Anzeige |
|
|
Anzeige |
|
Nach fünf Veranstaltungen ist der Jazz & Blues Award in Berlin bereits zu einem festen Bestandteil der facettenreichen Jazzlandschaft der deutschen Hauptstadt geworden. Die Berliner Jazzinitiative stellt dabei das Verbindungsnetz, das die einzelnen Clubs und Veranstalter sternförmig verbindet und über alle Stilrichtungen hinweg hörenswerte Bands einzufangen versteht.
Als spannungsfördernd erwies sich wieder die Idee, an einem Abend
den Gästen eine neue thematische Route zu erschließen. Auf
den Blues des Vorjahres folgte 2005 der Latin Jazz. Welche Vielfalt eine
einzelne Stilrichtung immer noch bieten kann, stellten am 11. November
die Sebastian Schunke Group, Vibratanghissimo, das Son y Salsa Club Orquesta,
Clave Azul, das Trio Cupuaçu, Bassanova, Pantao und das Hélio
Seródio T’Rio eindrucksvoll unter Beweis. Am zweiten Abend wurden Christoph Spendel und Johannes Klose in Sachen Jury beim Combo Wettbewerb von Schlagzeuger Heiko Jung aus Dresden unterstützt. Jury-Gewinner der bronzenen Ella wurde das Griese-Kappe-Quintett, mit Drop Four und Los Reyes del Ko auf den Plätzen zwei und drei. Publikumsfavorit am Samstag war nach einem mitreißenden Auftritt spät in der Nacht Sinti-Swing Berlin, gefolgt von Drop Four und dem Griese-Kappe-Quintett. Gutgelaunt mit von der Partie waren außerdem Tucker & Raufuß, das Helmut Bruger Trio, Hattie & The Hotshots, die Tina Tandler Blue Band und My Flexible Friends. Einig waren sich Jury und Vorstand der Jazzinitiative Berlin e.V. auch schnell was den Förderpreis – angeht: Den Musikstudenten, die sich als Drop Four mit einem erfrischenden Konzept präsentierten, wird eine CD-Produktion finanziert. Die kompetente und vorurteilsfreie Entscheidungsfindung durch die ortsfremde Jury hinterließ bei Publikum wie Jury einen sehr positiven Eindruck – vielleicht ein Anreiz, im Jahr 2006 auch den Moderator betreffend einmal an Neuland zu denken. Ein weiterer Wermutstropfen war die Gastronomie: Etliche Besucher zeigten sich irritiert vom Panorama des Papp- und Plastikgeschirrs und der lauwarmen Würstchen. Die publikumsfreundliche Bühne und der zuvorkommende Service sorgten im Zusammenspiel mit dem abwechslungsreichen Musikprogramm in der Unversal Hall aber trotzdem für gute Stimmung. Eindrucksvoll waren auch die Vorgänge am Rande der Veranstaltung: Veranstalter suchten untereinander die Kooperation, nutzen die Gelegenheit zum Austausch und schmiedeten Pläne für ein zukünftiges Miteinander – ganzjährig, auch jenseits des Berliner Jazz & Blues Awards. Auch die mit Suzette Yvonne Moissl, Sylke Merbold, Joachim Lange und dem emsig an der Organisation beteiligten Michael Leonhardt komplett anwesende Vorstandschaft der Deutschen Jazz Föderation nutzte die Gelegenheit, Kontakte in alle Veranstaltungs- und Himmelsrichtungen zu schmieden und nebenbei die eine oder andere Frage zu beantworten. Von der Nachhaltigkeit des Jazz & Blues Awards und seiner Attraktivität als gesellschaftliche Plattform zeugt die kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, aber auch privaten Sponsoren wie der Köstritzer Schwarzbierbrauerei und Eduard Winter, als örtliche Niederlassung der jazzfreundlichen Škoda Auto Deutschland GmbH. Wenn es den Machern des Berliner Jazz & Blues Awards gelingt, den Geist des kreativen Miteinanders von Veranstaltern, Sponsoren, Musikern und Publikum mit stetig steigender Qualität zu bündeln, dürfen wir alle auf die nächsten Jahre gespannt sein und hoffen, dass sich der Jazz & Blues Award nicht nur als Wettbewerb profiliert, sondern auch weiter das angenehme Umfeld für den regen Austausch miteinander bietet. Sylke Merbold
|
|