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JazzPartners öffnen sich der Welt Die Scheiben-Jury tagte zum zweiten Mal in Regensburg
Am 10. Mai tagte im Leeren Beutel in Regensburg zum zweiten Mal eine Expertenrunde in Sachen Neuerscheinungen auf dem Jazz-CD-Markt: auf Initiative des Jazzclubs Regensburg, Mediamarkt Regensburg und der Jazzzeitung trafen sich der Drummer Gerwin Eisenhauer, der gerade von einem Singapur-Auftritt mit der Sängerin Lisa Wahlandt zurückkam (Zweierfoto li.), Peter Machac, ehemaliger BR-Redakteur und -Moderator und Andreas Kolb (Foto ganz re.), Chefredakteur der Jazzzeitung. „Durchgenommen“ wurde wieder eine bunte Mischung, die vom Publikum benotet werden konnte: Den Anfang machten Bill Evans und Randy Brecker (Soulbop Band Live, BHM Productions/Zyx, Durchschnitts-Note 3), es folgte die inzwischen mit einem Franzosen verheiratete Dee Dee Bridegewater mit ihrer Hommage an die neue Heimat „J’ai deux amours“ (DDB Records/Universal, Durchschnitts-Note 2,1). „The Bad Plus“ aus den USA stellte Gerwin Eisenhauer vor („These Are the Vistas, Sony, Note 2,2). Heiß diskutiert wurde nach der Pause Andreas Kolbs Vorschlag, das neueste Album von Erika Stucky („Princess“, Traumton 4481, Note 2,8): Ist das denn noch Jazz? Diese Frage beschäftigte Experten und Zuschauer, Peter Machac rundete ab: „Sie ist eine Performerin.“ Einigkeit herrschte trotzdem nicht… Weiter ging’s mit Caroline Henderson („Made in Europe“, Stunt/SunnyMoon, Note 2,6), und schließlich stellte Eisenhauer eher widerwillig die neueste Platte von Lyambiko vor („Lyambiko“, Sony; Note 3,8), die der Mehrzahl der Anwesenden zu glatt und poliert war. Kaum wiederzuerkennen sei sie, stellte Machac fest, der sie trotzdem für eine der besten Sängerinnen in Deutschland hält. Spannende informative Unterhaltung. ug Nicht mehr zu treffen: Benny Bailey
„Eine phantastische Atemkontrolle, einen bemerkenswerten Tonumfang und die perfekteste Technik, die ich auf der Trompete kenne.“ Das bescheinigte Quincy Jones neben überragenden stilistischen Fähigkeiten dem Trompeter Benny Bailey, dem er mit einem populären Song ein kleines Denkmal setzte: „Meet Benny Bailey“. Man konnte Bailey in der Tat überall antreffen, schon einmal auch in einer Dixie-Band oder mit einer Flower-Power-Jazz-Band mit Sitar, und sich wundern wie der ausgeprägte Individualist in jeder Umgebung seine Eigenart bewahrte. Bailey begann als Bebopper und blieb es – trotz seiner hörbaren Liebe zu Altmeistern wie Armstrong und Eldridge – im Grunde seines Herzens auch. Doch er war einer, der ohne die üblichen Bop-Klischees auskam. Wie jeder große Stilist schuf er sich lieber seine eigenen Markenzeichen, und das schon morgens im Bett, wo er zeitlebens erst einmal eine Stunde übte, bevor er aufstand. So ist Bailey unfehlbar an seinen ausgedehnten Melodiebögen zu erkennen, in denen sich oft Platz für überraschende, weiteste Intervallsprünge findet. Am 13. August 1925 in Cleveland geboren, kam Bailey 1948 mit Dizzy Gillespie erstmals nach Europa. Von 1949 bis 1953 trompete er bei Lionel Hampton, jenem Spitzenklöppler des Vibraphons der so viele große Trompeter, darunter Clifford Brown und Art Farmer, entdeckte. Mit Hampton lernte er Italien und Frankreich kennen und blieb schließlich bis 1959 in Schweden, unter