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Tony Parker: The Greatest Swing Band In The World –The Ted Heath Story (mit vielen Photos), Hirst,Kidd & Rennie Ltd./Oldham, England/128 Seiten Ted Heath (1900-69),dessen Vater Leiter der Wandsworth Borough Band war, begann mit sechs Jahren Tenorhorn zu spielen und wechselte mit 14 Jahren zur Posaune. Er war Mitglied einer Straßenband (kein Jazz) in London, mit der er 1921 seine ersten Plattenaufnahmen machte, als ihn Jack Hylton hörte und ihm einen besseren Job verschaffte. 1925-27 spielte er bei Jack Hylton, 1928-35 bei Bert Ambrose, 1936-39 bei Sydney Lipton und dann bis 1944 bei Geraldo (Gerald Bright). Danach gründete er seine Big Band, mit der er anfangs große finanzielle Probleme hatte, denn er wollte die besten Musiker verpflichten, aber es mangelte an Auftrittsmöglichkeiten – immerhin gab es allerdings Sendungen bei der BBC. Dazu kam ab 1945 eine lange Reihe von Konzerten (insgesamt 109) im Londonder Palladium (“Swing Sessions“), die ihn bald bekannt machten. Ted Heath war kein großer Jazzsolist, aber ein zuverlässiger Satzbläser und später als Bandleader eine Persönlichkeit. Er hatte vorzügliche Solisten wie Ronnie Scott, Tommy Whittle, Danny Moss, Don Rendell und Kenny Baker; zu seinen Arrangeuren gehörten Reg Owen und Kenny Graham. In den späten 40er und in den 50er Jahren war seine Big Band wohl die beste in Europa (der Titel des Buches ist aber eine gewaltige Übertreibung). An Klangfülle, Präzision, Dynamik und Drive war sie allen anderen überlegen. Sie unternahm viele Reisen innerhalb Europas und gastierte 1954 in Australien und Neuseeland und 1956 erstmals in den USA (Im Austausch für das Stan Kenton Orchester). Leider schreibt der Autor darüber nur wenig, ebenso auch über die letzten Jahre unter der Leitung von Ted Heath (nach dessen Tod übernahm der Posaunist Don Lusher das Ensemble). CD-Empfehlung: Ted Heath and his music 1944-50: Listen to my music/ LIVING ERA CD AJA 5459. Joe Barth: Voices in Jazz Guitar– Great performers tell about
their approach to playing, Mel Bay Publications, Pacific/USA, 488 Seiten Lalo Schifrin: Mission Impossible– My Life in Music, mit einer CD, edited by Richard Palmer, The Scarecrow Press, Lanham/USA, 219 Seiten Lalo Schifrin, geb. am 21.Juni 1932, wuchs in Buenos Aires in einer musikalischen Familie auf. Sein Vater war Konzertmeister im Philharmonischen Orchester, ein Onkel im gleichen Orchester Cellist; weitere Verwandte waren ebenfalls Musiker, sein erster Klavierlehrer war Enrique Barenboim, der Vater des heute weltberühmten Dirigenten Daniel Barenboim. Er hörte seine ersten Jazzplatten, versuchte sich an Boogie Woogies, beschäftigte sich mit Gershwin („Rhapsody in Blue“, „Concerto in F“), beteiligte sich an Jam Sessions (was seinem Vater missfiel), nahm privaten Kompositionsunterricht bei Juan Carlos Paz (einem Schönberg-Schüler) und freundete sich mit Friedrich Gulda während dessen Gastspiel in Buenos Aires an. Dann bekam er ein Stipendium vom Pariser Konservatorium und studierte dort ab 1952 unter anderem bei Olivier Messiaen, der den Jazz nicht verstand und nicht mochte. Lalo Schifrin spielte ihn trotzdem, unter anderem mit Bobby Jaspar und Chet Baker. Nach seinem Examen ging er 1956 zurück nach Buenos Aires und wurde Leiter einer neugegründeten Radio- und TV–Big Band. 1958 kam er nach New York und war von 1960-62 Pianist im Dizzy Gillespie Quintett. Danach konzentrierte er sich vor allem aufs Schreiben. Sein Werkverzeichnis umfasst heute mehr als 60 klassische Kompositionen und Musik für über 100 Film- und Fernsehproduktionen. Ferner war er als Dirigent einer ganzen Reihe von Symphonieorchestern tätig. Leider hält das Buch nicht, was die ersten Kapitel versprechen. Es geht zeitlich immer mehr durcheinander und das Ganze wird zu einer Aneinanderreihung von (manchmal interessanten) Geschichten. Schade.Auf eine umfassende Biografie müssen wir leider noch warten. Joe Viera |
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