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Jazzzeitung

2010/05  ::: seite 4

berichte

 

Inhalt 2010/05

Inhaltsverzeichnis

STANDARDS

Editorial / break / Nachrichten aus der Jazzszene / kurz, aber wichtig Jazzlexikon: Dick Katz


TITEL - Gegensätze ziehen sich an
Newcomerin Mary Halvorson im Portrait


DOSSIER - Jazzfestivals
Gaume Jazz Festival // Jazzforum Budapest // Jazz-Festival in St. Moritz // Jazzfestival Saalfelden // Jazz Festival Willisau


Berichte

„Trio Elf“ mit neuer CD: „Elfland“ // 34. Leipziger Jazztage // Münchner Konzertreihe AllThatJazz@gasteig // > Vive le Jazz< 2010


Portraits

Aus der Welt des Bojan Z // Dave Brubeck wird 90 // Sängerin Jessica Gall // Yaron Herman // Kristina Kanders // Collectif LeBocal // Trombone Shorty


Jazz heute und Education
Der Jazz-Komponist Simon Scharf // Mediation im Kulturbereich // Dresdens Jazzclub Neue Tonne freut sich auf die Geburtstags-Saison Abgehört: Ein Solo für die Melodica: Larry Goldings: (I‘m Your) Jellyman
Larry Goldings: (I‘m Your) Jellyman

Rezensionen und mehr im Inhaltsverzeichnis

Drumtrio

„Trio Elf“ mit neuer CD: „Elfland“

Pianist Walter Lang wird es vielleicht nicht so gerne hören, aber „trio elf“ ist kein Klavier- sondern ein Drumtrio. Zumindest konnte man sich an diesem Abend im Jazzclub Regensburg eines solchen Eindrucks kaum erwehren. Anders als auf der dort präsentierten, wunderbar gelungenen CD-Neuheit „elfland“ (Enja Records), die zwischen Gerwin Eisenhauers beinahe unwirklicher Schlagzeugpräzision, Sven Fallers rhythmisierten Bassgesängen und Walter Langs delikatem Tastenspiel eine perfekte Balance herstellt, dominiert in der Live-Situation das Drum-Fundament doch deutlich.

v.l.n.r.: Gerwin Eisenhauer, Walter Lang und Sven Faller. Foto: Koch

Bild vergrößernv.l.n.r.: Gerwin Eisenhauer, Walter Lang und Sven Faller. Foto: Koch

Das macht solange nichts, wie die starken eigenen Nummern („Hammer Baby Hammer“) oder die brillant gecoverten Songs („Down“ von Blink 182) genau davon leben, dass Eisenhauers überragende, von der mit dem schnarrenden Teppich nach oben gespielten Snare-Drum unnachahmlich angetriebene Groove-Maschine sie in einer paradoxen Schwebe halten: Eben weil er seine Mitspieler so unbestechlich präzise im Drum’n’Bass Stil vor sich hertreibt, scheint das Ganze im Grunde auf der Stelle zu treten.

Was wir hören, sind mehr oder minder intensiv erregte Zustände, keine Entwicklungen. Und das passt. An anderen Stellen ist die Songstruktur, in der Walter Langs elegische Intros (die Passacaglia des Titelstücks „elfland“ etwa, oder „Why because“) häufig von den Snare-Wirbeln mehr oder weniger sanft auf den Boden tanzbarer Tatsachen zurückgeholt werden, mit der Zeit zu vorhersehbar, um Spannung zu erzeugen. Und wenn Lang dann noch – was ihn ehrt – konsequent im unjazzigen Melodie- und Harmonievorrat verbleibt, aber gleichzeitig auch aus dem Rhythmuskorsett nicht recht herausfindet, werden die Grenzen dieses faszinierenden Bandkonzepts deutlich.

Großartig andererseits seine Hommage an Jobims Bossa-Chromatik (in „Casa do Tom“) oder der mitreißende Dancefloor-Samba „Ocean 11“. Und weil das alles so fabelhaft musiziert ist, und die von den Musikern selbst gesteuerten Klangverfremdungen und die von Tontechniker Mario Sütel punktgenau auf die Bühne zurückgeschickten Loops so selbstverständlich in die Abläufe integriert sind, haben die Drei am Ende allen Jubel verdient, der ihnen bei diesem Heimspiel entgegen schlägt.

Drumtrio, Klaviertrio – was auch immer: trio elf haben eine altehrwürdige Jazzbesetzung in eine ganz neue Dimension geführt.

Juan Martin Koch

CD-Tipp

Trio Elf: Elfland
enja 2010

Tourtermine

  • 10.11.2010, 20.00 Uhr: Jazztage Dresden
  • 12.11.2010, 20.30 Uhr: Jazzclub Hannover
  • 13.11.2010, 20.30 Uhr: Stellwerk Hamburg
  • 21. Nov 2010, 15.00 Uhr: QQTEC Hilden
  • 2.12.2010, 20.00 Uhr: Jazzfreunde Landshut

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