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Jazzzeitung
2005/04 ::: seite 17
rezensionen
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Richard Jasinski: Pop Jazz Rock Blues (An Introduction
to the Joys of Playing and Improvisation), JMP Jasinski Music Publications,
23 Seiten, mit CD (65 Min.), 17,80 Euro
Die acht Stücke von Richard Jasinski für Altsax (auch erhältlich
für Tenorsax, Klarinette oder Querflöte) im mittleren Schwierigkeitsgrad
dienen in erster Linie dem Ziel, beim Improvisieren Fortschritte zu
machen. Vorab gibt es neben einer viersprachigen Einleitung Skalen und
Akkorde für jeden Song als Improvisationsmaterial. Der vielseitige
Jazzmusiker und Pädagoge, ursprünglich aus Polen, lebt und
arbeitet seit 1982 in der Schweiz und ist auf zahlreichen Aufnahmen
mit diversen Formationen sowie mit seinem eigenen Quartett zu hören.
Die CD (endlich wieder eine mit Stimmton!) bringt jeden Song in zwei
Fassungen fürs Play-along. Eigentlich selbstverständlich,
aber nach einer so optimal im Buch verpackten CD (Klarsichthülle
zum Aufklappen ohne Reißen, Zerren, Biegen) wie hier muss man
sehr lange suchen. Faires Tempo und professioneller Background machen
das Spielen zum Vergnügen. Mehr unter www.jmpmusic.ch.
Joe Viera: Balance Rag (for Saxophone Quintet/AATTB),
Advance Music, Einzelstimmen/Partitur, ca. 17,95 Euro
Wieder einmal eine handwerklich sehr schön gemachte Ausgabe für
je zwei fortgeschrittene Alt- und Tenorsaxophone und ein Baritonsax.
Vom Komponisten kommt im – auf das Wesentliche konzentrierten
– Vorwort der Kommentar: „Ragtime ist von Haus aus eine
fröhliche Musik (von Ausnahmen abgesehen). Es ist also nicht notwendig,
zusätzlich noch Fröhlichkeit gewissermaßen zu ‚injizieren’.“
Damit hat er natürlich recht: Der „Balance Rag“ (Dauer
2’30’’) gerät auch ohne applizierte Fröhlichkeit
zu einer temperamentvollen, sehr effektvollen Nummer, die hervorragende
Wirkung erzielen dürfte. Für alle Spieler ist enorme Konzentration
angesagt, da sie sich teils in Parallelführung durch exakte Sechzehntelgruppierungen
schlängeln müssen, denen rhythmische Rag-Partien unterlegt
sind. Der Komponist und Jazzzeitungsautor Joe Viera hat sich in der
Musikwelt längst einen führenden Namen gemacht als Musiker,
Arrangeur, Dozent, Autor, umtriebiger musikalischer Tausendsassa, von
dem es viel zu lesen, zu sehen und zu hören gibt.
Richard Graf: Beat it Latin 2: Guitar Groove Ensemble,
Universal Edition, 23 Seiten plus Einzelstimmen, 14,95 Euro. Deutsch!
Keine ausgesprochene Jazz-Edition, aber empfehlenswert für alle,
die sich übergreifende Anregungen zu rhythmischer Gestaltung und
percussiver Instrumentalarbeit holen wollen. Jedes der Stücke aus
vier Ländern (in Standard- und Rhythmus-Notation) wird durch kurze
Info ergänzt. Notation und Spieltechniken der Guitar Percussion
werden durch s/w-Fotos begleitet. Ideal für 3 bis 30 Spieler und
deshalb gut verwendbar im Unterricht und bei Sessions. Ein witziger
und zugleich spannender Aspekt der Musik, gut übertragbar in andere
Bereiche: eine vergnügliche Herausforderung ans musikalische Gestalten.
Die Mischung der musikalischen Stile mit Schwerpunkt auf lateinamerikanischer
und karibischer Musik wie Bossa Nova, Bolero, Samba, Mambo, Salsa, Calypso
und Reggae ist für Musiker aller Alters- und Ausbildungsstufen
geeignet. Der erfahrene Autor, Pädagoge und Musiker Richard Graf
lädt damit wieder ein, die „Vielsaitigkeit des Gitarrenensembles“
zu entdecken. Hörbeispiele, Tabulaturen und mehr unter www.guitarpercussion.com.
Sid Jacobs: Modern Jazz Concepts for Guitar: Innovative Improvisation
Techniques (aus der Reihe Musicians Institute Master Class),
Hal Leonard, 45 Seiten, mit CD (9 Min.), ca. 23 Euro. Englisch!
Fortgeschrittene Gitarristen finden im übersichtlichen Inhaltsverzeichnis
alles, was sie an Techniken und Übematerial zum Improvisieren und
individuellen Gestalten brauchen. Den größten Raum im Buch
nehmen Skalen ein. Es gibt keine Songs (deshalb auch die kurze CD-Spieldauer).
Die Beispiele sind in Standard- und Tabulaturschreibweise notiert und
mit Akkordangaben versehen. Die 48 Tracks der CD wurden sehr flott mit
Gitarre pur eingespielt.
Monika Krämer |