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Vielleicht haben Sies gelesen: Einen Tag vor dem Schlager-Grand-Prix in Tallinn (von den Esten The Singing Pollution genannt) wurde dort auch der Grand Prix für Europas schönste Vogelstimmen ausgetragen. Die meisten Punkte bekam der Gold-Regenpfeifer für den Schönwetter-Song Nach jedem Regen kommt die goldne Sonne wieder, gefolgt vom Blaukehlchen mit Blau, blau, blau ist der Himmel und dem Austernfischer mit Du weißt nicht, was die Auster verspricht. Der deutsche Teilnehmer war der kleine Zaunkönig: Sein rührendes König in deinem Herzen belegte immerhin Platz 6 unter 24 Startern. Natürlich braucht so ein Grand Prix auch seinen Skandal ganz wie bei den großen Sanges-Tieren. Ausgerechnet die im Vorfeld hoch gehandelte Schwarzamsel wurde zwei Tage vor der Vogelgala mitten in den Playback-Proben disqualifiziert. Als Begründung hieß es aus Tallinn, die Eurovisions-Anstalten hätten sich nicht einigen können, für welches Land der alle Grenzen verspottende Vogel an den Start gehen sollte. Doch wie jetzt aus Insiderkreisen verlautet, war der wahre Grund ein anderer: Die Amsel hatte ihr Blödellied Ach du dicker Regenwurm während der Proben ständig weiterentwickelt, Zitate aus den Songs der Mitbewerber eingeflochten und sogar die Eurovisions-Hymne zweistimmig in den Refrain eingebaut. Am Ende soll der Regenwurm mehr als 10 Minuten lang gewesen sein und etliche Improvisations-Chorusse mit intervallfreudigen Achtelnoten-Ketten enthalten haben. Da dies das Rezeptionsvermögen der internationalen Jury überforderte, blieb kein anderer Ausweg als ein Ausschluss aus dem Wettbewerb. Ins Teilnehmerfeld nachgerückt ist dafür der Sumpfrohrsänger mit dem Song Dumpf tönt der Sumpf. Rainer Wein |
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