Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Seit dem Jahr 2000 betreibt der Kölner Trompeter Markus Stockhausen zusammen mit seinem Manager, dem Lichtkünstler und Inhaber des Labels Aktivraum in der Kirche St. Maternus in der Kölner Südstadt im beinahe monatlichen Rhythmus eine Konzertreihe mit dem Namen „Klangvisionen“. Die große Höhe des Kirchenschiffes eignet sich in ganz besonderer Weise für die inspirierte Ausdrucksweise des Trompeters. Mit Hilfe des Raums und einer sehr einfühlsamen Beleuchtung hat Stockhausen in vielen Konzerten sein Konzept von „intuitiver Musik“ realisieren können. In diesem Konzept kommen seine persönlichen Quellen aus dem Umfeld seines Vaters zusammen mit seiner durch den Jazz erlernten Improvisationsfähigkeit und -vielfalt. Beides verbindet sich auf eine freie und emotionale Art, die auch den Klangmöglichkeiten dieses Raumes Rechnung tragen. Im Laufe der Jahre sind bei den Konzerten oder auch ausgelöst durch diese einige CDs entstanden, verlegt in dem schon erwähnten Label Aktivraum (www.aktiv raum.de), Solo-Aufnahmen von Stockhausen (Solo I), Duo-Aufnahmen mit der niederländischen Klarinettistin Tara Bouman (Thinking About, Contemporary), als Querschnitt durch einige Konzerte Duos mit verschiedenen Partnern (In Deiner Nähe – Close To You) und als aktuelle Neuerscheinungen eine CD mit seinem Bruder Simon (nonDuality) und mit seinem neuen Trio mit Angelo Comisso und Christian Thomé (Lichtblick – prima, altrove…). Einige dieser Partner hatte er zu einem dreitägigen Festival im März eingeladen, sozusagen eine Art Zwischenbilanz des bisherigen Geschehens. In sieben Konzerten und einem Sonntags-Kinderkonzert, begaben sich die Gäste mit ihrem Gastgeber in den künstlerisch gestalteten Altarraum. Wert legt der Veranstalter übrigens darauf, dass diese Gestaltung nichts mit weltanschaulichen oder esoterischen Ideen zu tun hat, sondern lediglich die Musik und die Intuition der Musiker unterstützen soll. Zu erleben war die irische Sängerin Noirin Ni Riain, die sich den Quellen der keltischen Musik ihrer Heimat näherte, eine sehr interessante Begegnung zwischen einer klar umrissenen traditionellen Musik und den improvisatorischen Bildern des Trompeters. Sehr frei ging es zu im Gedankenaustausch mit der Klarinettistin Tara Bouman, dem Perkussionisten Mark Nauseef und dem Saxophonisten Evan Parker, der eine seiner außergewöhnlichen, atemlosen, Zwerchfell gesteuerten fünfzehn Minuten langen Soli zum besten gab. Natürlich stellte Stockhausen auch sein neues, schon erwähntes Trio auf sehr überzeugende Weise vor. Dhafer Youssef verzauberte das Publikum am Abschlussabend, bevor sich alle Teilnehmer noch einmal zu einem grandiosen Finale trafen. Eine groß angelegte Werbung in den Wochen vor dem Festival sorgte dafür, dass diese Musik, die sicherlich nicht für ein Massenpublikum angelegt ist, immer in einer gut gefüllten Kirche stattfand, weit über das Stammpublikum hinaus, das Markus Stockhausen inzwischen mit seiner „intuitiven Musik“ gefunden hat. Hans-Jürgen von Osterhausen |
|