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Jazzmusik hat sich verändert. Längst ist sie kein Kellerkind mehr, längst ist sie der Off- und Szenekultur
entwachsen. Heute spielt der Jazz eine unübersehbare Rolle im städtischen Konzertangebot. Viele meinen,
um den Preis der Kommerzialisierung. Als Bestätigung nennen sie Künstlerinnen wie Diana Krall, die tatsächlich
vorgemacht hat, wie man sich innerhalb von zehn Jahren aus den Jazzkellern in die großen Konzertsäle hochspielen
kann.
Eine vielfältige Clubszene ist nach wie vor der beste Humus für unsere Musik. Das belegt die Vita
Harald Rüschenbaums (Seite 5), das zeigt die Karriere von Terry Lynn Carrington, die bevor sie endlich
die Chance bekam, in Herbie Hancocks Band mitzutun auch lange Jahre in
Clubs jammte (S. 13) und in der New Yorker Avantgardeszene einen exzelllenten Ruf als Schlagzeugerin hatte. Schon
aus diesen Gründen wird die neue Jazzzeitung, die ab sofort eine echte Zeitung ist, weiter
ihr Augenmerk auf die kulturpolitischen Bedingungen richten, unter denen Jazzmusik entsteht. Wir berichten gerne über
erhöhte Zuschüsse der Landeshauptstadt München für die Unterfahrt, wir sind erfreut über
lebensfähige Club-Neugründungen wie das Cafe Teufelhart in Dachau, wir machen uns aber auch ernsthaft Sorgen
über die Probleme der Tonne in Dresden. Damit komme ich zur wichtigsten Neuerung bei der Jazzzeitung: Ab sofort
haben wir neben der bayerischen und der Hamburger auch die mitteldeutsche Szene im Blick. Dafür sorgt unsere
Leipziger Redakteurin Barbara Lieberwirth. An dieser Stelle möchte ich vor allem alle Clubs in Mitteldeutschland
dazu ermuntern, uns regelmäßig mit ihren Terminen zu beliefern. Nur so können wir unserem Anspruch
gerecht werden, das Informationsblatt für die Szene zu sein. Andreas Kolb
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