstag,
23. März erst einmal dem „Coal Jazz“, der Elemente der
regionalen Bergmannskapellen mit Jazztönen zu einem ebenso ungewohnten
wie spannenden Musikstil vereint. Ein musikalischer Vortrag von August
Wilhelm Scheer zum Thema „Jazzmusik und Management“, ab 18
Uhr, ein Workshop zum Thema „Coal Jazz“ mit der St. Ingberter
Bergkapelle, das Zusammenspiel von Musikern zweier Bands mit dem Saxophonisten
A.W. Scheer und schließlich ein Wiedersehen mit Nils Landgren, der
zu den angesagtesten Vertretern der jungen Jazzgeneration gehört,
stehen auf dem Programm des Festivalabends. „News from Jazz“
gibt es am zweiten Festivaltag, den um 20 Uhr Oliver Strauch mit seiner
neu gegründeten „Regio Band“ eröffnen wird. Im Anschluss
präsentieren die „Young Friends“ aus Berlin ihr „Great
German Songbook“. Auf dem kürzesten Weg zwischen Zarah Leander
und der Jazz-Moderne interpretieren die sechs Berliner Musiker ab 21.30
Uhr originelle Ideen und Interpretationen. Eine Hommage an eine Legende
des Jazz beschließt den Abend ab 23 Uhr. Unter dem Titel „We
Remember Clifford“ zollt die All-Star Group unter Führung von
Saxophonlegende Benny Golson dem vor 50 Jahren tödlich verunglückten
Trompeter Clifford Brown Tribut. „It’s Party Time!“
heißt es wie gewohnt am dritten Tag des Festivals. Weitere Infos
finden Sie auf der Homepage des Festivals unter www.st-ingbert.de
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