Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
LaVons Lied Den vor zwei Jahren erstmals ausgelobten und im zweijährigen Turnus verliehenen Kulturpreis der Stadt Neuburg teilt sich der Birdland Jazzclub e.V. mit dem Neuburger Schauspieler Georg Wörle. In seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung hob Tobias Böcker das internationale Renommee des Neuburger Birdland hervor. Der Jazzclub habe sich in den letzten fünfzehn Jahren von einem eher regional bedeutsamen Fanclub zu einem international erfolgreichen Veranstalter hochkarätiger Konzerte gemausert. Das sei zuallererst seinem langjährigen Präsidenten Manfred Rehm zu verdanken. In der Jazzbar Vogler nehmen Dozenten der Neuen Jazzschool München am 5. Februar die Semesterabschlussprüfung ab. Am 26. Februar findet in den Räumen der Jazzschool die Aufnahme- und Einstufungsprüfung statt. Information: Neue Jazzschool München, Elsenheimerstr. 15, 80687 München, Tel. 089/65 76 05. Im Rahmen der diesjährigen Leverkusener Jazz-Tage wurde dem amerikanischen Saxophonisten Charles Lloyd ein Jazz-Award verliehen. Die Auszeichnung erhielt er für seine mit Pianist Brad Mehldau, Gitarrist John Abercrombie, Bassist Larry Grenadier sowie Schlagzeuger Billy Higgins bei ECM Records erschienenen CD The Water Is Wide. Die Nachfolge-CD Hyperion With Higggins widmete Lloyd dem kürzlich verstorbenen Freund Billy Higgins. Jenny Evans gastiert am 29. Januar in der Moskauer Tchaikovsky Hall: Anlässlich des 80. Jubiläums der Moscow State Philharmonic Society wurden die Jazzsängerin und Rudi Martini (dr) zum Konzert in die berühmte Halle eingeladen.
Gute gewinnAussichten In der Praxis werden sehr häufig die Attraktionen der so genannten Hochkunst genutzt, um Investoren und Touristen anzulocken. (So geisterte vor einigen Jahren in Bezug auf die Dresdner Semperoper der Begriff Touristenoper durch die Öffentlichkeit, wobei damit sowohl positiv die Attraktivität dieser Einrichtung als auch eher negativ die Vermutung zum Ausdruck gebracht wurde, dass sich Inszenierungen spürbar nach dem Massengeschmack der auf Unterhaltsamkeit orientierten Nobeltouristen richten.) Doch mittlerweile können auch ursprünglich wenig populäre, teils sogar im öffentlich-konservativen Klima einst unbeliebte Kunstprojekte zum wirtschaftlichen Gedeihen beitragen. Das Internationale Jazzfestival Saalfelden/Österreich zeigt das. Nachdem es in seinen Anfangsjahren mit großen Akzeptanzschwierigkeiten kämpfen musste (Schilder in Gaststättenschaufenstern wie Jazz-Fans unerwünscht!), gehört es nun bei den Saalfeldener Bürgern, die selbst die Konzerte kaum besuchen, zu den gern gesehenen Ereignissen im kommunalen Jahreskalender weil es Geld bringt. Wie viel und über welche Mechanismen, hat nun Christoph Schügerl mit seiner Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien untersucht. Ziel war, festzustellen, wie weit das jährlich stattfindende Jazzfestival Saalfelden einen ökonomischen Beitrag für die Region leistet und ob man ihm auf politischer Ebene einen größeren Stellenwert beimessen sollte. Ergebnis der Studie, die auf einer Befragung (2000) von 300 Festivalbesuchern beruht: Das internationale Jazzfestival ist ein gutes Geschäft für die lokale Wirtschaft. Das Jazzfestival erbringt der Region ein Mehrfaches von dem, was an öffentlichen Subventionen ausgereicht wird, so Schügerl. Das Festivalbudget (1999) von knapp 1,71 Millionen Mark wird zu 70 Prozent vom Veranstalter (Zentrum Zeitgenössischer Musik) aufgebracht. 