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Lester Young: Jammin’ the Blues; Count Basie Orchester/Count
Basie Septet: 7 Kurzfilme Nun kann man ihn also endlich kaufen: den legendären Kurzfilm „Jammin’ the Blues“ (er war meines Wissens nie auf Video erhältlich). Gedreht wurde er im August 1944 unter der musikalischen Leitung von Norman Granz, der einen Monat zuvor in Los Angeles sein erstes JATP-Konzert veranstaltet hatte. Der Film hält durchaus, was über ihn geschrieben wurde. Kontrastreich ausgeleuchtet agieren die Musiker, unter ihnen Lester Young, Illinois Jacquet, Harry Edison, Barney Kessel und Jo Jones, in einer eigenartigen Atmosphäre. Keinerlei Show nur die Musik zählt, und die ist sehr gut. Eine solche Verbindung von Jazz und Film hatte es nie zuvor gegeben. Aber das ist noch lange nicht alles. Die DVD enthält außerdem noch zwei „Soundies“ (Drei-Minuten-Filme für „Visual Juke Boxes“) des Count Basie Orchesters von 1941 und fünf „Studio Transkriptions“ (ebenfalls Drei-Minutenfilme für das Fernsehen) des wunderbaren Count Basie Septets von 1950 mit Clark Terry, Buddy DeFranco und Wardell Gray. Wie die drei Bläser mit der hochswingenden Rhythmusgruppe den „One O’Clock Jump“ (das Signature Tune des Basie Orchesters) hinlegen, ohne dass man das Gefühl hat, es fehlt irgendetwas das muss man gehört und gesehen haben! Verschiedene Gruppen: The Sound of Jazz Ahmad; Jamal Trio/Ben
Webster Sextet Noch eine DVD, die in jede Jazz-Sammlung gehört. Kernstück ist eine Fernsehsendung der CBS von 1957, die in die Jazzgeschichte eingegangen ist. Nat Hentoff und Whitney Balliett als musikalischen Beratern war es gelungen, 30 große Musiker zusammenzubringen, dazu Jimmy Rushing und Billie Holiday, die in fünf Besetzungen mit großer Begeisterung spielen. In einer Count Basie Dream Band sitzen Earl Warren, Coleman Hawkins, Ben Webster und Gerry Mulligan (!) in der Saxophon-Section; ein Stratosphären-Solo von Roy Eldrige lässt fast die Decke abheben. Bei Henry „Red“ Allen und seinen All Stars beginnt die Musik schon mit der Art, wie er das Tempo vorgibt. Thelonius Monk gräbt mit seinem Trio die Akkorde förmlich aus dem Flügel (Count Basie hört zu und freut sich sichtlich). Billie Holiday packt uns mit all ihren Emotionen; Lester Young spielt einen einzigen Blueschorus, aber was für einen wie wenn einer sein eigenes Testament vorliest: vergesst nie die Melodie und die, die einsam sind! Jimmy Giuffre mit Jim Hall und Jim Atlas zeigt, was er für wunderschöne Themen geschrieben hat (warum spielt sie heutzutage niemand?). Ja, und das Ganze findet unter idealen Arbeitsbedingungen statt: die Musiker konnten anziehen, was sie wollten, sich bewegen, wie sie wollten, und es gibt keinerlei Kulissen (vermutlich gab es auch keine Probe, wozu auch). Was für eine preiswerte Sendung! Ihr Fernsehleute, schaut Euch diese DVD an, und sagt nie mehr, eine erstklassige Fernsehproduktion mit Jazz sei zu aufwändig und zu teuer! Als Bonustracks gewissermaßen gibt es dann noch von 1959 zwei Titel mit Ahmad Jamal (man versteht erst so richtig, warum er Miles Davis’ Lieblingspianist war, wenn man ihn auch gesehen hat) und zwei Titel mit Ben Webster (hat jemand das Thema von „Chelsea Bridge“ noch eindrucksvoller gespielt als er?). Joe Viera |
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