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Jazzzeitung
2007/03 ::: seite 2
news
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1. Jazz Experience in München
Internationale Jazz-Größen unterrichten und spielen
Die erste JazzExperience versammelt international bekannte Jazz-Musiker
in München. Das jährliche Musikevent zur Förderung talentierter
Jazz-Musiker wird veranstaltet von der Macromedia Fachhochschule der
Medien. Die hochkarätigen Musiker und die Verbindung von Master-Workshops
und Konzerten machen Jazz Experience einzigartig in Bayern.
München, 16. Mai 2007 – „Roditi, Eubanks, Jackson ...
Wir konnten einige der besten Jazz-Musiker gewinnen,“ freut sich
Herbert Schmid-Eickhoff, Initiator von JazzExperience, die dieses Jahr
zum ersten Mal stattfindet. „Sie geben ihr Können ausgewählten
Nachwuchstalenten weiter und zeigen in Konzerten, was sie miteinander
entwickeln können.“ Rund 80 jazzbegeisterte Musiker werden
zur Teilnahme an den Workshops zugelassen, die an der Macromedia Fachhochschule
der Medien in München angeboten werden. Im Mittelpunkt steht die
intensive Bandarbeit, die in abendlichen Jam-Sessions auf den Bühnen
des Jazz-Clubs „Unterfahrt“ und des „Night Club“ im
Bayerischen Hof unter Beweis gestellt wird.
Die beste Band wird am Abschlussabend mit einer Auszeichnung nach Haus
fahren. Auch die Workshopleiter geben allabendlich Konzerte unter klingenden
Namen wie „From Mingus ToDay“, „The Grand Trio“ und „Brazil
Night“. Zudem werden sie während der Jazz Experience entwickelte
Stücke als Premiere spielen. Bisher zugesagt haben Mark Kramer (p),
Marc Johnson (b), Gene Jackson (dr), Bennie Maupin (sax, cl), Robin Eubanks
(trb), Claudio Roditi (tp, flgh), Roseanna Vitro (voc), Ulf Wakenius
(voc), Miroslav Vitouš (b) und David Friedman (vib). „So etwas
gibt es in Süddeutschland bisher noch nicht“, resümiert
Organisator Schmid-Eickhoff, dessen eigene Jazzliebe Triebfeder zur Veranstaltung
von Jazz Experience ist. Er selbst spielt Bass.
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zum Bewerbungsverfahren
unter www.jazzexperience.net
Veranstaltungsort: Macromedia Fachhochschule der Medien, Gollierstr.
4, 80339 München
Jazz an der Donau 2007
Dass das renommierte Straubinger Festival „Jazz an der Donau“ am
ersten Tag nicht mit dem Auftritt einer Jazz-Formation beginnt, hat bereits
Tradition, leiteten in den letzten Jahren unter dem Motto „Klassik
an der Donau“ doch immer namhafte Sinfonieorchester und klassische
Solisten den viertägigen Konzertmarathon ein.
In diesem Jahr ist alles aber nochmal ein bisschen anders, wie jetzt
bei der Programmpräsentation im Straubinger Alten Schlachthof deutlich
wurde. Denn nicht ein Klassikabend steht am Beginn, sondern der ebenfalls
jedes Jahr eingebundene Pop-Act wird am Donnerstag, den 19. Juli als
Auftakt zu erleben sein. Dass dies mit dem Pop- und Soulsänger Sealhenry
Olusegun Olumide Samuel, der Welt besser bekannt unter dem Namen „Seal“,
einer der großen seines Genre sein wird, hat sich bereits herumgesprochen.
Dass in diesem Zusammenhang die „brennende“ Frage im Raum
steht, ob sich dann auch seine Gattin und damit Topmodel Heidi Klum in
Straubing die Ehre gibt, dürfte für die wahren Musik- und vor
allem Jazzfans nicht wirklich von Bedeutung sein. Vor Seal, der am 19.
Juli ab 21.15 Uhr auf der Bühne im Jazz-Zelt am Hagen stehen wird,
leitet der us-amerikanische und heute in Lindau am Bodensee lebende Soulpop-Sänger
Karl Frierson um 20 Uhr den Abend ein. Der Jazz hält dann am 20.
Juli Einzug, wenn mit „Liquid Blue“ eine – und auch
das ist eine Neuheit – aus der Region stammende Formation das freitägliche
Programm eröffnen wird. Ihre Jazz-Bearbeitungen von Sting-Nummern
sind wohlbekannt und zurecht hoch geschätzt. Danach präsentiert
die britische Formation „Incognito“ Fusionklänge bevor
die Saxophonistin Candy Dulfer (unser Foto) mit ihrer Band und zusammen
mit der Perkussionistin Sheila E und Rosie Gaines das Zelt mit Funk und
Jazz anheizt.