30 Prozent steuert die öffentliche Hand (Bund Österreich, Land Salzburg, Stadt Saalfelden) bei. Für 2002 soll das Festival den Salzburger Nachrichten (18.9.2001) zufolge sogar knapp 33.000 Mark mehr an öffentlichen Zuschüssen bekommen. Im Zuge des dreitägigen Festes geben die Besucher 2,14 Millionen Mark für Eintritte, Essen und Schlafen aus. Nicht berücksichtigt ist dabei der Werbewert, den Saalfelden als Kommune und Urlaubsziel durch die zahlreichen TV-, Radio- und Zeitungsberichte erreicht. Schügerl versuchte auch, das Wesen des Festivalbesuchers zu ergründen. Mehr als drei Viertel sind männlich. 66 Prozent kommen aus Österreich, 25 Prozent aus Deutschland. Der Rest reist offenbar vornehmlich aus Norditalien und Slowenien an. 90 Prozent der Besucher sind zwischen 20 und 50 Jahre alt. 35 Prozent haben eine Universität oder eine hochschulverwandte Lehranstalt abgeschlossen. 46 Prozent der Besucher mit einem Dreitagespass bleiben sogar länger als das Festival währt. Der größte Teil der Jazzfans (41 Prozent) übernachtet auf dem nahe gelegenen Zeltplatz. 22 Prozent wählen eine Pension als Quartier, Hotels nutzen 3,4 Prozent, 13,4 Prozent gehen in Privatzimmer oder Ferienwohnungen. Im Durchschnitt werden während des Aufenthaltes pro Person zusätzlich zu den Eintrittsgeldern noch 293 Mark in der Region ausgegeben. Dass es die Festivalmacher um Programmchef Gerhard Eder immer wieder schafften, trotz dieser Attraktivität für
die Wirtschaft ein künstlerisch unabhängiges Programm zu realisieren, ist eine bewundernswerte Leistung.
In Deutschland zumindest soll es Sponsoren geben, die Geld nur fließen lassen wollen, wenn die von ihnen empfohlenen
Künstler engagiert werden.
Termine bayerischer Jazzfestivals Vom 27. April bis 5. Mai blüht der 18. Kemptener Jazzfrühling (mit täglich 16 Stunden Jazz in über 100 Veranstaltungen auf 32 Bühnen, dargeboten von mehr als 300 Musikern aus 15 Nationen). Die Eröffnungsgala bestreitet das Bundesjazzorchester unter Peter Herbolzheimer. Neun Tage (27. April bis 5. Mai) dauert das 9. New Orleans Festival Wendelstein (Barrelhouse Jazzband, Thilo Wolf, Max Greger jun. u.a.). Die Schwarzachhalle hat als Veranstaltungsort ausgedient, neues Domizil wird ein Zirkuszelt auf dem Bolzplatz an der Röthenbacher Straße im Ortsteil Wendelstein sein. In neuer Struktur wird sich das 19. Internationale Jazzfestival Jazz Ost West präsentieren. Vom 18. bis 23. Juni finden im Nürnberger Kulturzentrum K4 und in der Tafelhalle Konzerte statt. Auch die Nürnberger Musikhochschule wird dieses Jahr konzeptionell eingebunden. Zum dritten Mal vergeben die Nürnberger Nachrichten ihren Jazzpreis an einen jungen deutschen Jazzmusiker. Festivalschwerpunkt ist der musikalische Osten mit Künstlern aus Japan, Vietnam, dem Balkan sowie aus Griechenland und Russland.
Neue Jazz-Reihe
Thelonious Monk zum zwanzigsten Todestag Grundlage jeder Monk Sammlung sind die Complete Blue Note Recordings of Thelonious Monk (4 CDs; Emd/Blue
Note; ASIN: B000005GYH). Zum Kennenlernen empfiehlt sich die kostengünstigere Blue Note CD Best of Thelonious
Monk (EMI Vertrieb; ASIN: B00000 5HGN). Neben einem Glas Rotwein ist Geheimnisvoller Thelonious
(ISBN: 3725411492) von Chris Raschka (Sanssouci Verlag, München) eine willkommene bild- und farbgewaltige Ergänzung
zum Hörerlebnis. Mehr Text und Einsichten bietet Blue Monk. Prophet der Moderne im Jazz (ISBN: 3854451423)
von Jaques Ponzio und Francois Postif, in der deutschen Übersetzung 1997 bei Hannibal erschienen. Ponzio pflegt
auch die wohl beste europäische Website zu Thelonious Monk (www.maison-orangina.org/assocs/jazz/monk/). In jedem
Fall sehens- und hörenswert ist auch die Dokumentation Straight No Chaser (benannt nach einem Song/Album
aus dem Jahr 1966), die als Region 1 codierte DVD in Amerika erhältlich ist, und sich mit Regionalcode-befreiten
DVD-Playern auch bei uns problemlos abspielen lässt. sam |
|