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Limitiert auf 5.000 Exemplare ist bei Mosaic gerade die Select Box Nr. 16 mit Aufnahmen von Andrew Hill erschienen. Die seit ein paar Jahren existierende Mosaic Select-Serie umfasst generell drei CDs mit ausgesuchtem Inhalt, ausgestattet mit umfangreichem Booklet in einem Jewelcase-Schuber, im Gegensatz zu den regulären, großformatigen Mosaic-Boxen. Andrew Hill hat in seiner nunmehr gut fünfzig Jahre umfassenden und auf Tonträger dokumentierten Karriere zwischen 1963 und 1970 eine Großzahl an Aufnahmen für das Blue Note Label eingespielt, darunter Meisterwerke wie „Compulsion“, „Smokestack“ oder „Point of Departure“. Die erste Phase seines Schaffens für Blue Note wurde in der mittlerweile leider vergriffenen Mosaic Box „The Complete Blue Note Andrew Hill Sessions (1963 – 1966)“ veröffentlicht. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich Michael Cuscuna mit Andrew Hills musikalischem Output und hat in Zusammenarbeit mit dem Pianisten selbst in vergangenen Jahren immer wieder Archive gesichtet, Bänder ausgegraben und so einige Sessions entdeckt, die bis dato in Archiven schlummerten, beziehungsweise von deren Existenz nichts bekannt war. Den Anfang machte 2003 die vielbeachtete und ausgezeichnete CD „Passing Ships“ und der Nachfolger „Dance With Death“, die bis dato Unveröffentlichtes von Hill präsentierten. Inzwischen ist auch die CD „Lift Every Voice“ wieder erhältlich und mit der vorliegenden Select Box nun auch all die anderen zu Tage geförderten Aufnahmen, die Hill in den Jahren 1967 bis 1970 für Blue Note eingespielt hat. Damit liegt nun erstmals sein gesamtes Blue Note Œuvre lückenlos vor. Sowohl „Passing Ships“ wie auch „Dance With Death“ (die wie „Lift Every Voice“ nicht in der Box enthalten sind) erfreuten sich binnen kürzester Zeit großer Akzeptanz und bis auf sechs Stücke – sie erschienen auf dem seit langem vergriffenen Sampler „One for One“, sind sämtliche Mosaic „Select-Takes“ von Andrew Hill nie zuvor erhältlich gewesen. Die Box umfasst insgesamt sieben Sessions aus der Zeit 1967 bis 1970. Unter den 31 Titeln befinden sich lediglich zwei Alternative-Takes sowie zwei Second-Versions; eine stattliche Ausbeute! Die erste Session vom Februar 1967 mit Robin Kenyatta und Sam Rivers präsentiert unter anderem auf zwei Stücken Andrew Hills record debut an der Orgel, die er im Trio mit Ron Carter und Teddy Robinson im Mai 1967 bei zwei weiteren Kompositionen erneut zum Einsatz bringt. Die Session vom Oktober 1967 umfasst ein äußerst vitales Septett mit Woody Shaw, Kenyatta, Rivers und Howard Johnson als line up. Ein paar der faszinierendsten Aufnahmen aber stammen aus dem Jahr 1969, bei denen Andrew Hill sein Quartett mit Bennie Maupin, Ron Carter und Mickey Roker/Carlos Garnett, Richard Davis und Freddie Waits mit einem Streichquartett kombiniert und tiefgründig seine improvisatorische Harmoniewelt ergründet. Abgerundet wird die Box durch ein homogen und höchst differenziert musizierendes Sextett, das im Januar 1970 zusammenfand, dem neben Charles Tolliver, Pat Patrick, Bennie Maupin und Ron Carter die Drummer Paul Motian/Ben Riley angehörten. Andrew Hills Musik war und ist grenzenlos. Seine Kompositionen zeichnen sich über all die Jahre kontinuierlich durch eine Konstante aus: jede Menge Raum für brillante Improvisationen und einzigartige Kompositionen. So zeitlos Andrew Hills Musik heute immer noch klingt, so verwunderlich ist die Tatsache, dass die nun endlich veröffentlichten Bänder bisher in Archiven verstaubten und nicht bereits seinerzeit erschienen sind - zu spät ist es für solch fantastische Aufnahmen zum Glück nie. Erhältlich ist die Mosaic-Box direkt über USA unter www.mosaicrecords.com (Telefonorder funktionieren ebenfalls). Angesichts des zur Zeit attraktiven Dollarkurses und der Möglichkeit per Kreditkarte zu bezahlen, ist die geografische Distanz keine Hürde mehr – zumal der Mosaic-Katalog dermaßen interessant ist, dass sich mit Sicherheit die eine oder andere Box zusätzlich findet (um Portokosten zu optimieren). Thomas J. Krebs
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