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dass Föten im Bauch der Mutter bereits empfänglich für
Musik sind, scheint inzwischen eine feste Tatsache zu sein. In jedem Buch
für Schwangere wird empfohlen, das Ungeborene am besten mit Mozart
zu beschallen. Ausgerechnet Mozart, für mich schon das Unwort des
Jahres, obwohl er ja gar nichts dafür kann, der arme Mann. Von Heavy
Metal und anderen rockigen Tönen wird dagegen schwerstens abgeraten.
Angehende Eltern mussten angeblich schon frühzeitig Rockkonzerte
verlassen, da das Baby im Bauch mit Händen und Füßen protestierte,
schreien kann‘s ja noch nicht.
Wenn ich aber nur norwegische Langsamsängerinnen à la Slettahjell höre, werde ich depressiv, das kann ja wohl auch nicht gut sein, denn schließlich ist er oder sie direkt an mich angeschlossen und bekommt alle Stresshormone mit. Schwierig. Also doch Mozart – oder wenigstens Gulda-Interpretationen von Mozart, damit es wenigstens etwas in die richtige Richtung geprägt wird? Einschlägige Untersuchungen zu solcherlei schwerwiegenden Problemen in der Schwangerschaft einer Jazzredaktionsleiterin gibt es nicht. Ich hab‘ das Ganze nämlich gegoogelt. Im Leserforum der Zeitschrift NEON berichtet eine Dame, sie hätte während der Schwangerschaft immer eine gewisse CD mit Acid-Jazz gehört, deshalb sei ihre Tochter so fröhlich geraten, wie schön. Überall kann man widerliche Entspannungs-CDs mit noch widerlicherer „sanfter“ Musik käuflich erwerben, und dann stoße ich auf einen Artikel in der Jazzzeitung: Eliane Elias‘ Mutter übte während ihrer Schwangerschaft täglich sieben Stunden Klavier, herausgekommen ist eine Hochmusikalische. Ich werde berichten… Ursula Gaisa |
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