anderem bei Harry Arnold. Hier rekrutierte ihn Quincy Jones für sein Orchester und traf mit dem Titel „Meet Benny Bailey“ ins Schwarze, denn im Laufe der Jahre traf sich der liebenswerte Musiker mit den Jazz-Szenen Halb-Europas. So wirkte der als Lead-Trompeter und Solist außergewöhnliche Jazzer von 1963 bis 1968 in München bei Max Greger. Jahrzehntelang blieb Bailey der Münchner Szene eng verbunden, wie Alben mit Musikern wie Joe Haider, Roman Schwaller oder der Connexion Latina zeigen. Als Wahlschweizer spielte er an der Seite von Les McCann seine populärsten Soli ein. Bis 1973 wirkte er als Gründungsmitglied der Kenny Clarke / Francy Boland Big Band, der kosmopolitischen Bigband Europas schlechthin, übrigens an der Seite von Jimmy Woode. Bailey hat die europäische Szene so sehr bereichert, dass er in seiner Heimat als einer der Großen fast vergessen wurde. Ob er wohl auch in seiner letzten Wahlheimat Holland vergessen wurde? Wie sonst lässt sich erklären, dass der am 14. April in Amsterdam verstorbene Musiker erst zwei Wochen in seiner Wohnung liegen musste, bevor sein Tod bemerkt wurde? Meet Benny Bailey and you’ll remember your lucky day, dichtete Jon Hendricks. Dieses Erlebnis ist jetzt leider nur noch mit Alben möglich. [Marcus A. Woelfle] Leipziger Jazznachwuchsstipendium vergeben Michalke nach Moers Gewinner Jugend jazzt 2005: Tee mit Sahne 10 Jahre Landesjugend Bigband (LJBB) im Rahmen des Deutsch-Polnischen
Jahres termineJazz by Bechstein in Köln bietet im Juni Konzerte mit dem Alexander
Schimmeroth Trio (Samstag, 4. Juni , 13 Uhr), dem Dorthe Keune Duo (Samstag,
11. Juni, 13 Uhr), dem Martin Sasse Trio (Samstag, 18. Juni, 13 Uhr) und
dem Jarry Singla Trio (Samstag, 25. Juni, 13 Uhr), der Eintritt ist frei,
Adresse und Infos: C. Bechstein Centrum Köln, OpernPassagen/Ecke
Breitestrasse, 50667 Köln, Tel. 0221/92 58 50 50, www.bechstein.de
+++ Mit afrokubanischen Rhythmen und raffinierten Jazzimprovisationen
in einem mitreißenden Mix knüpfen Salsa Fuerte an die von Dizzy
Gillespie in den 40er-Jahren eingeleitete Fusion von lateinamerikanischer
und Jazzmusik an. Das Feuer von authentischem Son und Mambo vereinen sie
in meist eigenen Kompositionen mit der harmonischen Vielfalt des Jazz
zu einem unwiderstehlichen Hör- und Tanzgenuss. Zu erleben sind sie
am 29. Juni 2005, 20.00 Uhr im Studio II des Bayerischen Rundfunks (Funkhaus
München, Rundfunkplatz 1, Tram 17, N1 17, U-/S-Bahn: Hauptbahnhof,
Karten bei München Ticket: 54 81 81 81) +++ Das Bergmannstrassenfest
– Kreuzberg jazzt! findet vom 10. bis 12. Juni statt. Auf vier Bühnen
spielen drei Tagen lang über 50 Bands. Dem Nachwuchs wird mit Hilfe
der Jazzschule Berlin und dem Zitty Verlag eine besondere Bühne zur
Verfügung gestellt, auf der auch gejammt wird! Zeitgleich findet
auf dem Chamissoplatz unter dem Motto: Kreuzberg kocht! ein kulinarisches
Fest statt. Die besten Köche des Bezirkes kochen dort ihre Lieblingsgerichte.
Auf dem Marheineke Platz (an der Markthalle) findet unter dem Motto: Kreuzberg
trödelt! der beliebte Kreuzberger Flohmarkt statt. Viele Stände
mit Essen, Trinken und Kunsthandwerk werden die Strassen säumen und
auch für Kinder wird vieles geboten: Kinderkarussells sind selbstverständlich.
Bassboxen von Hartke
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