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Little Jazz, so sein Spitzname, wirkte zunächst sechsjährig als Drummer in der Band seines Bruders, des Saxophonisten Joe Eldridge, trat ab seinem 12. Lebensjahr als hitziger Trompeter in Erscheinung und schaffte 1935/36 in den Bands von Teddy Hill und Fletcher Henderson den Durchbruch. Zwar hatte er in den 30er und 40er Jahren auch eigene Bands, doch haben vor allem seine Leistungen bei Gene Krupa (1940-43 sowie 1949), wo er neben Anita ODay zum Aushängeschild des Orchesters wurde, zu seinem Ruhm beigetragen, unter anderem durch seine Version von After Youve gone. Eldridge, der auch bei Artie Shaw (1944/45) und Benny Goodman (1950) spielte, hat als schwarzer Musiker weißer Orchester einige Frustrationen erleben müssen. Die Folgejahre sahen Eldridge (unter anderem als häufig bei JATP gefeaturte Legende) als zeitlosen Mainstreamgiganten neben Seinesgleichen, fortschrittliche Musiker der Swing-Ära wie Coleman Hawkins und Ella Fitzgerald. Der bedeutendste Trompeter des Swing verfügte über eine glanzvolle Technik, mit der er in puncto Höhe und Geschwindigkeit neue Standards setzte. Sein glutvolles Spiel, bei Balladen ebenso packend wie bei Uptempo-Stücken, gehört mit zum Hottesten der Jazzgeschichte. Dizzy Gillespie, der sich auch auf vielen Alben mit seinem Idol gemessen hat, erklärte einmal: Ich habe immer nur versucht wie er zu spielen. Eldridge gilt allgemein als das musikalische Bindeglied zwischen Louis Armstrong und Dizzy Gillespie, improvisierte mit Feuer und Fantasie. Unwillkürlich reduziert dieses Bild einen Klassiker zu etwas Vorläufigem, Übergangshaftem. Ich schlage eine Definition von Eldridge als Bindeglied zwischen Henry Red Allen und dem frühen Howard McGhee vor, dann erkennen wir Little Jazz wieder als zeitlosen Klassiker, um den herum die Übergänge stattfinden. Hören wir Roy Eldridge endlich um seiner selbst willen! Marcus A. Woelfle |
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