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Es könnte so kommen, wie einst bei der kleinen Firma, die „Bionade“ erfand: Dank witziger Marketingkampagne und überzeugender Qualität schaffte es das Bio-Gebräu, die beherrschende Konkurrenz Coca-Cola in weiten Teilen Deutschlands aus den Szenekneipen zu verbannen und selbst zum Modegetränk zu werden. – Ob so ähnlich auch im Jazz eine kleine „Ökomarke“ auf der Überholspur an allen anderen vorbeiziehen kann, wird sich zeigen. Die dänische Band „Magnus Fra Garden“ ist jedenfalls auf dem besten Weg dahin. Und dabei behauptet die von Magnus Bak und Lars Bech Pilgaard gegründete Band, im Grunde gar keinen Jazz zu spielen … Carina Prange sprach mit den Bandmitgliedern Lars Bech Pilgaard und Henrik Pultz Melbye. Jazzzeitung: Was haltet ihr von der Jazztradition? Ist sie ein gutes
Mittel, um sich ein solides Fundament zu schaffen, von dem aus man um
so besser einen eigenen Weg verfolgen kann? Oder ist euch Tradition schnuppe? Jazzzeitung: In eurer Musik findet man eine
Vielzahl von Einflüssen – von
Indierock bis Balkanbeat. Außerdem höre ich einen Hauch von
Filmsoundtrack und sogar Zirkusmusik heraus. Gibt es bei euch eine Affinität
zur Manege oder zum Theater? Jazzzeitung: Der Bandname „Magnus fra Gaarden“, eingedeutscht
mit „Magnus vom Bauernhof“ und etikettiert als „100% Öko-Jazz
aus Bodenhaltung“ könnte sich als genialer Marketingschachzug
erweisen. Ihr geht sogar in Tierkostümen auf die Bühne. Was
ist die Botschaft eurer Musik? Und gibt es hinter der Verpackung und
dem Spaßfaktor auch einen ernsten Kern? Die Dinge sind genau, was sie scheinen. Wenn wir uns verkleiden und bei unseren Konzerten die verschiedensten Gags präsentieren, dann nur, um zu verdeutlichen, dass Popmusik nicht immer in die gleiche Kerbe zu schlagen braucht und man sich nicht immer an MTV zu orientieren hat, um „hörbar“ zu sein. Und dass wir dabei keinem musikalischen Kodex folgen müssen – oder gar dem Dresscode des Jazz! Carina Prange
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