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Album: Herbie Hancock „The New Standard“, PolyGram Records Inc./Verve (’96)
„Jazz-Standards“, das sind zunächst die Lieder des American Songbook sowie der Broadway-Shows aus den 30er/40er-Jahren, die durch die Interpretations- und Improvisations-Kunst von Spielern wie Miles Davis zu neuen Ehren kamen. Sie fanden Einzug in das Programm der Jazzkonzerte, Jamsessions und in die „Jazz-Noten-Bibel“: das „Real Book“. Zunächst illegal erschienen, gibt es davon heute mehrere autorisierte Ausgaben, in denen nun ebenfalls zu Standards gewordene „Originals“, Eigenkompositionen großer Jazz-Künstler der letzten Jahrzehnte, zu finden sind. Genau zehn Jahre ist es her, dass Herbie Hancock Songs der Pop-Welt im Jazz-Sinne arrangierte und sie unter dem programmatischen Titel „The New Standard“ in einer Allstar-Jazz-Besetzung – rein instrumental – veröffentlichte. Stücke aus dem Repertoire von Peter Gabriel, Stevie Wonder, Paul Simon bis hin zu Kurt Cobain und Prince. Da werden Fragmente der Original-Melodie neu zusammengesetzt, Form und Harmonie, Groove und Tempo verändert und natürlich vor allem eines: ausgiebig improvisiert! Hancocks Jazz-Ausflug durch den Don-Henley-Eagles-Klassiker „New York Minute“ kann in der nebenstehenden Transkription nachvollzogen werden. Im Original eine sentimentale Pop-Ballade, bekommt das Stück hier im uptempo sowie durch spannungsvolle modale Improvisation über Pedalpunkte etwas von der Hektik New Yorks verpasst. Ron Cherian |
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