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Jazzzeitung
2005/06 ::: seite 19
rezensionen
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Stephen Bulla: Jazzmatazz, Jazz Solos or Duets (Bb Trumpet), Curnow
Music, 27 Seiten, mit CD (68 Min.), ca. 10 Euro
„Jazzmatazz“ möchte dazu beitragen, in 12 nicht zu
schweren Titeln die besondere Rhythmik und Harmonik von Jazzstücken
der Swingära zu erarbeiten. Die Arrangements (notiert sind nur
die zwei Solo-Stimmen) wurden so angeordnet, dass im Stück kein
Umblättern nötig ist. Zusätzliche Akkordsymbole laden
fortgeschrittenere Musiker zum Improvisieren ein. Die flott eingespielte
CD lässt lediglich Einzähler vermissen, ansonsten ist sie
gut verpackt, bietet Stimmtöne (leider nicht immer selbstverständlich)
und liefert jeden Song in drei Versionen: zunächst komplett, dann
nur die Begleitung mit der 2. Stimme, zuletzt nur die Begleitung.
Andy Rogers: Switch on to Jazz (Flute), 16 Fun Pieces with Piano Accompaniment,
Fentone Music, 37 Seiten + Einzelstimmen, mit CD (34 Min.), ca. 14 Euro
Diese anregenden Jazz-Stücke für Flötisten sind stilistisch
unterschiedlich gestaltet (Elemente aus Rock, Pop, Swing, Klezmer, Calypso
etc.) und sowohl für die private Repertoire-Erweiterung als auch
für die Bühne geeignet. Die Titel sind natürlich auf
der Begleit-CD zu finden, auf der in fairem Tempo zunächst alle
Songs nur als Klavierbegleitung, dann als Solo mit Begleitung auftauchen.
Nicht schwer, aber rhythmisch herausfordernd, kompositorisch abwechslungsreich
und musikalisch spannend.
Joe Viera: Jazz Talk für fünf Saxophone (AATTB), advance music,
8 Seiten + Einzelstimmen, ca. 16 Euro
„Ein dreiteiliges … Mosaik aus verschiedenen Jazzformen“,
wie der Musiker, Arrangeur, Komponist, Autor und Dozent Viera selbst
es nennt. Die Groove- und Taktwechsel erfolgen relativ rasch, so dass
die Konzentration der Musiker weit über die Anforderungen z.B.
der Jazzphrasierung hinaus gefordert wird. Teil 1 enthält Improvisationsabschnitte,
in denen ohne vorgegebene Akkordfolgen gearbeitet werden soll. Teil
2 bildet eine ruhige, rhythmisch pointierte Ballade, Teil 3 schließt
als fröhliches Stück das Mosaik. Wie die an gleicher Stelle
besprochenen Vorgängerwerke Vieras: verlegerisch hervorragend gemacht,
musikalisch-kompositorisch-spieltechnisch hochinteressant.
Bert Lochs: Jazz Quartets (Alto Sax), Four Jazzy Saxophone Quartets,
de Haske, 31 Seiten + Einzelstimmen, mit CD (66 Min.), ca. 14 Euro
Die vier Titel „Gettin’ Latin“, „Gospel Treat“,
„Cool Tune“ und „Waltz for Four“ bieten jede
Menge Spielspaß für vier Altsaxophonisten. Sollte es an so
vielen gleichen Instrumenten mangeln, lässt sich mit anderen Büchern
der Reihe Jazz Quartets die Besetzung variieren. Die Arrangements sind
sehr übersichtlich und gut lesbar gesetzt, nicht schwer zu spielen.
Praktisch gesehen erfüllt diese Ausgabe außerdem die Erwartungen
in puncto Verpackung der beiliegenden CD (stabil befestigte Plastikhülle),
Stimmton und Clicks zur Orientierung. Jeder Song wurde sechs Mal (!)
eingespielt: zunächst die Combo mit allen vier Stimmen dazu, dann
vier Versionen, in denen jeweils die erste bis vierte Stimme weggelassen
wurde, und schließlich nur die Combo.
Joachim Johow: 7 Rounds for 7 Days, 3-stimmige Swingkanons für Instrumente
oder Chor, FIDULA, 16 Seiten(C-Stimmen und Scat-Lyrics), 6,80 Euro
Die sieben dreistimmigen Kanons des Komponisten, Musikers und Lehrers
Johow (Jahrgang 1952) tragen praktischerweise den Namen je eines Wochentags
und sind jeweils als Melodiestimme (Scat-Lyrics: der Text ist Silbengesang)
sowie als Begleitung mit Melodie (beides mit Akkordangaben) notiert.
Jedem Tag wurde dabei ein eigener Charakter zugewiesen. Die Anlage der
Stücke lädt ein, mit den Noten möglichst kreativ umzugehen,
das heißt Gestaltung, Ablauf und Besetzung je nach Gegebenheiten
und Laune zu variieren. Die instrumentale Begleitung kann sowohl durch
Klavier als auch Gitarre, Akkordeon, Schlagzeug bzw. Percussion erfolgen.
Die Stimmen für B-Instrumente sind separat erhältlich. Die
Stücke eignen sich sowohl zum Einsingen als auch für ein Konzertprogramm.
Freude am Musizieren und spielerischer Umgang mit Musik stehen im Vordergrund
– das lässt dieses Heft merken und sicher bald auch hören.
Monika Krämer |