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Die Britin begann ihre Karriere als Tänzerin, trat aber dann doch als Vokalistin in die Fußstapfen ihrer singenden Eltern. Bevor sich die von Peggy Lee und Julie London beeinflusste Sängerin in den späten 90ern verstärkt dem Jazz zuwandte war sie als Allround-Talent (Schauspielerin, Tänzerin, Sängerin) im Theater und im Fernsehen zu bewundern. 1997 legte sie auf dem Label Black Box ihr erstes Album vor, das den bezeichnenden Titel „Mellow Mania“ trägt. Da macht Liz Fletcher Musik, wie sie die meisten Hörer erfreut und die meisten Kritiker langweilt: leichten, lockeren, flockig verlockenden, milden, nie wilden Jazz, wie man ihn von der Fernsehwerbung kennt und den man zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag gern hört. Mit dem Titel verspricht sie nicht mehr, als sie hält: An Weichheit reich, apart und zart zugleich ist der hübschen Sirene Klang und das Programm, das im Großen und Ganzen retrospektiv in die „heile Welt“ der 50er-Jahre zurückschielt und mit einigen Stücken auf Fans des heutigen Schmuse-Jazz zugeschnitten ist, gelungen. Der große Tenorist Tony Coe (der Interpret der Pink-Panther-Melodie) wirkte auf einigen Stücken mit. Im Jahr 2000, als das Album auch in Deutschland erhältlich wurde, erschien auch „Live In The Park“, dass sie mehr von ihrer extrovertierteren, fröhlicheren Seite zeigt. Ächtet man nicht von vorneherein dieses Genre sanften Sing-Swings plus plätschernden Pop-Bops, muss man Liz Fletcher großes Talent bescheinigen und ihrer Stimme einigen Unterhaltungswert zubilligen. Es ist ohnehin nur eine Seite ihrer Palette. Marcus A. Woelfle |
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