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Till Brönner, viel beschäftigter Trompeter und Produzent, gab sich die Ehre im Neuburger Birdland Jazzclub. Im Trio mit dem international hoch geschätzten Bassisten Dieter Ilg und dem schwedischen Gitarristen Johan Leijonhufvud präsentierte er entspannte Standardinterpretationen auf denkbar hohem Niveau. Einfach so aus Spaß an der Sache Musik machen, locker, entspannt, akustisch, sich wohl fühlen im Trio mit zwei guten Kumpels, die VIP-Lounge verlassen und in den Jazzkeller eintauchen das ist vielleicht der Stoff, aus dem die Träume sind, wenn gerade ein hoch gelobtes und aufwändig produziertes Album die Charts stürmt, in dem viele Monate harte Arbeit stecken. In süffiger Leichtigkeit spielen sich Brönner, Ilg und Leijonhufvud die Bälle zu in ihrem Freundschaftsspiel auf der Bühne des Birdland ohne den tierischen Ernst, irgendwas auch immer bestätigen zu müssen. Dazu sind sie auch einfach zu gut: Brönners kultivierter und jederzeit beherrschter warmer und entspannter Ton auf dem Flügelhorn wie auf der gedämpften Trompete ist von unverwechselbar unaufdringlicher Präsenz. Seine wie von selbst fließenden differenzierten Linien kommen in der puristisch-frugalen Atmosphäre eines akustischen Trios unmittelbar zur Geltung, sei es in der Chet Baker Hommage My Funny Valentine, in Kermits Song aus der Muppet-Show Its Not That Easy Being Green oder im freundlich gesungenen Im Confessin That I Love You. Dieter Ilg geht am Bass weit über die Rolle des Begleiters hinaus, zeigt sich immer wieder als treibende Kraft, als Groovegarant von inspiratorischer Fülle. Sein Savannah Samurai kämpft sich in tragikomischer Skurrilität durch die Everglades des Lebens. Johan Leijonhufvud zeigt sich als ebenbürtiger Partner der beiden Stars. Seine harmonische Fantasie prädestiniert ihn zu einer guten Rolle in der Jazzlandschaft der nahen Zukunft. Tobias Böcker |
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