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Ich liebe den britischen Humor, wie viele Jazzer, die ich kenne. Unter anderem zeichnen ihn gewaltige Übertreibungen und ständige Missverständnisse aus, die aber als ganz selbstverständlich betrachtet werden, was an Karl Valentin erinnert (den mögen eigentlich alle von uns sehr): beispielsweise endet sein Sketch über seine Silberhochzeit mit einer Schlägerei, die von seinem verzweifelten Klageruf übertont wird: „Muss denn jedes Mal bei meiner Silberhochzeit gerauft werden?“ Von einem anderen schönen Beispiel berichtete die Süddeutsche Zeitung am 14. Oktober 2005 (S. 13) anlässlich der Verleihung des Literaturnobelpreises an Harold Printer. In seinem Stück „Die Geburtstagsfeier“ tauchen zwei Fremde auf, die mit Stanley, dem einzigen Gast einer Pension, Geburtstag feiern wollen, ihn aber malträtieren und schließlich abtransportieren. Niemand weiß, wer die Fremden sind. Eine ratlose Zuschauerin schrieb an Printer und bat um die Beantwortung von drei Fragen: „1. Wer sind die beiden Männer? 2. Woher kommt Stanley? 3. Soll man sie alle als normal betrachten?“ Printer schrieb zurück: „Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir die Bedeutung Ihres Briefes erläutern würden. Ich verstehe folgendes nicht: 1. Wer sind Sie? 2. Woher kommen Sie? 3. Werden Sie für normal gehalten?“ Joe Viera |
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