Der Samstag beginnt mit einem vormittäglichen Jazzbrunch traditionsgemäß gefolgt
vom Sieger des „New Generation“-Wettbewerbs, in diesem Jahr
die Kölner Band „Hornstrom“. Danach sind der junge deutsche
Trompeter Nils Wülker, gefolgt von der bekannten us-amerikanischen
Sängerin Dee Dee Bridgewater zu erleben, bevor mit dem schwedischen „Esbjörn
Svensson Trio“ eine Formation auftritt, welche die Grenzen der
Stildefinition „Kammermusikalischer Jazz“ ausweitet und klangfarblich
wie kompositorisch schon seit Jahren originelle Wege geht. Zum Ausklang
wird am Samstag ab 23 Uhr der bekannte Sänger Curtis Stigers im
Rahmen des Festivals gastieren. Eine weitere Neuerung betrifft den Sonntag,
der mit zwei Top-Ereignissen nun ebenfalls zum vollen Festivaltag wird.
So ist bereits um 10.30 Uhr die innovative, amüsante und immer für
jede Überraschung gute Wiener Bläserformation „Mnozil
Brass“ zu erleben und Abends steht kein Geringerer als Roger Cicero
auf der Bühne, der bekanntlich durch seinen Big-Band-Swing mit deutschen
Texten enorme Erfolge einfährt.
So ist das diesjährige Festival von viel Fusion-, Soul- und Popeinflüssen
geprägt. Freunde des traditionellen Jazz werden sich hier etwas
schwer tun. Aber erklärtes Ziel der Vorsitzenden des „Jazz
an der Donau e.V“, Heinz und Ralph Huber ist es nun einmal genreübergreifend
zu denken. Nähere Informationen sind im Internet auf der Seite www.jazzanderdonau.de erhältlich.
Stefan Rimek
„Jazz and the Cities“
Donau-Flusskreuzfahrt von Passau nach Wien & Budapest
Hier wird die
Donau zum „Ol’ Man River“: Im August
2007 startet die MS River Art zu einer außergewöhnlichen Flusskreuzfahrt.
Die siebentägige Reise „Jazz and the Cities“, gewürzt
mit einer Prise Blues und viel Temperament, führt von Passau zu
den Hochburgen des europäischen Jazz Wien und Budapest. Mit an Bord
sind bekannte Jazzmusiker, die eine bunte Mischung aus Dixieland, Zigeuner-Jazz,
dem guten alten New Orleans-Jazz und Cool-Jazz präsentieren.
Ausgangspunkt der Reise ist Passau. Schon beim Auslaufen zu Dixieland
Live-Jazz sowie bei den Klängen ausgefallener Jazz-Raritäten
am ersten Abend wird auf die kommenden sieben Tage, die ganz unter dem
Motto „Jazz and the Cities“ stehen, eingestimmt. Durch die
eindrucksvolle Schlögener Schlinge geht es zunächst nach Wien,
wo nicht nur eine Fülle an Sehenswürdigkeiten auf den Passagier
wartet, sondern auch ein zünftiger Besuch beim Heurigen. Durch die
Ungarische Wachau, einem der landschaftlich schönsten Donauabschnitte,
geht es weiter nach Budapest. Nach einer Besichtigungstour zu den schönsten
Ecken der Stadt wird am Abend Zigeuner-Jazz auf dem Programm stehen.
Nächster Höhepunkt der Reise ist die slowakische Hauptstadt
Bratislava sowie ein weiteres abendliches Live-Konzert an Bord der MS
River Art. Nach einem Stopp im malerischen Dürnstein in der österreichischen
Wachau sowie einer abendlichen Jazz-Welfare-Session endet die beschwingte
Reise in Passau.
Infos: Tel.: 08801/906 50, Fax: 08801/90 64 44, www.vivamare.de
Konzerte der
Allgäuer Jazz Initiative e.V.
Auch im Juni veranstaltet die Allgäuer Jazzinitiative e.V. wieder
attraktive Konzerte mit hochkarätigen Musikern, wie dem Antares
Acoustic Trio aus Rumänien (am 1.6.), oder Alfredo y su banda ein
Salsa-Orchester (am 9.6.). Am Mittwoch den 6. Juni kommt der WDR-Jazzpreis-Träger
Matthias Schriefl. Der Trompeter ist in Maria Rain im Allgäu aufgewachsen
und spielt mit Allgäuer Musikern wie Tiny Schmauch eine Open-Air-Session
im Füssener Baumgarten.
