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Auf seiner Deutschlandtournee zwischen Auftritten in Kassel und Göttingen machte das Jazztrio CEG : Philipp Cieslewicz (Klavier), Matthias Eichhorn (Bass) und Martin Greule (Schlagzeug) Station in der Spelunke in Bad Pyrmont. Die drei jungen Musiker, Absolventen der Musikhochschule Weimar, boten ein gut gemischtes Programm aus Eigenkompositionen und Jazzstandards. Dabei zeichnen sich die von den drei Bandmitgliedern geschriebenen Stücke durch reizvolle Melodik aus („Weekend Theme“) oder aber durch eine impressionistisch anmutende, romantische Stimmung („Traumbad“). Oder sie weisen eine raffinierte rhythmische Struktur auf, die gleichsam einen Sog ausübt und den Hörer in ihren Bann zieht: eben noch hatte man sich in der Sicherheit des Vier-Viertel-Taktes gewiegt, schon fand man sich in einem Dreiviertel – oder Sechsachteltakt wieder, so in dem Stück „Relativ attraktiv“, das auch der gerade erschienenen ersten CD des Trios den Titel gegeben hat. Die Standardtitel erfahren in der Version des Trios CEG eine Verwandlung, bei der Gefühl, Intelligenz und Einfallsreichtum im Umgang mit dem Material eine glückliche Verbindung eingehen: so Thelonius Monks „Bemsha Swing“ oder Gershwins „I Loves You, Porgy“ oder auch der Evergreen „What Is This Thing Called Love“. Faszinierend bei allen Titeln die jugendliche Spontaneität, verbunden mit absoluter Perfektion bei der Beherrschung der Instrumente. Jeder der drei ist ein Solist auf seinem Gebiet, gleichberechtigt kommt jeder zu Wort, Haupt- und Nebenrollen gibt es in diesem Trio nicht. Vielleicht ist es das, was die drei Musiker, die alle auch noch in anderen Gruppen spielen (in Bayern, Schwaben und Thüringen) an dieser Formation so besonders schätzen, wie sie selbst betonen. Und das teilt sich dem Publikum auch ganz unmittelbar mit: die drei haben einfach Spaß an dem, was sie tun. Und sie tun es dennoch mit professioneller Ernsthaftigkeit. Am Ende des Konzerts fasste der Hausherr der Spelunke, Otto Dohse, der in langen Jahren viele Musiker in seinem Jazzkeller erlebt hat, in zwei Worten den Eindruck des Publikums zusammen: „Absolute Spitze“. Dem ist nichts hinzuzufügen. Jürgen Schoormann |
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