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Es ist sehr ärgerlich, wenn in einem BigBand-Konzert (am häufigsten bei Veranstaltungen von Schul-Big-Bands)
die Arrangeure der gespielten Titel nicht genannt werden, mitunter sogar nicht einmal die Themenkomponisten. Da heißt
es beispielsweise kurz und bündig: Wir spielen jetzt Summertime. Wenn wir Glück
haben, fügt der Sprecher noch hinzu: Von George Gershwin. Aber das, was wir dann hören, hat
mit George Gershwin nur wenig zu tun. Der Arrangeur musste zunächst einmal das Thema stark umformen, das im Original
kein Jazz ist (Gershwin war kein Jazzkomponist; er war nur vom Jazz beeinflusst). Die folgenden Chorusse des Arrangements
haben dann nur noch die Basisakkorde von Summertime als Grundlage, aber in sehr veränderter Form.
Der Arrangeur schrieb dazu neue Melodien und Gegenstimmen, eventuell auch neue Teile, die mit den Elementen des Themas
überhaupt nichts mehr zu tun haben. Hinzu kommen noch improvisierte Solos. Die Musik hat den Ausgangspunkt Summertime
längst verlassen. Am Schluss kehrt sie noch einmal zu ihm zurück oder auch nicht.
Dass der Arrangeur für seine Arbeit, die nicht weniger Fähigkeiten und Kreativität erfordert als die des Komponisten, von der GEMA nur dann Geld bekommt, wenn der Komponist, seine Erben oder der Verlag, der das Thema verlegt hat, das Arrangement anerkennen, ist ein großes Ärgerniss.
Ohne Arrangeure gäbe es keine BigBands; aber auch in den meisten Combos spielen sie eine wichtige Rolle. Nicht wenige Schul-Big-Bands leiden unter schwachen Arrangements. Ihre Leiter wissen offenbar nicht, wie ein gutes Arrangement klingt, oder sie kennen die Bezugsquellen nicht, wo es viele Titel zu kaufen gibt, die stimmig und für Schul-Big-Bands spielbar sind. Joe Viera |
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