Mit burnin tritt eine neue Formation der Allgäuer Jazzszene an die Öffentlichkeit,
die international besetzt ist. Das Jazzquintett spielt vor allem Eigenkompositionen,
die so unterschiedliche Charakterisierungen hervorrufen wie swingend,
groovig, explosiv – aber auch verträumt, sanft und verspielt.
Burnin spielt am 12.6. im APC in Kempten. Weitere Termine und Informationen
zu den Konzerten gibt es online unter:
www.allgaeu-jazz.de
25 Jahre Jazz-Festival in Südtirol
„
Südtirol Jazz Festival Alto Adige“ heißt das Musikereignis
inzwischen, das zuletzt als „Jazz & other“ und seit bereits
25 Jahren besteht. Bisher war das Festival vor allem in der Landeshauptstadt
Bozen zu besuchen, die neun Tage Jazz haben sich inzwischen aufs ganze
Land ausgedehnt: Neben Bozen sind auch Sterzing, Brixen, Bruneck und
Meran Austragungsort der Jazzkonzerte.
Geboten wird Jazz auf Straßen und Plätzen, Schlössern
und Burgen, untertags wie an den Abenden. Das Programm umfasst Jazz aller
wichtigen Strömungen sowie Welt-Musik. Unter anderem treten internationale
Größen wie „The Klezmatics“, Gato Barbieri, das „Vienna
Art Orchestra“, Biréli Lagrène (solo), „Gypsy
Project“, Stefano Bollani, „Moscow Art Trio“, das „Italian
Instabile Orchestra“ und viele andere auf. Einen musikalischen
Höhepunkt stellt der Festakt auf Schloss Sigmundskron – unter
der Regie von Paolo Fresu – dar, an dem zahlreiche internationale
Künstler aus der Geschichte des Festivals beteiligt sind. Dazu gehören
unter anderem Gianluigi Trovesi, Antonio Salis, Dhafer Youssef, Nguyên
Lê, Ferenc Snetberger, Bobby Watson, Howard Levy, Michael Riessler,
Jean Louis Matinier, Carlo Rizzo, Eugenio Colombo, Michelle Godard und „Sweet
Alps“, ein neueres Südtiroler Jazz-Projekt mit Michl Lösch
und Helga Plankensteiner. Gastgeber im Schloss ist übrigens Reinhold
Messner, der hier sein Messner-Mountain-Museum eingerichtet hat.
Begleitet wird das Festival von weiteren Initiativen, wie einer Tagung,
die die Schnittstelle zwischen Kultur und Tourismus beleuchtet, eines
Jazz-Film-Programms, einer Fotoausstellung und eines Jazz-Workshops.
Das detaillierte Programm ist online auf www.suedtiroljazzfestival.com einzusehen.
JAZZ SOMMER IM
BAYERISCHEN HOF
Die Nachricht tauchte in einem Nebensatz auf, ohne großes Bohai.
Dass es den Münchner Klaviersommer, das 1981 gegründete Jazz-
und Klassik-Event nicht mehr gibt, war den meisten Medien bislang keine
Schlagzeile wert. Wohl auch, weil Innegrit Volkhardt vom Bayerischen
Hof, die 1993 mit ihrem Luxus-Hotel als Veranstaltungsort beim Festival
eingestiegen war, gleich für Ersatz gesorgt hat. Nachdem die Macher
von „Loft“, die ursprünglichen Initiatoren der international
bekannten Veranstaltung, klammheimlich das Handtuch geschmissen haben,
heißt es nun: Klaviersommer adé, Jazz Sommer juché.
Vom 17. bis 21. Juli dominiert Fusionlastiges im Bayerischen Hof. Im
Festsaal und Nightclub des Hauses gastieren Mike Mainieri‘s Steps
Ahead, die Larry Carlton/Robben Ford-Band, The Johns (Scofield & Medeski),
Holly Cole, Wallace Roney, Incognito und Walter „Wolfman” Washington.
Warum tut sich Innegrit Volkhardt den Festival-Stress überhaupt
an? Da lacht sie: „Prinzipiell sind es die gleichen Hintergründe
wie für mein grundsätzliches Engagement für die Musik,
nämlich die Leidenschaft und die verspürte Verpflichtung, eine
Plattform für Künstler zur Verfügung zu stellen, um die
kulturelle Landschaft unserer Stadt zu bereichern“, – „Gerade
im Sommer, finde ich, stellt ein Festival außerdem eine besondere
Bereicherung für das Flair einer Stadt dar und erhöht auch
ein Stück die Lebensqualität der Bewohner.“ www.bayerischerhof.de
Ssirus W. Pakzad
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