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Wie richtig diese Ponomarevsche Selbsteinschätzung ist wurde bei seinem bemerkenswerten Konzert mit Co-Leader, Bassist und Ugetsu-Chef Martin Zenker im Nürnberger Jazzstudio bereits zu Beginn des Konzerts deutlich. Nicht zufällig startete sein Universal Language-Ensemble mit Means of Identification,
ein Titel, der nicht nur Ponomarevs erster Reservoir-CD aus dem Jahre 1985 den Namen gab, sondern klar,
wie der Titel schon sagt, die Mittel und Wege der Ponomarevschen Identifikation mit Brownie aufzeigt.
Denn Ponomarevs überschwenglich bewegliches Spiel, das die Nervosität des Bebop bereits als reflektiertes
Frachtgut mitführt, zähmt erst und veredelt dann den vor Intensität berstenden High-Energy-Ausdruck
der Dizzy-Gillespie-Schule durch Eleganz und Gelassenheit. Diese heitere Gelassenheit Ponomarevs, der ganz leger und
hervorragend gelaunt in Workers-Jeans mit dem zwei Köpfe größeren Ex-Wynton- Marsalis-Sideman Donald
Braden am Tenorsaxophon eine unschlagbare Bläserfrontline bildete, übte auf Band und Publikum eine sehr
entspannende Wirkung aus. Ohne den in Topform spielenden Bernhard Pichl am Piano und dem großartig begleitenden
Martin Zenker allerdings hätten Braden und Ponomarev keineswegs so befreit aufspielen können. Vor allem
Bernhard Pichl, noch vor einiger Zeit als Begleiter von James Moody eher farblos, spielte wie befreit und voller Ideen.
Reinhold Horn |
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